Sonntag, 22. Februar 2009

Viele kleine neue Geschichten

Location: Port Lincoln, Library
Mood: headache (hangover)
current time:4pm

Jaja, mal wieder was von mir, ich habe ja versprochen, dass ich zwischendurch schreiben werde, deshalb auch jetzt die geballte Ladung der letzten Woche.
Von Augusta aus ging unsere Reise erst einmal in den Suden, ans Cape Leeuwin. Dort steht der angeblich größte Leuchtturm Westaustraliens, aber so richtig groß ist er uns nun nicht vorgekommen. Außerdem waren uns auch die $5 Eintritt ein wenig zu fett, nur um einmal um das Ding herum laufen zu können. Also haben wir uns lieber bei heißem Cappu und Kaffee den Leuchtturm von der windgeschützten Terrasse des Cafés angesehen und sind dann auch bald weiter gefahren.
Nachdem ja einen Abend vorher die Diskussion ausgebrochen ist, wie wir die Reise am besten planen und mit dem doch recht engen Zeitfenster umgehen, das wir für den Trip haben, schrubbten wir von Augusta erst einmal ein paar Kilometer und sind stramm bis Walpole durchgefahren, ungefähr 210 km. Schneller als 80km/h sind wir eigentlich selten, also haben wir auch den größten Teil des Tages im Auto verbracht. In Walpole haben wir einen schonen kleinen Parkplatz am Coalmine Beach entdeckt, sogar mit BBQ. Das mussten wir ausnutzen und haben in der Stadt noch schnell eingekauft, für mich gab es zur Abwechslung zu den Nudeln die Tage davor mal einen Fisch und Salat.
Am Samstag ging es gleich mit dem Programm weiter, denn zwischen Walpole und Denmark liegt das Valley of the Giants und gleich nach dem Aufstehen haben wir uns den Giant Tringle Tree angesehen. Der Wald war wunderschon und die riesigen, hohlen Baume einfach überwältigend. Man konnte sich auf Infotafeln Bilder ansehen, wie ganze Campervans in diesen hohlen Baumen geparkt haben oder zur früheren Zeit noch Pferdefuhrwerke, nur um mal eine Vorstellung zu bekommen. Auch ziemlich überwältigend war der Lärm in diesem urwüchsigen Wald, denn die Frosche hatten so früh morgens ihre Party noch nicht beendet und quakten sich im Unterholz die Seele aus den Leibern. Nach dem Spaziergang durch die kleinen Pfade fuhren wir noch ein Stückchen weiter Richtung Denmark zur nächsten absolut beliebten Touriattraktion, dem Tree Top Walk nämlich. Das sind Gangways, die durch die gut 30 Meter hohen Wipfel der Baume fuhren und man kann sich von da oben mal ein Bild machen, wie die Vögel die Welt so sehen (Das meine ich jetzt nicht philosophisch). Phil hatte mit Abstand am meistern Spaß, als die Stahlgebilde unter seinem Gehüpfe lustig zu schwingen begannen und wir unweigerlich im Takt mit hüpfen mussten so ein paar Meter über dem Erdboden. Es rief ein leichtes flaues Gefühl im Magen hervor und ich musste spontan mit einem breiten Grinsen daran denken, dass meine arme Mama wahrscheinlich gestorben wäre. Das Pärchen hinter uns hat auch immer darauf geachtet, erst die nächste Gangway zu betreten, wenn wir schon über eine der Plattformen auf dem nächsten Gang waren.
Nach dem Tree Top Walk – ja, wir haben es alle lebend herunter geschafft – machten wir noch einen kleinen Spaziergang durch den Wald und besuchten noch ein paar Tringle Trees. Doch danach hieß es leider wieder: Kilometer machen, straight durch nach Albany.
Albany ist bekannt für die schone Tauchkulisse und ich habe mich auch nach Tauchgängen erkundigt, aber es bestand keine Chance, vor Dienstag noch Tauchgange zu machen, da das Wetter so schlecht war und die Sicht in dem aufgewühlten Meer gleich null war. Ich war etwas enttäuscht, das war mein dritter Versuch gewesen, in West Australien einen Tauchgang zu machen und wieder nichts. Auch nicht gerade hilfreich war unser Zeitdruck, der uns kaum erlaubte, irgendwo langer als eine Nacht zu bleiben. Ich wurde aber im Torndirrup NP (National Park) ein wenig entschädigt. Dort nämlich konnten wir uns dank des stürmischen Wetters ein Naturereignis ansehen, welches man bei schönem Sonnenschein nicht sieht. Neben der Gap (Eine kleine Schlucht in den Felsen) und der Bridge (eine natürliche Felsenbrücke) gibt es an den Hangen nämlich noch sogenannte Blowholes. Das sind Locher oder Spalten in den Felsen, durch welche Luft von Hohlen oder Hohlraumen nach oben gepresst wird und dann mit ohrenbetäubendem Lärm wie ein Kompressor arbeiten. Die Wellen von der aufgewühlten See brechen in diese Hohlraume über dem Meeresspiegel und pressen die Luft kanonenartig nach oben. Kleine Schilder warnen davor, zu dicht an die Locher heran zu treten, blöde nur, dass Wind uns Wasser dieses Schild fast unleserlich gemacht hat und Anna ihre Nase genau über eines der Locher gehalten hat, um das Warnschild lesen zu können. Da gab es für sie sowohl eine Nasenspülung als auch einen Adrenalinstoss vom Feinsten. Phil und Flo haben Competitions abgehalten, wer sich am dichtesten an das Loch heran traut oder sogar da drüber stehen bleibt, bis der blow kommt. Damit konnten sie sich eine gute Stunde beschäftigen. Anna und ich haben uns auf die Felsen gesetzt und die hereinbrechenden Wellen beobachtet, wie sie über die Felsen spülen und die Gischt meterhoch spritzt. Es war wunderschon, ein wenig einschüchternd auch und ich habe mich gefragt, wie wir Menschen so etwas wunderschönes einfach so vergehen lassen können. Warum sind wir so verschwenderisch und sorglos mit der Umwelt, wo sie doch eigentlich das Schönste ist, was wir überhaupt zu bieten haben. Ich war danach wirklich nachdenklich und auch ein wenig wütend, so machtlos zu sein. Jeder sollte seinen nächsten Urlaub auf Mallorca mal gegen einen Trip an die schönsten Orte dieser Welt eintauschen, um sich bewusst zu werden, was wir da gerade aufs Spiel setzen.
Nach dem Naturschauspiel im NP sind wir wieder zurück nach Albany und Phil und ich haben Wasche gewaschen, wahrend die anderen in der Stadt unterwegs waren. Nach vollwertiger Kost bei Hungry Jacks ging es wieder raus aus der Stadt, nördlich diesmal Richtung Stirling Range NP. Gecampt haben wir wieder wild, was eigentlich verboten ist, doch hier in WA oder SA kommt man noch mit einem warnenden Finger davon, bevor man wirklich Strafe zahlen muss. An der Ostküste sieht es da schon schlechter aus und vom dem was ich bisher so gehört habe wurde ich keinem empfehlen, dort wild auf Parkplatzen oder so zu campen.
Die Aussicht jedenfalls war gigantisch vom diesem Parkplatz aus, man konnte die Berge vom NP in der Ferne sehen und von unserem Zelteingang haben wir über eine riesige Wiese geschaut, auf der morgens Emus gegrast haben. Wirklich paradiesisch, wenn da nicht dieses ominöse Licht gewesen wäre nachts. Es sah so aus, als wurde jemand aus einem Auto heraus etwas suchen, wir konnten das Scheinwerferlicht ständig aufblitzen sehen, das Auto war ungefähr 2 km von uns auf Wegen ab von der Straße unterwegs. Unsere Phantasie ging mit uns durch und den ganzen Abend haben wir uns ausgemalt, was die wohl suchen konnten. Alles war dabei von Massenmörder über Bestie oder vergrabende Schatze. Das Rätsel wurde leider gelost und damit unsere Phantasie in ihre Schranken gewiesen, als die Feuerwehrautos an uns vorbei fuhren und klar war, dass sie nach aufkommenden Buschfeuern gesucht haben. Da war es mit unserer Unterhaltung aber noch nicht vorbei, denn das erste richtige Gewitter kam auf seit ich hier bin und die Blitze im Sekundentakt waren mindestens genauso spannend wie komische Lichter. Flo und ich hatten in unserem Zelt allerdings eine eher kurze Nacht, der Sturm und der prasselnde Regen waren nämlich nicht mehr so lustig, als wir furchten mussten, unser Zelt halt dem nicht stand. Hat es zu meiner Überraschung doch, und nächsten Morgen war der Himmel so freundlich wie am Tag davor.
Sonntag erreichten wir früh morgens die Stirling Range, ein kleines Gebirge mitten im Flachland, mit dem Bluff Knoll als höchsten Berg mit 1073m. Und auf den wollten wir hoch. Flo rannte als bergerprobter Schweitzer vorne weg, Phil noch tapfer Anschluss gehalten und Anna und ich kamen hinterher.
Die Wege kann man sich nicht als gemütliche Wanderwege oder fein abgezäunte Stufen im Fels vorstellen, die Australier haben in solchen Sachen definitiv einen Sinn für Abenteuer und lassen ihre Touristenattraktionen gern ein wenig wilde Seiten zeigen. Dementsprechend bestand der Weg hoch zum Gipfel aus meistens nicht mehr als einen oder eineinhalb Meter breiten Pfaden, bevor es dann den Abhang in die Tiefe ging oder man musste über Felsen klettern, weil der Weg einfach aufhörte. Den Anfang mit leichter Steigung haben wir in wahnwitzigem Tempo gemacht, wo ich meine Kraft schon verblasen habe. Als es dann an die großen Stufen ging und an die richtige Steigung pumpte ich schon wie ein Maikäfer und habe die zwei Monate, in denen ich mit Krucken und danach größtenteils nur rumgesessen habe, nur zu deutlich gemerkt. Mein Knie hat sich tapfer gehalten, aber gemerkt habe ich es dennoch. Nach einer halben Stunde und noch nicht mal ein drittel des Weges war ich alle, habe daran gedacht, einfach auf einer Stufe sitzen zu bleiben und auf die anderen zu warten. Doch irgendwie hat mich in dem Moment der Ehrgeiz gepackt, ich krallte mir meinen Ast und kam langsamer als die anderen, aber dafür stetig voran. Phil hat zwischendurch mal auf mich gewartet, wahrscheinlich um sicher zu gehen, dass ich nicht vor Schwache den Halt verloren habe und ohnmächtig den Abhang runter gerollt bin... ha, als wenn ich so einfach aufgeben wurde. Eineinhalb Stunden später, sechs Kilometer Weg hinter mir und 1073 Meter über dem Meeresspiegel stand ich auf dem Gipfel und konnte ein Schrei ins Tal hinunter nicht unterdrucken. Nach der anfänglichen Atemnot habe ich mich ganz gut wieder eingekriegt und die letzte Hälfte des Weges mit stätigem Schritt und normalem Puls bewältigt, was mich zwar hinter den anderen zurück hat fallen lassen, aber immerhin war ich oben und konnte die geilste Aussicht über das Land genießen. Auch Stolz schwellte in meiner Brust, mein Knie hat mich nach nur knappen 2 Monaten einen Berg hoch getragen, was keine schlechte Leistung war.
Wir verbrachten ungefähr eine halbe Stunde auf den Felsen in der Sonne, bevor wir uns wieder an den Abstieg machten. Was auf dem Weg nach oben nur anstrengend gewesen ist, wurde abwärts schmerzhaft. Durch die großen Stufen bekam ich jedesmal einen Schlag ins Bein und das Klettern über die Felsen war auch nicht so ungefährlich. Ich war wirklich erleichtert, endlich wieder auf dem Parkplatz zu sein nach ungefähr dreieinhalb Stunden. Die Mittagshitze war mittlerweile auch auf ihrem Hohepunkt und mein Kopf fand erst etwas Kühlung unter dem Wasserhahn.
Den ganzen Nachmittag fuhren wir durch, bis wir am frühen Abend den Wave Rock in Hyden erreichten. Die Sonne hat uns noch schone Bilder gemacht und wahrend Phil mit seinem Surfbrett gepost hat war ich wohl noch so im Kletterfiber, dass ich auf den Wave Rock rauf bin und ihn mir von oben angesehen habe. Viel Zeit blieb uns aber leider nicht, weil wir vor Einbruch der Dunkelheit noch einen Rastplatz finden mussten. Die Nacht war mal wieder von Gewitter und Regen gezeichnet und die Milliarden Fliegen am Abend wurden von genauso vielen Mozzies nach Einbruch der Dunkelheit abgelöst, eine echte Plage, die uns ziemlich schnell ins Zelt bzw. Auto fluchten ließ.
Die Nacht war für uns alle wenig erholsam gewesen, aufgestanden sind wir wie die Mumien um sechs, um den kühlen Morgen noch auszunutzen. Es ging direkt nach Esperance, wo wir nach dem obligatorischen Besuch im Infocenter zur Toyotawerkstatt gefahren sind. Denn seit Margret River ist unser Crusty nicht mehr angesprungen, wir mussten ihn jedes Mal anschieben, wonach er dann ohne Probleme lief. Das bedeutete aber auch, jedes Mal einen Parkplatz zu finden, der ein wenig abschüssig ist oder wo wir genug Platz haben. Wir hatten uns schon angewohnt, gar nicht mehr gleich ins Auto zu steigen, sondern von vorne herein draußen zu warten bis das Auto angeschoben war. Flo hat sogar heraus gefunden, dass das Auto auch im Rückwärtsgang mit Anschieben anspringt.
In der Werkstatt haben die Jungs recht schnell heraus gefunden, woran es lag. Der Starter war hin, scheinbar aber hatte das Teil von vorne herein schon einen Schlag weg gehabt seit Anna den Wagen hatte. Wir bekamen jedenfalls einen second-hand-Starter, auf den wir allerdings ein paar Stunden warten mussten. Wir chillten uns ein wenig an den Strand, ich rief meinen armen verschlafenen Papa an, nur um ihm um halb fünf seine Ortszeit zu sagen, dass es mir gut geht.
Als es uns zu langweilig wurde schlenderten wir in die Stadt und kauften ein paar Sachen im Woolie (Woolworth) ein. Gerade fertig damit bekam Anna den Anruf, dass das Auto fertig war und auf uns wartete. Zum Gluck kam eine Mitarbeiterin von der Werkstatt und sammelte uns ein, da mussten wir mit dem ganzen Kram nicht wieder eine halbe Stunde zurück rennen.
Nach weiteren kleinen Besorgungen haben wir uns in der nahe der Stadt an einen Strand geparkt und erstmal eine ausführliche, mal wieder dringend nötige Dusche an der Außenwand eines Klohauschens genossen. Für Unterhaltung sorgten wir Mädels auch gleich, das Hupkonzert wollte gar nicht mehr aufhören.
Doch so frisch abgeschrubbt machte das BBQ gleich viel mehr Spaß und wir haben uns alle mal wieder überfressen mit gebratenem Gemüse, Fleisch für die Jungs und Taccos für uns Mädels.
Geschlafen haben wir wieder außerhalb der Stadt auf dem Weg zum Cape Le Grand in einer breiten Dirt Road Einfahrt, aus der morgens die ganzen Utes (sprich Jut, unsere hiesigen Pick-ups) von den Farmen kamen und ihre Kinder für den Schulbus rausgeschmissen haben, der übers. Land fahrt und die Gören einsammelt. Die Mozzies waren wieder eine schlimme Plage, die uns früh in die Betten fluchten ließ.
Am Dienstag, den 17.02., schauten wir uns gleich nach dem Frühstück das Cape Le Grand an, ein Wunderschoner, breiter, langer, weißer Sandstrand und das erste, was ich denken konnte war: Das wäre der perfekte Strand, um hier meinen Traum zu erfüllen und ein Pferd zu mieten. Keine zwei Sekunden später fand ich Hufspuren im Sand und war von Neid zerfressen. Doch leider hatten wir nicht die Zeit, dem wie und wo eines Ausrittes auf den Grund zu gehen, es ging bald weiter nach Esperance. Dort wurden noch ein paar Besorgungen gemacht, lange hielten wir uns aber nicht in dem Dorf auf, sondern fuhren nördlich die 392 km auf der Norseman Rd nach Kalgoorlie-Boulder. Die meiste Zeit des Tages brauchten wir dafür, kamen aber schließlich noch rechtzeitig in Kalgoorlie an, um uns von einer Besucherplattform über der riesigen Goldgrabermine eine Sprengung live mit anzusehen. Kalgoorlie ist eigentlich nichts weiter als eine Stadt um die Mine, denn Männer und Frauen aus dem ganzen Land kommen nur zum arbeiten her, um gutes Geld zu verdienen (als Minenarbeiter direkt an der Quelle verdient man bis zu $3000 die Woche! Dafür ist es aber auch gefährlich wie kaum ein anderer Job). Die Stadt ist die zweitgrößte in WA nach Perth und eine der gefährlichsten. Nicht nur wegen der vielen Eingeborenen, aber auch wegen dem hohen Maenneranteil sollte man als Frau WIRKLICH nicht allein abends oder nachts durch die Straßen gehen. Wie die Stadt tickt wird nur allzu deutlich im beleibtesten Pub der Stadt, in dem die Mädels hinter der Bar kleine Gazerockchen anhaben, die nicht mal über den halben Hintern gehen und Oberteile, die gerade mal so die Nippel bedecken. Abends werden auch diese Hüllen fallen gelassen und Bedienungen oben ohne sind normal. Die Jungs und ich waren in diesem Pub (allerdings zu bürgerlicher Gazerockchen-Zeit am Nachmittag) und haben um drei Uhr nachmittags ein Bierchen genossen, damit die Jungs sich die Augen anstarren können und ich für sie ein Bild mit der Bardame organisieren konnte (sie waren zu schüchtern).
Zum Schlafen mussten wir uns mal wieder einen Parkplatz außerhalb der Stadt suchen. Anna und Phil hatten eine Aussprache über ein Problem, was zwar nur die beiden etwas anging, doch Annas Laune hatte uns alle seit zwei Tagen schon tierisch runtergezogen und es wurde höchste Zeit, dass das gelost wurde. Doch bald war alles wieder okay und der Goon (weinähnliches Zeug in Kartons, günstig und schlecht) floss reichlich. So re4ichlich, dass Florian mutig genug wurde und Anna mal so richtig die Meinung geigte, was er von ihren Fahrkünsten hielt , ziemlich wenig nämlich. Eine heiße Diskussion entbrannte, so ganz haben beide die Worte wohl nicht vergessen, die an dem Abend gefallen sind, aber nachdem der Alkohol wieder aus den Venen war beruhigten sich auch die Gemüter wieder und nächsten Tag war alles gut wie zu Anfang.
Für den nächsten Tag hatten wir eine Tour geplant in die Minen. Natürlich konnten wir nicht in die Hauptmine, wo noch immer Gold abgebaut wurde, sondern es ging zum Freilichtmuseum und von dort konnte man für $30 eine Führung durch hundert Jahre alte Minen machen, die damals noch mit Hacke und Hammer gegraben wurde. Es war wirklich eindrucksvoll und auch ein wenig beklemmend, wenn man sich vorstellte, unter welchen haarsträubenden Bedingungen die Menschen damals arbeiten mussten. Das Licht kam aus einer Gaslampe, die alles in die Luft sprengte, wenn man damit in eine unterirdische Gasblase lief. Und Sicherheit brachten Kanarienvogel in einem Käfig, die starben und die Arbeiter warnten, wenn sich Gas entwickelte. Alles in allem also ein kurzweiliges Berufsleben, wenn man nicht viel Gluck hatte.
Nach der Führung rannten wir noch ein wenig über das Gelände, bestaunten eine wilde Gottesanbeterin, die da einfach an einem der Häuschen saß und hatten unseren Spaß mit den Ausstellungsstücken.
Uns stand dann wieder eine lange Fahrt bevor, die uns erst zurück nach Norseman und dann über den Eyre Hwy nach Balladonia führte.
Irgendwo zwischen Ballladonia und Cocklebiddy haben wir geschlafen und nächsten morgen, als wir in Cocklebiddy mal wieder tanken mussten, erkundigten wir uns nach der Hohle, die dort irgendwo sein musste. Die weniger freundliche Bedienung an der Theke erklärte uns, dass wir zu weit gefahren sind und ca. 10 km zurück mussten, dann 12 km über eine Dirt Road und dann kämen wir direkt auf die Hohle zu. Allerdings wäre dort nichts mehr, soll heißen, die ist eigentlich führt Touristen gesperrt und nur noch auf eigene Gefahr zuganglich. Für uns klang das herrlich nach Abenteuer, Annas verrückte Phantasie riss uns mal wieder alle mit, als wir uns au7smalten, dass dieses Roadhouse mit den kuriosen Figuren (abgesehen von der unfreundlichen, runden Thekenfrau saß ein bärbeißiger bärtiger Mann in der Werkstatt, in der Küche arbeitete scheinbar der lange schlacksige Sohn und der Imbiss wurde von der ebenso runden Tochter geführt) die Touris immer in den Bush schickt und dann wie in den Horrorfilmen abmetzelt. Diese Vorstellungen und Andere taten unserer Abenteuerlust aber keinen Abbruch, eher im Gegenteil. Was uns allerdings ein wenig die Begeisterung nahm war die wahnsinnig schlechte Dirt Road zur Höhle. 12 km über Huckel und Schlaglöcher zu stottern ist kein Spaß, aber die Umgebung war irgendwie faszinierend, nichts war zu sehen außer flache Busche und Graser, eine Landschaft, die mich wahrscheinlich geängstigt hatte, wäre ich nicht auf einem gut erkennbaren Weg und in einem Auto unterwegs gewesen wäre. Kein Baum, nichts, voran man seine Orientierung hätte festmachen können. Aber als wir endlich das gigantische Loch im Boden erreicht haben, waren alle Anstrengungen vergessen.
Die Höhle war tatsachlich ziemlich zugeschüttet, doch das war schon lange her und mit etwas Kletterkunsten und mit unseren Headlights waren wir bald mitten in der schwarzen Finsternis unterwegs. Viel haben die kleinen Lampen nicht ausgemacht in der riesigen Hohle und ein unterirdischer See hat unserer Neugierde bald einen Strich durch die Rechnung gemacht. Anna wollte straight hindurch waten, aber das konnten wir ihr zum Gluck ausreden. Hatten wir besseres Licht gehabt, um die Situation einschätzen zu können hatten wir es vielleicht sogar gewagt, aber nicht so. Ich bin trotzdem baden gegangen, wenn auch unfreiwillig. Der Lehmboden am Ufer des Sees war extrem glitschig und genau in dem Moment, als ich einen Schritt ans Wasser machen wollte hatte meine Taschenlampe einen Wackelkontakt und ging aus, wodurch ich an eine rutschige Stelle trat und mit schein auf den Hintern setzte, ein Fuß im Wasser. Dass die instabile Steindecke bei unserem Gebrülle nicht eingestürzt ist hat mich eigentlich gewundert, so sehr haben wir gelacht und eine neue Lachwelle loste mein lehmverschmierter Hintern aus, als wir ans Licht kamen.
Das Abenteuer ist jedenfalls gut ausgegangen, worüber wir alle wohl gleichermaßen erleichtert und euphorisch gewesen sind. Wir haben vor Eucla gecampt die Nacht und zum Abendessen gab es viiiiel Zwiebeln und Knoblauch in der Tomatensoße zu unseren Nudeln, denn an der Grenze zu SA muss man alles Obst, Gemüse, Nüsse etc. da lassen, um keine Fruchtfliegen von einem Staat in den nächsten mitzuschleppen. Dachten wir zumindest, dass es so ist. Aber da wir alle gleichermaßen gefurzt haben danach war das nicht so schlimm und es hat sogar recht gut geschmeckt. Die Blähungen wurden mit einer Menge Goon und Bier überdeckt und den Abend wurde es seeehr spät.

Okay, nun folgen noch Bilder, fur den Rest musst ihr euch wieder etwas gedulden. War ja auch schon ein dicker Packen heute, wa?
Dicken Kuss ihr Lieben, bis nachstes Mal.

Nachholbedarf

Montag, 16. Februar 2009

Hey Leute, leider habe ich nur noch 10 Minuten im Internet, da lohnt es sich nicht mehr, noch einen Bericht anzufangen. Aber zumindest kann ich sagen, dass es mir gut geht und ich an Annas Laptop wohl einfach ein wenig vorarbeiten muss, um das alles in schone Worte zu fassen wie das letzte Mal. jetzt geht es von esperance uber die coast road nach adelaide und von dort nach alice springs, also werde ich viel zeit haben, auf dem weg zu schreiben.
sorry nochmal, dass ich euch vertrosten muss.
dicken kuss und bis bald!

Freitag, 13. Februar 2009

Erster Step

Location: Augusta Library Mood: very exited Current time: 12pm Hello folks, ich habe es euch ja versprochen, in den drei, vier Tagen, die wir jetzt schon unterwegs sind, ist bereits so viel passiert, dass es mir wie uber eine Woche vorkommt. Aber ich beginne von vorn und hoffe, nichts zu vergessen. Am Montag sind Damian und ich bereits um sechs aufgestanden, weil ich um neun in Scarborough sein sollte. Damian hat mir noch geholfen, meinen Backpack bis nach Perth zu tragen, dort haben wir uns dann erstmal getrennt, aber ich wollte ihn ja spater nochmal kurz treffen, weil er mir versprochen hatte, den Campingcooker und das Zelt zu besorgen. Also war der Abschied noch nicht ganz so schmerzhaft. In Scarborough habe ich Anna und Phil frisch nach dem Aufstehen getroffen und Anna musste nochmal in die Werkstatt, wo sie gearbeitet hatte, um noch jemanden einzuweisen oder so. Sollte jedenfalls nicht langer als eine halbe Std dauern, die ich mit Kaffee und Cookie am Strand verbracht habe. Doch dann hat sie mich angerufen, dass es doch noch langer dauern wurde, ihr Boss hatte ihr doch noch ein roof reck besorgt (Dachgepacktrager) und das mussten sie noch dran montieren. Ich bin dann zuruck nach Perth, um Damian zu treffen und mit ihm, Marcus und Shevel noch in den Park zu fahren und etwas zu chillen. Als um drei Uhr immer noch keine Nachricht von Anna gekommen war, wurde ich ehrlich gesagt unruhig, immerhin waren alle meine Sachen schon bei denen im Auto und ich hatte ein klitze kleines mulmiges Gefuhl. Damian war genauso abgenervt, er meinte die ganze Zeit, dass der Trip mit den Leuten ja noch was werden konnte, wenn es schon so los ginge. Diese Schwarzmalerei hat mir nicht gerade geholfen und weil er von Jeff eh schon lange zuruck erwartet wurde habe ich es mit einer kleinen List geschafft, ihn nach Hause zu schicken. Der Abschied von ihm war hart, wir hatten beide Tranen in den Augen und trotz der haufigen Reibereien, die meistens daraus entstanden sind, dass wir aneinander vorbei geredet haben, sprachen diese Abschiedstranen Bande. Anna wollte mich in Perth einsammeln, und um auf sie zu warten verkrumelte ich mich in ein Café und nuckelte an einem Wasser herum. Schlliesslich waren sie und Phil gegen funf in Perth und wir sind zu dritt nochmal nach Scarborough gefahren. Florian, der Schweitzer, hatte den ganzen Tg uber am Strand gewartet, weil keiner ihm so richtig Bescheid gegeben hatte, was Sache ist. Dementsprechend war sein Statement eindeutig, als es darum ging, heute nun noch los zu fahren oder nicht. (Der Grund fur die Verspatung war, dass das roof reck erst neu geschnitten und geschweisst werden musste, bis es gepasst hat). Wir haben Perth dann also abends noch verlassen und sind bis Rockingham gekommen, wo wir auf einem Parkplatz am Segelhafen die erste Nacht verbracht haben. Alles war noch etwas chaotisch und unorganisiert, ich habe mit Flo im Zelt geschlafen und die anderen beiden im Auto. In der Nacht ist es ziemlich sturmisch geworden und weil ich fur mein Zelt nur pissige kleine Erdnagel hatte, ist uns die Oberhaut weggeflogen (wurde nachsten Morgen im Busch gefunden). Fur mich stand also fest, dass wir noch einmal in einen Campingladen mussen, damit ich mir richtige Heringe besorgen kann fur Sand und Wind. Am nachsten Morgen wollten wir nach Bunbury, weil Anna schon in Mandurah gewesen ist und meinte, da sei es nicht besonders schon. Auf einem Parkplatz in Bunbury haben wir ein deutsches alteres Ehepaar getroffen, die uns freundlicherweise ihre Stadtkarte uberlassen haben. Typisch deutsch haben sie uns gesietzt, ich konnte es echt nicht glauben. Jedenfalls haben wir daraufhin das Infocenter aufgesucht, ein paar Flyer eingesackt und im Campingladen noch Ausrustung besorgt. Die Jungs wollten sich gern noch diese zusammenklappbaren Campingstuhle kaufen, welche wir aber nur im Baumarkt gefunden haben. Ich habe mir dort eine Hangematte zugelegt, ich konnte einfach nicht wiederstehen. Im Autoteileladen gegenuber wurde noch eine Plane fur das roof reck, ein Converter (Ladestation fur den Zigarettenanzunder) und ein Spannnetz gekauft, womit wir uns ziemlich gut ausgerustet fuhlten. Das erste Mal waren wir so richtig Zigeuner, als ich am Strassenrand einen Sperrmull entdeckte und wir uns eine Matratze zulegen konnten. War schon ein komisches Gefuhl, aber als Backpacker ist man nicht so kleinlich und nimmt mit, was man finden kann. Bunbury war im Allgemeinen aber auch nicht sonderlich spannend, fur einen ganzen Tag hatte es sich nicht gelohnt. Wir sind also weiter sudlich gefahren bis Busselton, wo wir uns fur die Nacht einen Parkplatz direkt am Strand gesucht haben. Wir sind alle schwimmen gegangen und keiner wollte mir glauben, dass mich irgendwas am Arm erwischt hat und die Stelle brennt. Zu meiner Unterstutzung kam eine australische Familie vorbei und als die Frau meinen Arm sah empfahl sie mir, ein wenig Essig drauf zu tun und erklarte, dass an ruhigen Tagen, wenn keine Wellen waren, die Stingers in die Buckt kamen. Das sind kleine Quallen, nicht langer als die Hand, und auch nicht sehr schmerzhaft. Wenig spater hat man dann auch die roten Streifen gesehen, aber am Abend habe ich schon nichts mehr gespuhrt. Trotzdem war es gut zu wissen, wie es sich anfuhlt und die anderen haben mir auch endlich geglaubt. Zum Abendbrot wollten wir Nudeln kochen und die Jungs haben sich Hack gebraten. Das lief so lange gut, bis der Kocher plotzlich in Flammen aufging. Der Schlauch von der Gasflasche zum Kocher hatte Feuer gefangen, weil er zu dicht an den Platten vorbei lief. Da war es dann mit unserem Kocher vorbei und die Nudeln mussten auf meinem kleinen Campinkcooker weiter garen, was uberraschend gut funkioniert hat. Irgendwann hat uns dann ein einsamer Pom mit seinem Van Gesellschaft geleistet, doch war er mehr eine Belustigung fur uns. Nicht einen Satz hat er ohne stottern und haspeln hinbekommen, was die Konversation langsam und anstrengend machte. Ich war ein wenig sehr dizzy am spaten Abend und konnte keiner Unterhaltung mehr folgen, geschweige denn mein Zelt aufbauen. Also habe ich einfach mit Schlafsack im Sand am Strand geschlafen, zusammen mit Flo. Das war super bequem und wir haben uns bestimmt noch eine halbe Stunde uber den gigantischen Himmel gefreut, an dem die von dem Vollmond beschienenen Schafchenwolken entlang zogen. Doch spater wurde es deutlich kuhler und ich habe mir den A***h abgefroren, was den Schlaf nicht sehr tief werden liess. Nachsten Morgen jedenfalls gabs eine schnelle Dusche unter der Stranddusche und dann sind wir wieder in die Stadt rein gefahren. Busselton hat namlich eine Attraktion, um die sich das ganze Leben dort in dem Dorf dreht: ein fast 2km langer Holzsteg, der ins Meer hinein fuhrt. Phil wollte unbedingt rauf, also haben wir zahneknirschend $2,50 bezahlt und sind die 2km gewandert. Am Ende haben wir um die Poller und Bohlen herum geschnorchelt, aber es war nicht gerade atemberaubend und uns wurden die Stingers bald zu penetrant. Der Ruckweg war gefuhlte 4 km lang und wurde immer langer, weil meine nackten Fusse auf den Holzbohlen gekocht wurden. Aber es war eine Erfahrung wert. Nach Busselton ging es weiter die Kuste entlang zum Cape Naturaliste. Leider wurden wir auf Hohe der Bunker bay gestoppt, weil ein kleines feuer am Cape entflammt war und die feuerleute noch nicht einschatzen konnten, wie es sich entwickeln wurde und wie der Wind sich dreht. Die Alternative war fur uns, wieder ein Stuck zuruck zu fahren und uns den Sugarloaf Rock anzusehen. Die Aussicht war gigantisch, Klippen, die in Sandstrande geendet sind und Felsen, die von kleinen Buschwerk umrundet waren. Die anderen drei wollte unbedingt auf den Sugarloaf Rock hinauf klettern und ich habe von der Aussichtsplattform Fotos gemacht. Danach bin ich mit hinunter gestiegen und habe nochmal bestimmt eine halbe Stunde schnorcheln konnen. Die anderen drei wollten dann um die Ecke herum an den Strand und ich nutzte die Chance, um die Bucht herum zu schnorcheln und dann vom Wasser zum Strand zu kommen. Das war ein ganzes Stuck Weg und die Stromung hat mir einiges abverlangt, aber alle Muhe war vergessen, als ich unter mir im Seegras meinen allerersten Rochen gesehen habe. Ich habe mein Herz bis in den Hals schlagen horen, selbst wenn der Kerl nicht so gross gewesen ist (haltet eure Arme zu einem Ring zusammen, dass kommt ungefahr hin). Ich habe versucht, ihn so lange wie moglich zu beobachten und tatsachlich ist er ein Stuck geschwommen, bevor er sich wieder im Gras versteckt hat und ich von der stromung weitergetrieben wurde. Aber die Endorphine hielten die ganze Strecke bis zum Strand an, wo ich Flo allein vorfand. Er hatte allerdings auch ein Erlebnis gehabt, namlich die Begegnung mit einem Seelowen, von dem er sogar Bilder machen konnte. Mir war dann etwas mulmig bei dem Gedanken, dass ein Seelowe quasi mit mir in der gleichen Bucht schwamm, auch wenn ich nichts von ihm gesehen hatte. Zu zweit haben wir jedenfalls den Aufstieg zum Parkplatz in Angriff genommen, denn Anna und Phil waren gar nicht erst runter gekommen zum Strand. Zeitweise hatte ich etwas Schiss um mein Knie, als wir da so uber die felsen klettern mussten, aber glucklicherweise klappte das besser als erwartet. Zu viert sind wir die Strasse wieder ein Stuckchen runter gefahren, um einen kleinen Pfad durch die Walachei an den Strand zu suchen. Mit zerkratzen beinen haben wir es auch nach unten geschafft, Phil hatte sein Board dabei und hat gleich die wenigen anderen Surfer gejoint, die den geheimen Platz kannten. Flo war mit seiner digitalen Spiegelreflex schon wieder unterwegs und rief Anna und mich herbei, um uns den Seelowen live zu zeigen. Der gar nicht mal so kleine Kerl tummelte sich allein in der Bucht, kam auf 20m an den Strand heran und grunzte uns immer zu. Allein da waren wir schon fasziniert, happy, uberwaltigt und ich weiss nicht was noch alles. Aber ich wollte mehr und bin schliesslich ins Wasser und zu ihm raus geschwommen. Er beobachtete mich die ganze Zeit und ich schwamm auf der Stelle ungefahr 5 oder 6 Meter von ihm entfernt. Dichter wollte ich auf keinen fall, denn immerhin war das ein Wildtier und ich hatte keine Ahnung, wie er reagieren wurde. Phil und Anna haben von den Felsen aus Bilder gemacht. Ich konnte jedes Barthaar von dem Seelowen sehen und mir schlug das herz einmal mehr bis zum hals vor Freude. Der Kerl hat sich scheinbar auch amusiert, denn er war neugirieg genug, unter Wasser seine Kreise zu drehen und mir dabei so dicht zu kommen, dass ich seine Schwanzflosse an meinem Fuss spuhren konnte. Da wurde mir dann doch etwas anders. Anna hat sich auch getraut, ins Wasser zu kommen und ich hoffe sehr, dass Flo gute Bilder hinbekommen hat (habe sie noch nicht gesehen). Der Seelowe war deutlich beleidigt, als wir endlich nach scheinbar ewig langer Zeit wieder raus aus dem Wasser sind. Phil und Flo sind noch eine Weile gesurft und der Seelowe hat ihnen in der Welle gesellschaft geleistet, was mindestens genauso spektakular war. Anna und ich haben uns wahrendessen in den Schatten hinter einen Felsen verkrumelt und die ganze Zeit erzahlt, bis wir ein wenig eingedost sind und von den Jungs um sieben Uhr wieder geweckt wurden. Leider hatten wir kein Wasser mehr, sonst hatten wir die Nacht auf dem Parkplatz dort am Sugarloaf Rock verbracht, aber so mussten wir doch nochmal in die Stadt Dunsborough, die Wasserflaschen auffullen und Abendessen einkaufen. Auf dem Weg habe ich auch endlich mal wilde Kanguruhs auf den feldern beim grasen gesehen und empfand das als Kronung des Tages. Gecampt haben wir dann am Smiths Beach, hatten ein herrliches Abendessen aud Salat, Kase und Brot und sind spat ins bett gekommen. In der Nacht hat es ein wenig geregnet und Flo und ich haben unser Zelt bloderweise auf einer Bodenwelle aufgestellt, die uns die ganze Nacht im Rucken war. Ich hatte mal wieder nur leichten Schlaf und war fruh auf, um das erste Mal von der Polizei erwischt zu werden (wild campen ist verboten, wenn du dein Auto irgendwo hinstellst konnen sie nichts sagen, aber ein Zelt heisst definitiv campen). Er hat sich zum Gluck damit zufrieden gegeben, uns auf die $100 Strafe hinzuweisen und uns gebeten, abzubauen. Dem kamen wir dankbar nach und sind auch schnurstracks nach Yallingup rein gefahren, um unser ameisenbesiedeltes Geschirr von letzter Nacht zu spuhlen. Lange haben wir uns dort nicht aufgehalten, sondern wollten lieber unser nachstes Ziel, Margret River, erreichen. Hier sind wir nun, haben bewolkten Himmel, Schauer und kuhlen Wind, was den Jungs die Freude auf surfen genommen hat und uns nun hier in der Bucherei sitzen lasst. Spater wollen wir noch in eine Winzerei fahren zur Weinprobe (ich Weinmuffel sehe mich schon fahren) und mal schauen, wie wir den ersten grauen Tag am besten verschwenden konnen. Der Tag in Margret River war ziemlich verschenkt, das Wetter hat all unsere Unternehmungslaune zunichte gemacht und so sind wir nach der ziemlich armseligen Weinprobe, die eher eine Metprobe gewesen ist, auf einen Campingground gefahren und haben $6,50 bezahlt, nur um unser Zelt aufzustellen und die Klos zu benutzen. Am Abend haben wir auf jeden fall noch die Zeit genutzt und unsere restliche Reise mal durchgeplant, wobei wir festgestellt haben, dass wir es niemals mit dem Uluru schaffen, wenn wir weiter so trodeln. Phil muss auf jeden fall am 12.3. in Melbourne sein, und das wird alles etwas knapp. Aber nun haben wir ein strenges raster und ob es uberhaupt moglich ist, durch die Wuste zu fahren zu dieser jahreszeit, mussen wir auch erstmal noch abchecken. Heute morgen sind wir fruh aufgestanden und haben als allererstes die Mammoth Hohle mitgenommen, die wirklich wunderschon gewesen ist. Dann ging es nach Augusta und ans Cape, an dem der grosste Leuchtturm Australiens steht. Der Eintritt war aber etwas happig und so haben wir es uns nur vom Zaun angesehen, war aber auch okay. Nun erledigen wir noch ein paar Einkaufe in Augusta und fahren dann runter bis ins Valley of the Giants, wo es einen Weg durch die Gipfel der hochsten baume uberhaupt gibt. Vielleicht schaffen wir das heute noch, ansonsten steht das morgen an. Die Truppe, mit der ich hier unterwegs bin, ist auf jeden Fall das absolute Pro. Ich bin soooo happy, dass ich letzendlich doch nicht mit Sophie und Co. gefahren bin, denn so geil ware es sicher nie geworden. Anna ist die Besitzerin des Autos, sie hat es sich in einer Werkstatt verdient. Mit Phil ist sie schon vorher drei Monate gereist und Flo ist wie ich in Perth dazu gekommen. Auf jeden Fall haben wir super Spass und kommen uns mit der Planung der Touren nicht in die Quere, jeder bekommt seinen Willen mal mehr mal weniger, aber alle haben Respekt und horen auf den anderen, was ich bei den anderen madels immer vermisst habe. Ich hatte es nicht besser treffen konnen, so sehe ich es zumindest momentan. Seit wir unterwegs sind fuhle ich mich wie auf einer Dauerdroge, die Endorphine spruhen, dass es mir Gansehaut macht und ich bin gespannt, was noch alles kommt. Das konnt ihr auch, aber nun ist erstmal genug ;) Bis zum nachsten Mal, ihr Schnullerbacken! Der seelowe. mit dem ich geschwommen bin typisches bild am abend (phil, anna, florian vl)

die erste nacht

Montag, 9. Februar 2009

On the road... finally

Location: perth Internet cafe
Mood: exited
Current time: 10am

Hey, ihr macht wohl echt Winterschlaf da am anderen Ende der Welt, wa? I'M BACK!!!!

Und ich habe gute Neuigkeiten. Endlich habe ich einen Lift gefunden, zwei Deutsche, Anna und Phil, nehmen mich und einen Schweitzer mit auf Reisen die Sudkuste entlang, evtl Red Center, das wird spontan entschieden, und nach Melbourne und Syd.
Ich habe die Guys am Freitag fur ein Interview getroffen, am Samstagabend hat Anna mir geschrieben, dass ich an Board bin und Sonntag habe ich schon das erste Mal mit ihnen und ein paar anderen Backpackern am Scarborough Beach die bevorstehende Reise begossen.
Den Abend habe ich mit Damian verbracht, um mich zu verabschieden und obwohl wir noch ein bisschen Stress hatten trennen wir uns jetzt in Vorfreude auf das Wiedersehen, wenn wir im Mai zusammen traveln wollen. Er hat mir heute noch ein Zelt, Kochgeschirr in Militarmanier (das gute alte Zeug, du warst neidisch, Papi!) und einen kleinen Taschenkocher besorgt, ich bin also bestens ausgerustet.

Das einzige, was mir nun noch Sorgen macht, ist die Klimalage hier in Down Under. Ich weiss nicht, wie viel ihr mitbekommen habt, aber so ziemlich ganz Victoria brennt, Damian fliegt fur ein paaer Tage zu seiner Mum, um ihr zu helfen die Tiere (sie hat ein Pferd und ein paar Hunde) und Sachen in Sicherheit zu bringen. Bis wir aber da unten sind ist hoffentlich das schlimmste vorbei, ansonsten mussen wir unsere Route ein wenig abandern. Queensland dagegen steht in Kustennahe unter Wasser, Uberschwemmungen wie seit Jahrzehnten nicht mehr, uberall Chaos. Von dem Feuer gibt es jetzt schon mehr Tote (gestern 87) als jemals zuvor.
Ich glaube nicht, dass wir direkt davon betroffen sind, wenn wir da durch reisen, aber es ist einfach nur furchtbar zu sehen, wie Menschen alles verlieren, in ihren Autos verbrennen bei dem Versuch, zu fliehen. Und naturlich ist es schade um die Landschaft, es gibt kaum noch etwas zu sehen dort.

Das mal beiseite kann ich gar nicht beschreiben, wie ich mich auf den Trip mit Crusty (das ist der savrangelbe 4w-drive Van) und den Leuten freue. Endlich on the road, endlich Abenteuer (als ob ich noch keine gehabt hatte.)
Wie die Internetlage sein wird kann ich nicht voraussagen, aber Anna hat einen Laptop, also ergibt sich vllt ofters die Chance als ich jetzt noch annehme.
Ich hoffe, ihr joint mich wieder ein bissl ofters, wo es doch jetzt spannend wird.
Und wenn ihr langer mal nichts hort, keine Panik schieben, einfach bei meiner Family nachhaken.

Ich knutsch euch, c u hopefully soon und wunscht mir Gluck, dass alles mit dem Auto usw rund lauft!
Ich bin endlich weg!!!!

Byebye

Freitag, 6. Februar 2009

das bild ist nur fur mein bruderchen! ich habs dir ja gesagt, die ahnlichkeit ist verbluffend gewesen! XD lass dich nicht hauen, sie kann das an mir auslassen, wenn ich wieder da bin :)
dicken kuss

Donnerstag, 5. Februar 2009

Mal wieder Plananderung

Location: Perth State Library
Mood: good so far
Current time: 12pm

Hello folks, ich halte mich kurz, denn seit drei Tagen versuche ich nun schon, diesen Bericht fertig zu kriegen und werde immer von Leuten unterbrochen, die einen PC hier in der Bucherei gebucht haben.
Deshalb nur schnell die Fakten:
Die Madels haben sich entschieden, die Reise doch lieber ohne mich zu machen. Begrundung: Viel blabla, wenig handfestes. Wie auch immer, ich kann mich wahrsheinlich eher glucklich schatzen, denn wenn man allein 5 Minuten daruber diskutiert, welche Nudeln zu kaufen sind, will ich wirklich nicht wissen, wie der Rest der reise ausgesehen hatte. Von daher bin ich im nachhinein eher erleichtert, auch wenn ich in dem Moment ziemlich sauer war, zumal es zwei tage vor der Abreise passiert ist.
Lange Rede, kurzer Sinn: ich bastel mir nun ein paar Flyer, laufe durch Perth und verteile diese in den Backpackers. Hoffentlich finde ich so ein paar coole, unkomplizierte Leute, mit denen ich einen guten Trip haben kann. Wenn das zu lange dauert, nehme ich einfach den Bus, um hier weg zu kommen. Damian hin oder her, ich werde ihn vermissen, aber ich muss endlich weiter machen.
Jeff hat mich daraufhin rausgeschmissen, als ich ihm sagte, dass ich nicht am Donnerstag, also heute, abreise. Einen Tag spater anderte er seine meinung prompt und meinte, ich konnte doch noch bleiben, musste dann aber $70 die Woche bezahlen. Danke nein, ehrlich nicht. Ich bezahle nicht so viel fur diesen ganzen Stress und dafur, dass ich mich den ganzen Tag vor ihm verstecke. Also hat mir Damian geholfen, meine Sachen in den Stall zu bringen. Ist nicht das sauberste, was man so gesehen hat und ich hab ein paar Untermieter, aber immerhin bezahle ich nichts und ich kann ohne Prob bleiben, so lange ich will. Und ich habe keinen, der mir im Nacken sitzt und Stres macht. Der einzige Nachteil sind die kurzen Nachte, denn wenn die Jungs um vier mit der Arbeit anfangen, konnen die Ohrstopsel nur schwerlich den Larm fernhalten. Aber was solls, es ist nur fur ein paar Tage, ich will nicht langer als eine Woche dort bleiben, das ist meine Deadline, ausser ich finde einen Lift und die brauchen noch etwas langer, das ware okay fur mich.
Ihr seht, alles negative hat auch seine gute Seite, ich habe ein paar Tage mehr mit Damian und wahrscheinlich, hochst wahrscheinlich, sehr viel mehr Spass, wenn ich dir richtigen Leute finde.

Macht euch keine Gedanken, was Ilka und damian mir auch schon gesagt haben: ich bin allein hergfekommen, um allein das Abenteuer zu machen und fremde Leute zu treffen, nicht, um mit Deutschen zusammen zu hangen und mich stressen zu lassen. Auch deshalb war es ganz gut fur mich, nun wieder selbststandig zu sein.

Ich versuche endlich mal, ein paar Fotos hoch zu laden, um euch fur die Geduld zu belohnen. Und ja, meinem Knie gehts supi, keine Prob.
Also mates, Ohren steif halten, ich melde mich demnachst wieder, wenn ich mehr weiss. Dicken Kuss an alle!



Nach Rotto haben Damian und ich noch den Sonnenuntergang genossen
Quokkas futtern und anfassen ist verboten! habe es trotzdem getan

ankunft auf rottnest, kurz rotto