Freitag, 5. März 2010



Ich bin Seoul, nun gibt es leckeres Fruehstuck hier im schnieken Hotel und dann wieder weiter home. Habe gestern den unerwarteten Luxus mit einem halbstuendigen Bad genossen (das erste Bad seit 18 Monaten....) und dabei aus der Minibar Heineken geschluerft :)
Freu mich schon auf euch Guys.
Bis gleich

PS: Es waren siebn Grad in Korea als ich gestern angekommen bin. SPINNT IHR EIGENTLICH, NOCH WINTER BEI EUCH ZU HABEN??? ICH GEH DOCH EIN, ICH BIN EINE TROPENPFLANZE!!!!!!!!

Mittwoch, 3. März 2010

Okay, meine Lieben.
Meine letzte Nacht in Australien, wer's noch nicht mitbekommen hat: Ich komme am Wochenende nach Hause.

Endlich habe ich alles gepackt, Copperfield hatte sicherlch seine Hand im Spiel und hat das Innere meines Koffers verdreifacht. Sonst kann ich mir einfach nicht erklaeren, wie alles hinein gepasst hat. Wenn ich nun nur noch im Gewichtlimit bin, glaube ich an Wunder. Aber ich habe dennoch haufenweise Kram weggeschmissen und verschenkt. Musste fuer neue Geschenke PLatz machen :)

Ich freu mich schon auf euch alle, auch wenn ich bei dem Gedanken ans Wetter (heute hatten wir 28Grad und fett Sonne) am liebsten keinen Fuss hinter die Landesrenze tun moechte. Aber egal.
Ich bin schon aufgeregt. Eine Nacht in Seoul, dann bin ich in den heimatlichen Gefilden.

Bis gleich,
Kay

Dienstag, 23. Februar 2010

Sonntag, 21. Februar 2010

Location: Devonport, Tassi
Mood: very, very tired
Current time: 7.30 am

Endlich mein Bericht von unserer Tassi Reise. Ist noch nicht vollstaendig, den Rest arbeite ich in Hobart auf und sende auch Bilder online. Soweit erstmal nur Text, viel Spass damit!

Ein wenig wehmuetig bin ich ja schon, wenn ich daran denke, dass wir unseren letzten Roadtrip anfangen. Aber es kann nicht die Freude ueberwiegen, die mich befiel, endlich wieder etwas von der Natur sehen zu koennen. Am Samstag,06.02., haben wir es aus Hobart raus geschafft, nach einem kurzen Spaziergang ueber die Markets am Hafen und letzten schnellen Einkaeufen. Ich war ein wenig ueberrascht, als Steffi meinte, es sorge doch lieber jeder fuer sich selbst und kocht fuer sich selbst. Bisher wurde alles immer bruederlich und schwesterlich geteilt, also war ich darauf nicht vorbereitet gewesen. Ich flitzte noch inmal schnell in den Supermarkt und stockte an Dosenfutter und Crackern auf.
Dann ging es los, ein kleines Auto voll mit fuenf grossen Leuten. Und bei gross meine ich in einem oder anderen Sinne wirklich gross. Tom ist Amerikaner, der einzige Englischsprecher, der uns dazu bringt, auch mit der Fremdsprache in Form zu bleiben. Er ist ein grosser Kerl, jedoch durch einen Autounfall vor fuenf Jahren hat er staendige Probleme und Schmerzen im Ruecken, aber er macht trotzdem tapfer alles mit. Steffi reist mit ihm schon eine ganze Weile, sie ist ein wenig kleiner als ich und scheint ein umgaenglicher Mensch zu sein. Dann haben wir noch einen Metal-Fan mit langen Haaren und Bandshirt, ein wenig zu kraeftig der Junge, aber dafuer extrem hoeflich und definitiv ein guter Gespraechspartner. Sein Freund Stefan ist auch nicht gerade ein Spargeltarzan und dazu noch ein wenig auf der Klugscheisser-Ueberholspur. Nicht mein Fall, weiss angeblich immer alles besser und detailreicher. Sehr anstregend. Mit mir zusammen bilden wir ein deutsches Quartett und machen es dem armen Tom nicht immer leicht.
Unser erstes Ziel war auf jeden Fall Bruny Island, eine Insel sued-oestlich unter Hobart. Innerhalb von einer Stunde waren wir an der Faehre und uebern kleinen Teich, es war wirklich nicht weit weg.
Unser erster Stop nach der Landung war eine Kaesefabrik, wo es sich tausendmal gelohnt hat, hinzufahren. Nicht nur konnte man den besten Kaese (in olivenoel; Camenbert mit Kuh- und Ziegenmilch; Hartkaese;Schmierkaese etc.) frei probieren, die haben dort auch noch Brot gebacken, auf welches wohl jeder gestandene deutsche Baecker stolz waere. Wir haben uns ein wenig eingedeckt, uns zwei Kaese gegoennt und Tom hat sich ein Brot gekauft, mit dem du jemanden erschlagen konntest.
Wir erkundeten danach den Norden der Insel, Dennes Point und Barnes Bay. Ausser einer schoenen Aussicht war da nicht viel zu erkunden und wir fuhren lieber zurueck Richtung Sueden, um uns den drei Stunden Walk zum Cape Queen Elizabeth mal anzuschauen. Wir sind gar nicht bis ans Ende des Walks gekommen, weil wir vorher schon auf einen Strandabschnitt stiessen, der einige kleine Hoehlen und versteckte Abschnitte zu erkunden bereit hielt. Von daher verbrachten wir lieber zwei Stunen dort.
In den Abendstunden, nach einem Funf-Sterne Abendessen mit Delikatessenkaese, fuhren wir von unserem Campspot nochmal zu einem Strandabschnitt, von dem man die Pinguine an Land kommen sehen kann. Wir haben uns erbaermlich die Nasen abgefroren, um auf die kleinen Kerle zu warten, der Wind blies durch alle Schichten KLeidung hindurch. Aber es hat sich gelohnt, die nicht mal 30cm hohen, schwarzen Minivoegel haben wirklich etwas an sich, dass man sie am liebsten klauen moechte. Wir haben sie in der Dunkelheit mehr erahnen als richtig sehen koennen, bis eine Mitarbeiterin von der oertlichen Schutzstation eine Lampe hervorgekramt hat und wir ein paar Pinguine beim vorsichtigen Landgang beobachten konnten.
Aber die Kaelte nagte doch ganz schoen arg an mir. Am Tage ist es noch okay, wobei auch dann der Wind recht frisch sein kann, Doch nachts wird es wirklich bitter kalt und ich komme damit erschreckend schlecht klar. Ein Toast auf die zwei Meter Schnee in Deutschland.
In meiner Haengematte, dem naechtlichen Eiswind ausgesetzt, habe ich ganz schoen gelitten. Meine Fuesse waren ein einziger Eisklumpen, die Haut in meinem Gesicht hat gestochen und ich sah aus wie ein rotwangiger Eskimo. Aber ich habe es nicht ueber mich gebracht, mich im Auto zu verkriechen. Die zweite Nacht war dann auch okay, ich muss nur wissen, wie viele Schichten ich anziehen muss und wo windgeschuetzte Ecken sind fuer die Haengematte.
Am Sonntag waren wir aeusserst aktiv, haben zwei Walks gemacht und sogar noch gekocht am Abend. Den ersten Walk am Grass Point haben Tom, Matthias und ich ein wenig versaut, weil wir die anderen beiden verloren haben und nach der Haelfte wieder umgedreht sind. Steffi und Stefan sind ganz herum gelaufen und haben den sensationellen Ausblick geniessen koennen. Aber dennoch hat sich auch die Haelfte davon schon gelohnt, mit einer Landschaft so gruen und rau wie Europa (am ehesten vllt Schottland) und dem passenden kalten Wetter. Den zweiten Walk auf den Mt. Mangana haben wir alle versaut, weil die Spitze so zugewachsen war, dass wir den Weg hinunter nicht finden konnten und wieder auf der gleichen Strecke zurueck mussten. Aber mit dem fetten gruenen Wald um uns herum, moosbewachsenen Felsen und umgestuerzten Baeumen habe ich ein Auge immer nach Feen offen gehalten. Ueberrascht haette es mich in der Atmosphaehre nicht.
Zum Abend gabs dann ein waermendes Feuerchen und Pasta. Ich habe mich schoen durchwaermen koennen, bevor es wieder in die Haengematte am Kliff ging.
Wir werden noch einen Tag auf der Insel bleiben, da Tom das Auto nochmal in Hobart durchchecken lassen muss und Montag Feiertag ist. Um nicht eine Nacht umsonst im Hostel zu verbringen campen wir noch einmal, dann gehts am Dienstag mit der ersten Faehre zurueck und in hoffentlich zwei Tagen dann weiter zu dem naechsten Highlight.Somit haben wir den Montag mit einem fuenfstuendigen Walk rund um die Halbinsel verbracht und ich war anstaendig gschafft. Doch es hat sich gelohnt, das fehlende Wildlife-Erlebnis wurde mit ausreichend schoener Landschaft wieder gut gemacht.
Am Dienstag haben wir also das Auto in die Werkstatt gebracht und im Hostel eingecheckt. Was fuer eine Erleichterung die heisse Dusche war. Und die saubere Waesche. Und die fette Pizza am Abend. Wir haben also das Beste aus der kurzzeitigen Rueckkehr zur Zivilisation gemacht. Obwohl uns versprochen wurde, dass wir gleich am MIttwoch morgen weiter duesen koennen, mussten wir zum Zwecke eines guenstigen Komplettchecks doch noch bis Mittag warten auf das Auto und kamen erst um zwei Uhr wieder aus Hobart raus. Von Geeveston aus haben wir auf dem Weg zum Hartz Mountain (Jepp, nach unserem Harz benannt) einige kleine Walks gemacht (ich renne in den letzten Tagen so viel wie in den ganzen letzten Monaten nicht). Da es dann eh schon spaet war schlugen wir Camp auf einem Rastplatz auf, mit Feuerstellen, Spuehltoilette und Wasserhahn, unglaublicher Luxus. Ausserdem gab es auch einen perfekten Platz fuer meine Haengematte am Fluss. Und wir hatten unseren eigenen kleinen 10-Minuten-Walk an dem Rastplatz, so wunderschoen und verzaubert, man haette direkt durch ein Maerchen laufen koennen und jeden Moment springen (oder eher fliegen) einem die Feen ins Gesicht und man stolpert ueber Gnome. Ich habe mich wirklich so gefuehlt (nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal).
Noch faszinierender war am naechsten Morgen der AirWalk, eigentlich genau das Gleiche wie der Tree Top Walk im Sueden von WA. Ein Laufsteg fuehrt dich nach oben zwischen die Wipfel der steinzeitalten Baeume und man bekommt einen schoenen Eindruck von der Lebensweise eines Vogels. Die Berge im Hintergrund und der breite Fluss unter uns liessen uns ein wenig die Zeit vergessen, als wir traeumend und ein wenig sabbernd an dem Gelaender lehnten und in die Ferne starrten. Am hoechsten Ende dieses Walks gab es einen freihaengenden Arm, der herrlich zum Huepfen und Schwingen einlud, wir konten nicht wiederstehen und aengstigten aeltere Touristen, die sich erst auf den Auslauf begeben haben, als die unmoegliche Jugend genug von dem Huepfe-Spiel hatte. Aber wir konnten uns noch ein paar Stunden auf den anderen beiden Walks rund um den Fluss und durch den Huon Pinien Wald beschaeftigen. Zu unserer Freude gab es zwei freischwingende Seilbruecken auf der Strecke. Wir hatten unseren Spass. Nach dem Lunch ging es uber ein moorastiges, wuestes Plateau im Hartz zum Lake Osborne. Durch schmelzende Gletscher und als Damm aufgeschobene Felsen haben diesen See mitten in den Bergen gebildet, ein wenig irritierend ist es schon, so hoch oben Wasser in den Mengen zu sehen.
Freitag, den 12.02., sind wir noch einmal hoch gefahren ins Gebirge, um den wunderschoenen Lake Esperance zu erkunden. Das Wetter war etwas bewoelkt und leichter Nieselregen kroch zusammen mit einem eisigen Wind in jede Oeffnung der Jacke. Tom ist lieber gleich im Auto geblieben, aber wir anderen vier sind trotz dieser Bedingungen sturkoepfig losgezogen. Wir mussten ja unseren taeglichen Hike haben. Trotz des ungemuetlichen Wetters haben wir es doch irgndwie genossen, meine Phantasie sprang Purzelbaeume, als der Nebel und die Wolken um uns herum krochen und uns als Teil des Berges in sich aufnahmen. Vom See selbst haben wir nicht mehr gesehen als fuenf Meter um unseren Standpunkt herum, so dick war die Suppe. Aber wir haetten schwoeren koennen, Loch Ness zu hoeren.
So durchgefroren bis auf die Knochen und nass haben wir einstimming beschlossen, noch einmal nach Hobart reinzufahren und in unserem ehemaligen Hostel eine Dusche zu nehmen, denn die Letzte war wieder in paar Tage zu viel in die Vergangenheit gerutscht. In Hobart waeren wir eh wieder durch gekommen, weil es dort nur einen Highway gibt, der von Geeveston noerdlich fuehrt. Wir hingen dort eine Weile herum, die Jungs mussten noch ihre Waesche waschen und Steffi war im Internet. Der Tag war gut vertroedelt damit und dem anschliessenden Einkauf, wir kamen relativ spaet auf dem Mt Field Campingplatz an. Fuer $10 jeder hatten wir sogar eine Dusche dort, haetten uns die in Hobart also sparen koennen. Und Waschmaschienen standen dort auch doof in der Ecke rum, also komplette Zeitverschwendung in der Stadt. Inklusive war auch der Terror von den Possums, welche sich wenig um uns Menschen kuemmerten, sondern frech wie Oskar auf den Tisch sprangen und sich an den Essenstaschen bedienen wollten. Man musste sie schon betont wegschubsen, um keine kleinen Zaehne in dem Brot vergraben zu finden. Der Abend wurde noch lang und lustig, als wir uns stundenlang mit dem Spiel "Prominente-raten" beschaeftigt haben.
Von dem Hauptgebaeude des Campingplatzes gab es einen Walk zu den Russel und Horseshoe Falls, welchen wir am Samstag auch gleich ausprobiert haben. Der Weg selbst war nur 10 Minuten lang, doch ich verbrachte zwei Stunden an den Wasserfaellen und beschaeftigte mich mit mehr oder weniger kuenstlerischem Foto machen. Matthias und Stefan sind weitergelaufen zu anderen Faellen und Tom und Steffi kamen erst spaeter nach, weil ein platter Reifen gewechselt werden musste. Ich hatte also alle Zeit der Welt, mich an dem einmaligen, gigantischen Ausblick zu erfreuen.
Unsere Wege trennten sich ein wenig, als wir den Campingplatz verliessen und zu den naechsten Shortwalks aufgebrochen sind. Stefan wollte unbedingt einen zweistuendigen Walk auf einen Lookout machen, doch fuer Tom und mich waere es ein wenig zu fett geworden, man musste den Berg regelrecht erklettern. Steffi und ich haben dafuer lieber einen 20-Minuten-Walk um den Lake Dobson herum gemacht, Tom und Matthias hingen im Auto doof rum.
Wir haben den Abend davor von einem aelteren Paerchen den Tip bekommen, doch mal bei einem Festival im Wald vorbi zu schauen, es waere fuer einen guten Zweck, angeblich lebten Hippies dort schon seit drei Jahren in einem Camp, um die Baumfaeller an der Abholzung des Florentine Forests zu hindern. Klang irgendwie spannend, wir verzichteten also auf einen weiteren See-Rundgang und machten uns lieber auf in die andere Richtung, zum Hippie-Festival nach Maydena.
Erwartet hatten wir eigentlich nicht viel, doch im Endeffekt wurden wir stark uebberascht. Als Erstes fielen die ganzen Autos und bunten Campervans auf, die einfach an der schmalen Waldstrasse ( Hauptverkehrsweg) parkten. Dann stachen die schrillen Klamotten/Fetzen/Kostueme ins Auge, die an den manchmal schon etwas schmuddeligen Koerpern hingen. So gut es ging passten wir uns an (nein, wir schmierten uns kein Dreck ins Gesicht), mit Fisherman Pants und Bandana um den Kopf. Aber selbst normale Jeans-Traeger waren willkommen. Am Eingang mussten wir $10 jeder blechen (natuerlich fuer den guten Zweck) und gingen dann durch einen selbstgemachten Rosenbogen ohne Rosen einen breiten, freigeschlagenen Weg hoch zum eigentlichen Camp und der Buehne. Ich war hin und weg, all diese alternativen, gechillten Leute, jeder begruesst dich wie ein alter Freund, man bekommt Umarmungen und Kuesse unwillkuerlich im Vorbeigehen und Kinder und Hunde rennen planlos und vor Freude huepfend durch den Wald und die Menge. Naja, eine "Menge" war es nicht wirklich, am Abend haben sich vielleicht 300-400 Leute auf dem ganzen Gelaende getummelt, es war also nicht ueberfuellt. Wir haben unser Camp mitten im Wald zwischen anderen Zelten aufgebaut, meine Haengematte hing mitten im Weg, jeder, der sein Zelt hinter uns hatte, musste unter mir hindurch kriechen. Tom und ich suchten den naechsten Bottle Shop (Pub mit Alkoholverkauf) auf und deckten uns und die anderen mit $110 an Bier ein. Dann gingen wir wieder zurueck zum Festiival und genossen das einfache, aber sehr unterhaltsame Programm. Es gab "Miss Florentine Beauty Contests" mit Maennern in Kleidern und Badeanzuegen (der Gewinner bekam eine Drahtkrone und eine Packung falscher Naegel). Steffi und Tom verzogen sich bald in ihr Zelt, wahrscheinlich die Ungestoertheit nutzen fuer nicht jugendfreie Dinge. Mich zog es gegen ein Uhr ins Bett, ich schlief wie ein Baby bis elf am naechsten Morgen. Uns ging es allen nicht ganz so gut, bis auf den Fluechtlingen Tom und Steffi, die beiden waren nicht zu halten und nutzten den Nachmittag fuer - naturlich - einen Walk. Die anderen beiden Jungs und ich hingen noch auf dem Festival rum, hatten um zwoelf schon wieder unser erstes Bier und rockten mit den "Muddy Titts", die verzweifelt versucht haben, die aphatischen, bekifften Hippies zum Tanzen zu bekommen. Sie hatten kein Erfolg, doch ihre Songs waren trotzdem gut.
Spaeten Nachmittag schafften wir es endlich zu unserem naechsten Campspot, dem Lake St. Clair NP. Obwohl sehr touristisch und teuer fanden wir einen freien Campingspot 10 Minuten in den Wald hinein vom dem Parkplatz und Visitor Center. Die Duschen und die Kueche auf dem Campingplatz konnten wir trotzdem benutzen und es wurde dementsprechend spaet. Bis halb drei morgends spielten wir "I have never ever..." (wird bei Gelegenheit mal erklaert) gespielt und hatten unseren Spass. Den Plan, Montag frueh aufzustehen, mussten wir deshalb wieder verwerfen. Erst nach einem spaeten Fruehstueck/Lunch machten wir uns auf zum Lake Shadow, vorbei an der Platypus Bay (um Platypus zu sehen waren wir laengst zu spaet dran) und nach 2 Std endlich am See. Stefan war verrueckt genug, den 7 Std Walk hoch zum Mt Rufus in Angriff zu nehmen, er hatte unseren Respeckt, aber mitgehen wollten wir nicht. Den Rueckweg vom See schafften wir in nur einer Stunde, ich rockte und tanzte den Weg entlang mit Musik in meinen Ohren, fuer mich waren wir viel zu schnell wieder am Parkplatz. Doch die Dusche war angebracht zu dem Zeitpunkt und am verhungern waren wir auch alle. Stefan kam am fruehen Abend zurueck und berichtete geniale Aussicht und einen schweineharten Walk. Wir haben also die richtige Entscheidung getroffen. So viel wie ich in den letzten 2 Wochen gewandert und geklettert bin werde ich bestimmt bald Waden wie Armstrong haben, zumindest fuehlt es sich super an und ich merke meine Fitness wieder ein wenig mehr.
Dienstag, 16.02., verliessen wir Lake St. Clair fuer ein paar Short Walks auf dem Weg nach Strahan. Der Franklin-Gordon River Lookout (Donaghys Hill) war zwar eine steile, schweisstreibende Angelegenheit, aber es war die dicken Knie tausendmal wert. Die Aussicht dort oben auf die umliegenden Berge und Taeler war atemberaubend. Doch die Nelson Falls waren ebenfalls eindruecksvoll, oder eher bezaubernd. Es hatte was von einem zu gross geratenen Garten-Wasserfall, so wie Baeche den runden, moosbewachsenenen Felsen herunter gurgelten.
In Queenstown, einem 2400 Seelen-Dorf, machtn wir nochmal einen kurzen Stopp zum shoppen (voellig ueberteuert) und Internet, doch lange wollten wir uns nicht aufhalten. Wir schlugen unser Camp hinter Strahan auf in einem Wald. Wunderschoener Campingspot, waeren die Baeume nicht so alt und dick gewesen, dass meine Hacken von der Haengematte nicht drum gereicht haben. Ich habe eine Verlaengerung der Seile mit einer biligen Waescheleine gebastelt, will mich zum testen in mein Bett schwingen- und lande mit einem lauten Knall auf den vier Buchstaben. Samt Haengematte. Ich brauchte fuenf Minuten, bis ich wieder atmen konnte vor lachen, die anderen waren eher besorgt, stimmten aber nach einer Schreck-Sekunde mit ein. Ich habe mit einiger Muehe zwei passende Baeume gefunden, dafur auch fuenf Minuten vom Camp entfernt.
Naechsten Morgen haben wir es endlich mal geschafft, frueh aufzustehen. Wir hatten einiges vor und sassen um zehn Uhr alle fertig im Auto.
Zuerst schauten wir uns den Ocean Beach an. Wunderschoen und gross und breit, aber nach 10 Sekunden aus dem Auto kaempften wir um unser Leben. Die Horse Flies (beissen ganz fies) schwaermten zu hunderten um uns herum und nur einen Moment stillstehen haette dein Schicksal besiegelt. Also retteten wir uns nach ein paar Bildern schnell wieder ins Auto und fuhren zum naechsten Spot. Die Henty Dunes waren etwas gastlicher zu uns, nach einem schweisstreibenden Aufstieg hatte man eine wunderbare Aussicht ueber Strand und Wald, wir liessen uns eine gute halbe Stunde von der Landschaft verzaubern, dann rollte Matthias die Duene herunter und ich musste Bilder machen. Das Mittagessen mit frischem Brot (gerade warm aus der Strahan Bakery) und Marmelade haben wir uns verdient, denn es ging danach noch weiter im Programm. Die Hogarth Falls waren nicht allzu beeindruckend, doch es war ein schoener Walk. Rosebury war unser naechster Stop, wieder Mal wurde eingekauft und getankt. Wir entdeckten die spektakulaer unspektakulaeren Stitt Falls und raechten uns fuer die grosse Aufmache dieser haesslichen, verdreckten Wasserfaelle mit dem abkratzen des "S" von "Stitt", woraus entstand: "Titt Falls" (zur Uebersetzung: "Titten Faelle"). Na komm, wer einem Ort so einen daemlichen Namen gibt erwartet doch schon fast, das Leute ihren Spass mit den Schildern haben. Wir hatten auf jeden Fall unseren.
Ein wenig ausserhalb der Stadt fanden wir einen schoenen Campspot an einem See, es wurde jedoch nicht sehr spaet, der naechste Tag war wieder voll verplant.
Frueh ging es am Donnerstag aus den Federn, ein dreistuendiger Walk zu den groessten (100m hohen) Wasserfaellen Tasmanias, den Montezuma Falls. Der dreistuendige Walk war extrem einfach, ein wenig ansteigend, jedoch keine Stufen oder heftige Steigungen. Tom unterhielt uns auf der ersten Haelfte des Weges mit dummen, sinnlosen Stories ueber Brueckn und Baeume ("Diese Bruecke hat nur $6 in der Machung gekostet", er deutet auf ein paar Bretter ueber den Weg gelegt. Matthias:"Warum denn nur $6?","Na, weil sie damals Kaenguruhs als Arbeiter benutzt haben und das Futter war die einzige Bezahlung. Hat eben nicht meh gekostet." usw.). Inspririert wurde er von einer Gruppe Pfadfinder, dir nur Minuten nach uns gelaufen ist und von einem Guide ueber die unterschiedlichen Highlights unterrichtet wurden. Kurz vor den Wasserfaellen hatten Tom und ich uns ein ganzes Stueck von den anderen abgesetzt und fanden somit als erste eine kleine Hoehle, frueher ein Minenschacht, der nun fuer Mutige ohne Angst vor er Dunkelheit erkundet werden konnte. Der Weg ging nicht weit hinein, doch von draussen konnte man das Ende in der Dunkelheit nicht sehen und wir hockten uns hin, auf unsere Opfer wartend, um sie aus dem Dunkel heraus anzuspringen und zu erschrecken. Erst kam Stefan vorbei, schaute einmal uninteressiert in die Oeffnung und lief weiter. Dann Steffi und Matthias, doch Steffi ueberzeugte ihn, dass sie lieber auf dem Rueckweg hinein gehen sollten, um nicht die ganze Gruppe Pfadfinder an den Faellen zu haben. Was fur eine Enttaeuschung. Wir krochen also wieder raus, mit dem Plan, uns frueher wieder davon zu stehlen und in dem kleinen Loch um die Ecke hinter der Absperrung auf der Lauer zu liegen. Wir taten also so, als haetten wir irgendwo Bilder gemacht und uns die anderen deshalb nicht gesehen. Die Wasserfaelle selbst waren extrem beeindruckend, zwar fiel nicht viel Wasser dank seltenem Regen, aber die Hoehe war schon unglaublich.

Dienstag, 16. Februar 2010

Tassi Express

Location: Queenstown, Tasmania

Hello, ich lebe noch, ihr Lieben, doch Tasmanien ist eine einzige Wildnis, von daher sind Gelegenheiten wie diese, ins Internet zu kommen, extrem selten. Aber mir geht's gut, habe schon soooo viel gesehen und liebe diese Insel. Hoffentlich bald kommen ein paar Bilder und ein Bericht dazu, aber daran wird noch gearbeitet :)
Bis bald

Dienstag, 19. Januar 2010

Melbourne

Location: Melbourne, Moorabbin
Mood: tired, still suffering from too less sleep the last few nights
Current time: 8.30am

Okay, ich weiss, wenn ich euch nicht endlich wieder was schreibe darf ich nicht mehr nach Hause kommen.
Also gut, ich werds versuchen. ... Meine Augen fallen zu.
Bis halb elf geschlafen, das erste Mal ausschlafen nach hektischen, chaotischen Tagen, in denen ich gearbeitet habe, umgezogen bin und meine 30kg Gepaeck durch die ganze City geschleppt habe. Habe die Haelfte davon fuer einen Tag auf Arbeit gelassen, weil es einfach nuts war. Wie schaffen es Leute nur, mit ihren kleinen, suessen 12kg Backpacks durch die Gegend zu rennen und ueber Monate hinweg kaum Gewicht hinzuzufuegen? Keine Ahnung, ist mir wirklich ein Raetsel, aber ich bewundere diese Leute, besonders die Maedels. Am Freitag bin ich zu Janina nach Moorabbin gezogen, ein kleiner, toter Stadtteil an einem grossen Wald und Industriegebiet. Vierzieg Minuten laufen zur Zugstation, dann eine halbe Stunde Zugfahrt in die Stadt und nochmal laufen zur Arbeit. Am Samstag bin ich um sechs Uhr aufgestanden, um rechtzeitig um zehn Uhr bei der Arbeit zu sein hence mangelnder Kenntnisse der Umgebung und Zugfahrtzeiten. Aber ich habe es rechtzeitig geschafft, hatte sogar noch Zeit fuer einen Kaffee und Fruehstueck (Pancakes) in der City. Die Nacht davor, Freitag, haben wir bis nach Mitternacht auf der Terasse gesessen, geraucht, geredet. Und die Nacht davor hatte ich vier Stunden Schlaf, um vier Uhr morgends von der Arbeit gekommen und um acht wieder aufgetanden, um aus dem Hostel auszuchecken. Ich muss also nachholen.
Aber das ist okay, dieser Ort ist so ruhig, tot, da kann man kaum was machen ausser schlafen. Und rauchen. Und sich alle halbe Stunde einen Tee machen um die kalten Haende wieder mit Leben zu fuellen. Heilige Scheisse, es ist so kalt hier, ich friere ununterbrochen, gehe mit den zwei Jacken raus, die ich besitzte und vergrabe mein Gesicht im Schal. Dann gehst du in den Supermarkt, kommst wieder heraus und das Termometer ist von - gefuehlten - -20 Grad auf 45 Grad geschossen.
Naja, so schlimm ist es vielleicht nicht, aber fuer verwoehnte Ostkuestenleute, die auch Nachts am liebsten nur in Bikini zur Party gehen, ist es Sibirien.
Es ist gerade mal eine Woche her, als Melbourne mal wieder enen Hitzeschlag erlitten hat, 40-50 Leute in der Stadt ausgeknockt von der Hitze, die Schienen haben sich verbogen und saemtlicher Berufsverkehr mit Tram und Zug ist mal wieder zusammen gebrochen. Ich bin von Laden zu Laden gehuepft auf der Suche nach neuen Shorts und der angenehmen Kuehle der Klimaanlagen. Und heute, Sonntag, haben wir das schoenste europaeische Aprilwetter, wie aus dem Buche. Regenschauer, beissend kalter Wind und dann wieder Sonne, welche der Kaelte aber auch nichts nimmt. Soll das ein Zeichen sein? Ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl, der mich auf das heimische Wetter vorbereiten soll?Es macht es auf jeden Fall leichter.
Mir ist schlecht, ich mache mir fast in die Hose, denn morgen ist der 18. Januar. Einschreibungszeiten fuer die Uni geht los. Ich habe keinen Plan, war selten auf etwas so wenig vorbereitet wie das. Was werde ich brauchen, was muss ich schreiben, was, wenn ich nicht angenommen werde? Und was, wenn ich nur fuer die persoenlichen Gesprache im Maerz nach Hause komme und die mich dann doch nicht wollen, dann habe ich meinen Traum viel zu frueh beendet, dafuer Neuseeland verpasst und werde so tot ungluecklich und panisch sein, dass ich einfach davon renne. Und wenn ich doch angenommen werde, dann muss ich mir ein Leben in Wien aufbauchen, eine Wohnung suchen, einen Job, was, wenn ich nicht genug Geld habe, nicht genug verdiene?
Was, wenn ich versage? Ich weiss nicht einmal, ob es wirklich das versagen ist - doch, das ist es. Die Enttaeuschung fuer meine Eltern. Australien ist mir so einfch vorgekommen, ich habe kaum Probleme gehabt, mein Leben zu meistern, bis auf ein paar Ausnahmen. Aber hier habe ich keine Verantortung, gehe, wohin es mich treibt, tue, was ich gerade in den Kopf bekomme.
Ach, scheiss doch drauf. ich wollte hier niemandem die Ohren voll heulen, sondern von Melbourne erzaehlen.
Melbourne.
Kalt. Und wie ein Ameisennest, es bestaetigt mal wieder meine Einstellung, dass ich nicht scharf darauf bin, fuer immer in einer Stadt zu leben. Nicht so gross.
Melbourne ist vergleichbar mit Sydney, Ueberraschung, als die zweitgroesste Stadt Australiens und ewiger Konkurrent mit Syd. Aber ich finde, Mel hat ein wenig mehr Kultur zu bieten, mit Kinos ueberall, Theatern und wirklich anstaendigen Restaurants und Clubs, auch wenn ich von letzteren noch nicht viel gesehen habe.
Die Flusspromenade ist aehnlich wie die Schlachte schoen beleuchtet und in der Woche brennen riesige Feuer aus gigantischen Fackeln.
Der botanische Garten ist riesig, erinnert mich mit den Wolkenkratzern im Hintergrund an den Central Park in New York.
Janina habe ich uebrigends kennen gelernt, als ich noch die erste Woche im Hostel gewohnt habe. das YHA war das einzige verdammte Hostel, wo ich auf die schnelle noch ein Bett bekommen habe. Janina ist gerade nach Australien gekommen, nach 7 Jahren studieren und leben dort. Wollte enfach mal die andere Insel sehen und hat sich dafuer sogar von ihrem Freund getrennt.
Sie hat mir noch am ersten Abend im Hostel angeboten, mit ihr zusammen zu ziehen fuer ein paar Wochen, sie hat sich gerade eine Wohnung in Moorabbin gesucht, dem besagten toten Stadtteil, weil es dichter an ihrer Arbeit dran ist, quasi Lauf-Entfernung (wenn sie sich nicht gerade den Knoechel verknackst haette).
Am vorletzten Samstag sind wir nach St Kilda gefahren, haben ein wenig am Strand gelegen und uns nur einmal in das super schmutzige, quallenverseuchte Wasser gewagt. Danach hatten wir beide Toilettenprobleme, koennte abr auch von dem - an sich leckeren - Krabbensalat gekommen sein.
An dem Abend haette ich eigentlich fuer ein krankes Maedel schon einspringen sollen auf Arbeit, meine zweite Schicht, nachdem ich erst am Freitag davor mein Probearbeiten hatte. Doch ich habe etwas getan, was ich sonst noch nie gemacht habe und was mir ziemlich gegen den Strich ging. Ich habe mein Handy im Hostel vergessen und somit nicht auf den Anruf reagiert, der n der Arbeit kam. Als wir wieder zurueck waren war mir eh so schlecht, dass mich nur auf dem Bett zusammen gerollt habe, bis es wieder ging. Sie mussten dann jemand anderes finden, ich hatte ein scheiss Gefuehl, gerade so am Anfang eines neuen Jobs, aber am Ende hat niemand etwas gesagt und ich bekomme immer noch genug Schichten.
Alright, meine kleinen Schlumpfenchlamper (kleiner Insider, sorry), ich muss zur Arbeit hupfen, nach mal wieder fuenf Stunden Schlaf, da ich gestern Nachtschicht hatte und es eine Stunde brauchte, bis ich im Bett war. Ist schon ein Nachteil, so weit ausserhalb zu leben. Habe den Bericht uebrigends Sonntag getippt, updates bezueglich Uni kommen bald.
Ist auf jeden Fall alles gut hier, wohnen mit Janina fuehlt sich an wie schon seit Jahren. Haben hufenweise Fun.
Dicken Kuss an alle.

Dienstag, 5. Januar 2010

Happy New Year!!!!!

Location: Byron Bay Aquarius Hostel
Mood: happy, tired
Current time: 7.30pm

Happy New Year for everyone!!!! Ich hoffe, ihr seit alle gut und sicher gerutscht und habt die ersten Tage im neuen Jahr gut ueberstanden (ueber Kopfschmerzen wird nicht gejammert, die gehoeren dazu :)
Es wird Zeit, das ich euch nun endlich mal auf den neuesten Stand bringe, es ist aber so viel passiert in der letzten Woche, bis auf ein wenig Brainstorming kam ich kaum zum tippen. Nun bin ich in Byron Bay und Justine ist wieder auf dem Weg nach Gladstone, die Arme musste schon am 3. um halb fuenf anfangen zu arbeiten.
Aber ich fange lieber am Anfang an, sonst bringe ich alles durcheinander und keiner kann mehr folgen.

Am Mittwoch vor Weihnachten hat Lawson, Justines Freund, mich vom Hostel in Brisbane abgeholt und wir rollten sofort los in Richtung Tiaro. Die ungefaehr drei Stunden Fahrt flogen nur so dahin, wir haben uns die ganze Zeit ueber allen moeglichen Kram unterhalten. Fuenf Minuten vor dem Ortsschild klingelte sein Handy und Derek informierte uns, das die Luft rein sei, Michael und Margret waeren gerade vom Hof gerollt (die beiden verbrachten Weihnachten bei Michaels Schwester in Brisbane, wir hatten das Haus fuer uns). Wir richteten uns erst einmal haeuslich ein und verstauten Bier, Malibu und Wassermelone im Kuehlschrank. Dereks zweifelnde Blicke ueber den ganzen Alkohol bestaerkten uns nur noch mehr in dem Vorsatz, die Jungs ein oder zwei Drinks anzubieten. Wir starteten damit noch am selben Abend, als wir irgend einen Teil der Teminator Filme geschaut haben (wirklich schlechter Film, nicht mal annaehrend vergleichbar mit dem ersten, echten Arni-Terminator). Ich habe den halben Abend auf der Veranda verbracht und ein einmaliges Naturschauspiel dem schlechten Film vorgezogen. Genau ueber den Paddocks hing eine dicke, dunkle Wolke, welche im Sekundentakt von geraeuschlosen Blitzen erhellt wurde. Der Mond war scheinbar genauso fasziniert und schaute der Lichtshow in Form einer Sichel zu. Die ganze Atmosphaere in dieser halben Stunede war unglaublich und unwirklich. Ich habe tatsaechlich mit dem Gedanken gespielt, dieses Gewitter ohne Donner einem in der Wolke verstecktem Ufo zuzuschreiben. Lawson gesellte sich fuer eine Weile dazu und hatte genauso wenig eine Erklaerung dafuer wie ich. Wir sippten eine Weile schweigend an unserem Bier, dann verkruemelte sich langsam jeder ins Bett. Ich habe dieses Mal in Micheals Arbeitszimmer geschlafen, nach drei dicken blauen Flecken an den Schienbeinen gewoehnte ich mich schliesslich auch an die hervorstehenden Bettpfosten.
Justine kam am naechsten Tag, Heiligabend, gegen Mittag, sie hatte noch gearbeitet in Gladstone und kam direkt nach der Arbeit nach Tiaro. Wir feierten unser Beisammensein mit Nachos und viiiiel Kaese. Dann endlich schlich sich ein kleines bisschen Weihnachtsstimmung ein, passende Lieder fanden wir zwar nicht, aber bei den Kochvorbereitungen haben Justine und ich schon einmal abgefeiert. Meine Weihnachtsmuetzte machte bei jedem die Runde, wir fanden sogar ein wenig Weihnachtsdeko und zauberten aus ein paar Zweigen von Margrets Bueschen einen extrem authentischen Weihnachtsbaum. Ich muste nicht nur Oma davon ueberzeugen, zu Heiligabend ("Ja ist denn Heiligabend?" "Ja Oma, heute ist Weihnachten." "Oh.") eine chicke Bluse anzuziehen, auch die Jungs zwang ich mit abwechselnd flehenden und drohenden Blicken zu einem sauberen, heilen Shirt. Allem in allem fuehlte es sich tausendmal mehr nach Weihnachten an, als wir alle am Tisch sassen, als das Jahr davor. Ein dicker Schinken mit Honig ueberzogen forderte die Jungs heraus, Fisch mit allen vorhandenen Gartenkraeutern gewuerzt (und davon hat Margret eine Menge) ist in Alufolie dahingeschmort und landete saftig und einmalig koestlich auf meinem Teller. Dazu gab es den phantasievollsten Salat, Kartoffeln mit Sourcream und ein kaltes Bier.
Auf Weihnachtslieder haben wir verzichtet, aber Geschenke wurden nach dem Essen ausgetauscht. Ich habe Justine ein Buch ueber politsche und soziale Arschloecher geschenkt. Klingt zwar komisch, ist aber ein sehr interessantes Buch. Lawson bekam als kleiner Wink mit dem Zaunpfahl auf unsere letzte Alkohol-Session in West End eine Flasche Jaegermeister, die er gern mit uns teilte. Fuer die Jungs hatte Justine ein Wochenende Camping in Byfield NP geplant und ich wollte mich mit beteilgen. Es stellte sich heraus, dass es auch ein Geschenk fuer mich war. Justine hatte einen 4WD gemietet fuer zwei Tage und dann zwei Naechte in einem Resort in Noosa. Ich war ernsthaft ueberwaeltigt.
Freitag verbrachten wir allerdings noch in Tiaro, erledigten ein paar Arbeiten in der Werstatt und als der Wolkenguss vorbei war und man vor lauter Cane Toats kaum treten konnte spielten wir "Wer die meisten Kroeten erschlaegt". Ich bin mir nicht ganz sicher, wer gewann, auf jeden Fall musste man danach aufpassen, nicht auf tote Kroeten zu treten. War auf jeden Fall unterhaltsam.
Am Samstag ging es frueh aus den Federn, wir mussten den ganzen Weg nach Gladstone hochfahren, dort den 4WD vom Flughafen abholen und dann alle Sachen von 2 Autos (Surfbrett und Zelt von Derek und Falko + Taschen, Mein Backpack und alles andere, Justines und Lawsons Gepaeck + Zelt, haufenweise Proviant und Wasser) in einen Gelaendewagen quetschen (um, ueber, unter die fuenf Personen).
Soweit waren wir erfolgreich, auch wenn es nicht gerade bequem war und wir uns selbst wie Gepaeckstuecke vorkamen zwischen all den Taschen. Doch erstaunlicherweise nahm Falko wenig Ruecksicht auf unsere beengte Lage, er peste lustig ueber Bodenwellen, durch Schlagloecher und allen anderen Hindernissen, die einem auf einem sandigen Duenenpfad so in den Weg kommen. Der Muskelkrampf im Arm vom verzweifelten Festhalten war noch das kleinste Uebel, aber nach der dritten Beule an der gleichen Kopfseite wurde mir ein wenig schwindelig. Zum Glueck war unser Campingspot nicht allzu weit entfernt und unser einsamer Spot mit Meer vor er Zelttuer, keiner weiteren Menschenseele und meilenweiter Strand entschaedigten uns alle sofort wieder fuer die rabiate Fahrt (abgesehen von Falko, der hatte eine Menge Spass mit den Schlagloechern gehabt).
Justine zauberte den Abend einen reichhaltigen Salat mit ein wenig angekohlten Brotfladen und ich habe das erste Mal ein richtiges Lagerfeuer mit Marshmallows gehabt. Bin suechtig nach den Dingern :)
Naechsten Tag fuhren wir ein wenig herum, nach einem erfrichenden Morgenbad im pullerwarmen Meer. Wir spielten am Nine Mile Beach Football und besuchten die Five Rocks. Wir wechselten uns diesmal mit dem fahren ab, jeder durfte die anderen Mal herumhuepfen lassen. Als wir zuruck kamen spielten wir noch ein paar hundert Ml Karten, Uno oder ein Spiel, welches Justine und Laws den Jungs zu Wehnhten geschenkt hatten. Fuer dieses musste man gut Vokabeln koennen und ich lernte noch ein paar Adjektive dazu. Dann gab es wieder Abendbrot im Sand mit Marshmallows am Lagerfeuer. Das Wetter hatte sich trotz grauer Wolken gut gehalten bis dahin, wir bekamen einen fetten Schauer ab, der bloederweise meinen Schlafsack und Haengematte durchnaesste. Schlafen in einem nassen, kalten Bett ist nicht sehr angenehm.
Leider mussten wir am Montag schon wieder das Auto zurueck bringen, wir verbrachten noch eine gute Stunde damit, den Sand von innen und aussen zu entfernen, dann fuhren Justine, Derek und ich im Corolla und Laws und Falko im Ute zurueck nach Tiaro. Zu unserer Ueberraschung waren Wuschkas Wlpen schon da, eine Nacht davor geboren tuemmelten sich in einem Sandloch unter dem Haus sieben braun/schwarz-weisse, blinde Wuermchen, die erst noh Hunde werden wollten. Oh man, war ich verlockt, einen davon mitzunehmen, auch wenn mich die Quarantaene und der Transport ein paar Tausende gekostet haette. Aber zumindest einen Welpen wird Justine nehmen, sobald Wuschka die Nase voll von ihrem Nachwuchs hat.
Wir blieben nicht sehr lange in Tiaro, ich verabschiedete mich nur von Margret, dann ging es gleich weiter nach Noosa. Derek und Falko wollten noch ein wenig bleiben und ein paar Dinge erledigen (Falko huete Haus und Hof und Viehzeug von den Nachbarn, er musste sicher gehen, dass alles versorgt war).
Also trafen Laws, Justine und ich uerst in Noosa ein und bezogen unser luxurioeses Appartment (sogar das Toilettenpapier war gefaltet!!! Und kleine Seifen- und Shampoopackungen lagen auf den Handtuechern!). Nach den drei Tagen campen konnte ich diesen Luxus gar nicht genug bestaunen und eine ausgedehnte Dusche machten den Abend perfekt. Als Derek und Falko endlich eintrafen hatten wir schon ein leckeres asiatisches Dinner auf dem Tisch. Danach ging es in die "Stadt", ein wenig das Nachtleben erkunden. Das Nachtleben entpuppte sich als extrem schlaefrig, weil alles noch von den Puplic Holidays geschlossen war. Wir hatten ein paar Drinks, eine in der Midlifecrisis gefangene Frau schuettete mir bei einer Zigarette ihr Herz ueber Beziehung und Kinder aus, danach wollte sie nicht mehr von unserem Tisch verschwinden und beschuldigte uns harsch, als wir gehen wollten. Dazu wurde ich dieses schmierigen Englaender nicht mehr los, der sich irgendwann an dem Abend an unsere Fersen geheftet hat und dachte, nur weil ich ein bisschen beschwipst war, waere ich leichte Beute. Die anderen waren keine grosse Hilfe, liessen mich mit dem Pom allein und ich musste um meine Jungfraeulichkeit kaempfen. Alles in allem ein komischer Abend und Falko und Derek hatten sehr viel mehr Spass beim campen gehabt, zu viel sozialer Umgang ist noch ein wenig zu neu fuer die beiden boys.
Dienstag allerdings entschaedigte uns fuer den schmierigen Abend zuvor. Ersteinmal gab es frische Farmeier, die Falko mitgebracht hatte. Justine hatte French Toast geplant, doch die ersten zwei Eier schlug der hungrige Derek gleich so in die Pfanne (zum Glueck wusste er nicht, wie der Herd anging).
Nach diesem reichhaltigem Fruehstueck fuhren Justine und ich nach Noosa Heads, ich habe uns am Tag davor einen Ritt am Strand gebucht und fuer Justine war es gleich ihr Geburtstagsgeschenk (sie hatte am 26.12., was ich vorher nicht gewusst habe). Ich war so aufgeregt vor Vorfreude, dass ich erst ein wenig zoegerte, als Justine mir die Autoschluessel gab. Wir erreichten aber rechtzeitig und ohne Unfall, Pferde waren llerdings nicht zu sehen.
Ich verlor schon wieder ein wenig von meiner Euphorie, scheinbar machten die Pferde mehr Touren an einem Tag und ich sah uns schon auf einem mueden Touristengaul entlangzuckeln, obwohl ich einen Fortgeschrittenenritt gebucht hatte. Wie sich aber heraus stellte, waren meine Befuerchtungen umsonst. Hihi, selbst wenn ich das jetzt schreibe, merke ich, wie mein Puls hochgeht, meine Finger zittrig werden und sich ein duemmliches Grinsen in mein Gescht legt. Ich wurde auch waehrend des eineinhalb stuendigen Rittes ein paar Mal gefragt, ob ich auf Drogen sei. Ja, war ich, auf Glueckshormonen...
Ich pickte mir unbewusst genau das richtige Pferd, wurde gewarnt, dass er ein wenig fetzig sei, mehr brauchte ich nicht zu wissen, um mich an die Zuegel zu krallen und jeden anzufauchen, der mir und meinem Roger zu nahe kam. Mit uns ritten zwei weitere Maedels, ungefahr zwischen 12 und 14. Dazu noch die beiden Guides, waren wir zu sechst. Den ersten Abschnitt an der Strasse entlang verbrachten wir mit Smalltalk, Minky und Esther waren die beiden Guides, ich erzaehlte ihnen von der Arbeit af der Farm und wie sehr ich mich auf den Strandritt gefreut habe, dass es ein Wunschtraum mein ganzes Leben war. Minky erklaerte Justine, dass die Pferde normalerweise nur Anfaengertouren machten, was hiess, gemuetlich im Schritt den Strand entlang zuckeln. Daher erklaerte sich auch der nicht vorhandene Schweiss bei dem heissen Wetter, ich hatte mich schon ein wenig drueber gewundert. Als wir jedenfalls endlich an den Strand kamen, den wir uns mit Leuten, 4WDs und Hunden teilten, starteten wir in einem leichten Trab, ich bekam eine Kostprobe von Rogers Wettrennverlangen. Sobald er auch nur eine Nasenlaenge jedem andern Pferd voraus war, war er zufrieden. Ich versicherte mich bei Minky, dass es in Ordnung sei, und liess ihm die Zuegel. Mein Grinsen explodiert fast in meinem Gesicht, als die Gischt zu mir hoch spritzte und ich spuehrte, wie Roger - hauptsaechlich an zuegelziehende Anfaenger gewoehnt - unter mir entspannte und seine Schritte laenger wurden. Ich war hin und weg, haette im Dunkeln sicher geleuchtet, jedenfalls meinten dass Minky und Justine. Nach einer Pause fuer die Pferde, in der wir nur durch die Brandung trotteten, hielten wir noch ein wenig mehr Smalltalk. Ich musste wohl etwas besonderes an mir gehabt haben, jedenfalls fing ploetzlich auch Minky an, mir von ihrer katastrophalen Beziehung zu erzaehlen und dass ihr Kontrollfreak von einem Freund ihr sogar verboten hatte, ueberhupt nur ohne ihn aus dem Haus zu gehen, geschweige denn reiten. Daraufhin hat sie sich also von ihm getrennt und sich vorgenommen, einen Job zu finden, wo sie nur noch reitet. Naja, das hat sie auf jeden Fall hinbekommen, jeden Tag am Strand reiten zu koennen ist auf jeden Fall ein Traumjob.
Wir starteten dann noch einmal durch, ich fing ein Wettrennen mit Justine an, welches leider durch ein vorbeifahrendes Auto unterbrochen wurde. Aber von da an war ich n9icht mehr zu halten. Wir hatten viermal einen Gallopp und jedesmal liess ich Roger laufen, wie er wollte. Das letzte Mal, bevor wir zum Parkplatz zurueck sind, hat sich ein richtiges Wettrennen zwischen Justine, einem der Maedels und mir entwickelt. Keine Ahnung, wer gewonnen hat, ein klares Ziel hatten wir nicht. Nur als die zurueckbleibenden drei Reiter immer kleiner wurden, bremsten wir ein wenig ab und trabten schwungvoll zurueck.
Zurueck am Parkplatz stellte ich fest, dass ich Daemelnuss meine Cam im Auto gelassen hatte. Kein Wunder, ich war so aufgeregt, dass ich wie eine zehnjaehrige herumgehuepft bin und keinn Gedanken an Bilder verschwendet habe. Ich habe aber einem der eifrigen Eltern von den Maedels meine Emailadresse notiert und hoffe, dass sie mir ein paar Bilder zuschicken. Minky habe ich zum Abschied einml fest gedrueckt und nochmal geschwaermt, wie genial der Ritt gewesen sei, genau so, wie ich es mir immer vorgestellt hatte.
Das war aber noch nicht alles im Programm. Mit Blaulicht und Tatuetata mussten wir wieder nach Noosa hetzen, denn um halb eins fing unser Film an. Wir wollten uns unbedingt im 3D-Kino den neuen Avatar ansehen und zu unserem Glueck hatte Noosa ein 3D Kino. Die Jungs hatten uns schon Karten gekauft, Lawson wartete ungeduldig am Eingang, die erten paar Minuten hatten wir schon verpasst.
Ich nehme besser nichts von dem Film vorweg, kann euch aber nur raten: seht ihn euch an!!! Besonders in 3D, es lohnt sich tausend Mal! Wir haben alle durch die Bank weg saemtliche Emotionen durchlebt, gegiggelt, geheult, die Naegel in die Sitze gekrallt, verstaendnisvoll gelaechelt... und einfach ueber diesen genialen, eindrucksvollen, fantastischen Film gestaunt. Als wir aus dem Kino kamen herrschte eine Weile Stille, tiefe Seufzer gingen durch das Auto, erst zu Haus im Appartment tauschten wir uns aus, Justine und ich erzaehlten, nein, besser schwaermten, von unserem Strandritt und es brauchte einige Stunden, bis wir von dem Adrenalin-/Emotionenhigh wieder herunter kamen und uns das Grinsen aus dem Gesicht wischen konnten. Justine und ich liefen noch zum Strand runter, wollten dort eigentlich die Jungs treffen, konnten diese aber nicht finden und hatten ein kleines Weibergespraech stattdessen.
Spaeter an dem Nachmittag kamen noch zwei Freunde von Justine, welche sie noch von der Uni kannte. Wir hatten Fish and Chips und auch ein paar Drinks. Justine fing auf einmal an davon zu reden, mit mir nach Sydney zu kommen fuer Sylveser, sie muesste nur am dritten Januar wieder zur Arbeit in Gladstone sein. Ich nahm sie nicht wirklich ernst, schob es auf die Drinks.
Der Abend wurde fuer uns auf jeden Fall nicht mehr lang, Derek nickte staendig beim fernsehschauen ein und Falko war auch nicht besser. Als alle ins Bett krochen und ich mich auf der Couch einkuscheln wollte, finden die beiden Freunde von Justine an, sich zu beschweren, dass wir alle ins Bett gehen, sie wollten Party machen. Ich versuchte krampfhaft, die Bemerkungen ueber Landkinder und langweilige Leute zu ignorieren, doch Schlaf fand ich nicht. Nach langen lamentieren verzogen sie sich endlich und hatten wohl mehr Drinks am Strand, ich schloss heimlich die Balkontuer hinter ihnen ab, in dem Versuch, sie fuer den Rest der Nacht auszusperren. Denn lustigerweise hatten sie sich keine Gedanken darueber gemacht, wo sie schliefen, nahmen an, einfach bei uns mit einziehen zu koennen. Ich hoerte sie irgendwann in der Nacht wieder reden und herumrandalieren, einer davon machte es sich auf dem Fliesenboden direkt neben meinem Kopf gemuetlich und fing in einem atemberaubendem Ton an zu schnarchen. Ich versuchte es ein paar Mal mit anschreien, mein Verlangen, ihm ein Kissen ins Gesicht zu druecken, war ueberwaeltigend. Stattdessen zog ich allerdings ins Badezimmer und schlief auf den Sofapolstern dort vor der Dusche.
Die Nacht war alles andere als erholsam, ausserdem ging es um sieben schon wieder aus den Federn, pardon, den Polstern und wir kramten langsam unsere Sachen zusammen, nachdem wir Kuchen zum Fruehstueck hatten. Justine blieb zu meiner Ueberraschung dabei, mi mir nach Sydney zu kommen. Lawson wuerde seinen Bruder und deren Freundin fuer Sylvester naehe Brisbane treffen, also nicht mitkommen.
Ich freute mich wie ein Keks, dass ich nicht allein irgendwie nach Syd musste, sondern mit Justine abfeiern konnte. Sie ist bisher noch nie in Sydney gewesen, also wolte ich ihr ein paar Highlight zeigen. Wir sind also gleich, nachdem wir die Jungs in Tiaro abgesetzt haben, nach Brisbane gefahren, wo Justine ein paar Taschen bei Lawsons Mum abgelagert hat, dann ging es durch bis Coffs Harbour. Wir hatten einen leckeren Salat zum Abendbrot und schliefen irgendwo an er Strasse im Auto, was sich als erstaunlich gemuetlich entpuppte. Ein Corolla ist erstaunlich wandelbar und spritzig beim fahren.
Donnerstag begann wir den letzten Tag im Jahr mit einer Runde schwimmen im Meer, was verdammt kalt war, aber die mueden Geister weckte. Wir wechselten uns mit dem Fahren ab, hatten geschaetzte 15 Kaffee (jeder!) und gute Musik. Gegen drei Uhr nachmittags kamen wir schon in Sydney an geplant war fuenf. Wir parkten das Auto in einer der Stadtteile und fuhren mit dem Zug von Chatswood in die City.
Da wir nun doch noch so viel Zeit hatten, entfuehrte ich Justine zurst nach Chinatown. Es war ein eigenartiges Gefuehl, wieder auf meinem geliebten Paddy's Market herum zu schnueffeln. Justine konnte ihre Begeisterung gar nicht im Zaum halten, als sie 3 BHs fuer $15 kaufte. Dann kam ich endlich zu meiner Massage, wir goennten uns eine halbe Stunde Schmerz exquisiete. Die ueberraschend kraeftige und betagte Asiatin fand alle meine kleinen Knoten und drueckte unbarmherzig darauf herum. Nur der Gedanke, dass es extrem peinlich waere, wenn ich den Laden zusammen schreien und Justine mich hoeren koennte in der benachbarten Kabine liess mich stumm leiden. Es hat sich aber gelohnt, wir fuehlten uns beide wie ausgewechselt nach den ganen Stunden verspannten Autofahrens.
Wir fanden nach ein paar Anlaeufen (Es sind schon 15 Moante her, dass ich das letzte Mal durch die Strassen lief, da kann man mal was vergessen) einen Sushitrain und schlugen uns den Bauch mit Sushi voll. Dann wurde es langsam Zeit, in Richtung der Oper zu laufen, wir hatten tatsaechlich noch Hoffnung, um neun einen guten Platz zu erwischen. Pustekuchen. Wir versuchten es nach einigem herum laufen in The Rocks, doch alles war gesperrt oder ueberfuellt. Wir versuchten es dann mit draengeln ans Wasser zu kommen, doch das entpuppte sich schnell als eine extrem schlechte Idee. Die von hinten drueckenden Mengen nahmen keine Ruecksicht auf die vorderen Leute, wir wurden wirklich fast zu Tode gequetscht. Mir wurde uebel und schwindelig und ich hatte nur noch einen Gedanken: raus hier! Der Weg zurueck war allerdings noch unmoeglicher, die Massen hatten keinen Platz mehr, um uns durchzulassen, es war wirklich unfassbar. Am Ende verlor Justine die Geduld, nach ein Maedel ihr staendig den Arsch in den Ruecken gerammt hat von ihrer Mauer aus, Justine kletterte sprichwoertlich ueber die Leute und ich folgte ihr genauso ruecksichtslos. Wir schafften es gerade so wieder auf die Strasse, ich war mehr als fertig. Ich gab die Hoffnung auf einn guten Spot schon auf, doch wir fanden einen Kompromiss. Vor einem Prartyzelt war genug Platz zum sitzen, wir konnten das Opernhaus prima sehen, doch die Bruecke wurde von dem Zelt verdeckt. Das Feuerwerk konnten wir aber trotzdem in seiner vollen Pracht sehen. Als es endlich losging wussten wir gar nicht, wo wir zuesrt hinsehen sollten, ueberall um uns herum explodiere es und ich hatte Pipi in den Augen, als wir uns um zwoelf in die Arm fielen und uns Frohes Neues wuenschten. Es war einfach zu wunderbar und einmalig. Ich war so happy, Justine dabei zu haben, ohne sie waere es nicht halb so schoen geworden.
Wir liessen uns mit der Masse treiben und liefen den ganzen Weg bis nach Kings Cross. Eigentlich wollten wir etwas zum tanzen finden, doch das Einzige, wo wir umsonst rein kamen, war ein Stripclub (auch nur, weil die Security Guys mit uns geflirtt haben). Also schauten wir uns eine Weil die Taenzer an, hatten sofort beim Eintreten einen Sugar Daddy an der Backe kleben, der uns staendig Drink ausgab. Damit konnten witr ganz gut leben. Die Taenzerinne waren nicht sehr beeindruckend, die ganze Show ein wenig langweilig und so verliessen wir Kings Cross schnell wieder. Ich versuchte es in der Oxford Street, wollte Justine meinen Lieblings-Gayclub zeigen, in dem immer etwas los war. Doch bloederweise hatten sie ihre Tueren bis fuenf Uhr geschlossen, zu voll, keiner kam mehr rein. So erging es uns mit den meisten Clubs, oder wir mussten Eintritt zahlen oer meine Flipflops waren der Grund, warum man uns nicht rein liess. Ich wollte schon fast aufgeben, als wir eine andere Gruppe fanden und die uns mitschleiften. Wir hatten noch zwei Fehlschlaege, dann liess man uns endlich in den lezen moeglichen Club, das Kinsela Hotel. Es war kaum was los, doch es hatte eine Tanzflaeche und affengeile Tanzmusik, das war alles, was wir brauchten. Wir tanzten uns die Hacken wund, bis wir wieder nuechtern waren (in meiner Tasche schlummerte eine Flasche mit Vodka/O-Saft) und das erste Sonnenlicht an den Horizont krabbelte. Auf dem Weg zurueck nach Chatswood zu unserem Auto fiel ich fast um vor Muedigkeit, aber wir erreichten die Matratze noch vor dem Schlafkoma. Ich haette definitiv den Tag im Schlafkoma verbracht, nachdem alle Naechte davor so kurz gewesen waren. Justine hat allerdings das Problem, dass sie nicht bei Licht schlafen kann, ie Arme hat es also gerade mal eine Stunde usgehalten und ist dann fuer einen Spaziergang auf Kaffeesuche gegangen (um sechs Uhr morgends an Neujahr... ihr koennt euch die Moeglichkeiten vorstellen). Sie ueberraschte mich tatsaechlich mit einem heissen Kaffee, Gott weiss, wo sie den her hatte. Wir trauten uns nicht, sehr viel laenger dort zu bleiben, nur in dem Fall, das die Polizei vorbei kam. Justine fuhr die erste Stunde zurueck in richtung Brisbane, ich hatte noch ein Nickerchen trotz schwarzem Kaffee. Nach einer Stunde allerdings ging es Justine gar nichtr mehr gut, der Kater hatte sie voll im Griff und von da an fuhr ich durch bis nach Kempsey, wo wir ein schnelles Mittag hatten und ich meinen iPod aufladen musste. Schliesslich erreichten wir Byron endlich um neun, hatten ein schnelles Salatabendbrot und dann suchten wir uns einen Spot neben einem Sportplatz zum schlafen. Wir beide bruchtn es dringend.
Uner Schlafentzug kuemmerte allerdings den Polizisten wenig, der am Samstagmorgen um fuenf gegen unsere Scheibe klopfte. Justine war nicht ansprechbar, also stellte ich mich der Gefahr und kurbelte das Fenster herunter. Ich muss einen armseligen Anblick abgegeben haben, als ich ein "Good morning" kraechzte. Der Polizist war aber nicht beeindruckt.
"Good morning, where are you from?" blaffte er mit einem gierigen Blick ins Autoinnere. Justine bewegte sich endlich. Ich wusste nicht ganz, ob sich ie Frage auf meine Nationalitaet oder auf unserenletzten Aufenthaltsort bezog, also vrsuchte ich es vorsichtig mit: "Aehm, Germany?" Das musste wohl die richtige Antwort gewesen sein. Nach inem kurzen Vortrag ueber campen in der Nachbarshaft ohne Toilettenanlagen etc. gab er uns zehn Sekunden, um aus der Stadt zu verschwinden. Ich glaubte ihm sofort, dass er un sonst lebendig fressen wuerde. Also uchte ich unter Justine die Autoschluessel hervor, verneinte noch schnell die Frage, ob ich getrunken haette, und raeumte den Fahrersitz frei. Justine schaffte es irgendwie, auf den Beisitz zu krabbeln und wir machten, dass wir verschwanden. Allerdings konnten wir nicht weit fahren, geschweige denn aus der Stadt verschwinden. Immerhin wollte ich ja in Byron bleiben und musste noch alle meine Sachen wieder zusammen sammeln aus dem Auto. Ich fuhr auf einen halbleeren Parkplatz am Strand und waehrend ich aufraeumte ging Justine schwimmen. Ich war gerade in Gedanken dabei, meine Checkliste abzuarbeiten, als dieses verdammte weisse Auto schon wieder vorfuhr und mir das grummlige Gesicht im Inneren erschreckend bekannt vorkam. Bevor der Polizist noch was sagen konnte ausser "Ach ihr zwei schon wieder.", fing ich schon an, auf ihn ein zu reden: "Wir parken nur ganz kurz hier, ich packe nur meine Sachen, dann gehe ich auf den Campingplatz da, ganz ehrlich!" Ich bekam ein Grummeln als Antwort und der Polizist zog davon. Ich war extrem erleichtert, wollte unser Glueck aber nicht mehr heraus ordern. Als Justine zurueck kam setzte sie mich an einem Hostel ab und wir mussten uns verabschieden. Ich entdeckte erst spaeter, dass mein Hut und meine Haengematte mit ihr davon fuhren.

So, nun wisst ihr, wie ich die Feiertage ueberstanden habe. Ueber Byron erzaehle ich das naechste Mal, ich sag nur: en ersten Nachmittag habe ich komplett durchgeschlafen.

Dicken Kuss
Kay

P.S.: irgend etwas lief verdammt schief mit meinen Bildern. kann saemtliche Weihnachtsbilder nicht mehr finden. Koennte heulen, aber vllt tauchen sie noch wieder auf. Sorry dafuer.

Festtage