Samstag, 31. Oktober 2009

Townsville already

Location: Townsville
Mood: very happy
Current time: 5pm

Dennis und ich wollen heute noch ein wenig weiter kommen und ein paar Tips von Cobin abklappern, was man noch gesehen haben sollte.
Nach einem atemberaubendem, unbeschreiblich leckerem Essen bei Cobin haben wir Marlene im Hostel abgesetzt. Wir sind nicht mehr sehr weit gekommen an dem Tag, Cobin hatte uns einen Campingplatz an den Murray Falls suedlich von Trully vorgesclagen, wo wir auch spaeten Nachmittag schon ankamen.
Die Wasserfaelle waren ganz schoen, ich habe aber langsam das Gefuehl, dass meine Faszination fuer Faelle langsam abgestumpft ist.
Der Campingplatz da dran hatte auch nichts besonderes, zumindest Toiletten waren vorhanden, aber dafuer auch unglaublich viele Fliegen, die so boese wie Bremsen beissen und uns fast in den Wahnsinn getrieben haben. Dennoch kamen wir abends zu einem Spiel Uno und blieben von den Viechern mal eine halbe Stunde unbehelligt.
Da es den ganzen Nachmittag ueber sehr feundlich ausgesehen hatte traute ich dem Wettergott mal und baute wieder meine Haengematte auf. Doch Goettern kann man nicht trauen. Mitten in meiner konfusen Traumphase bekam ich erst die Vorwarnung - einen feinen Nieselregen -, doch dann die ganze Ladung in Form einer fetten Regenwand. Ich wartete nicht lange, ob der Schauer anhalten wuerde, ich kroch zu Dennis ins Auto und verbrachte den Rest der Nacht halb-schlafend um den Radkasten gewickelt im Kofferraum.
Heute, am Samstag, erreichten wir Townsville im schoensten Wolkenbruch, das Wetter ist wirklich nicht auf unserer Seite, seit wir Cairns verlassen haben. Wir haben und auf einem Campingplatz eingecheckt und dann einen Baumarkt gesucht, in dem ich Dennis zu einem kleinen Gaskocher ueberreden konnte (ich will doch meinen Kaffee zum Fruehstueck :) und mir eine blaue Plastikplane als Dach fuer die Haengematte gekauft habe. Wir leisteten uns sogar den Luxus von zwei Stuehlen! Um Halloween zu feiern, wahrscheinlich :)
Heute Abend wollen wir nach Armer Ritter zum Abendbrot Townsville unsicher machen und Halloween in Aussie-Manier feiern. Heisst: mit reichlich Bier :)
Wir haben beim ersten Bummel durch die verlassene Innenstadt eine andere Niederlaenderin wiedergetroffen, die wir schon in Cairns kurz kennen gelernt hatten. Wahrscheinlich werden wir dann zu dritt sein heute abend. Oder vielleicht noch ein paar mehr, kommt auf die Geister an, in welcher Feierlaune die sind. :)
Ob wir morgen schon nach Magnetic Island fahren oder erst Montag haengt vom Kater, dem Wetter und unserer Laune ab. Auch in Townsville gibt es noch ein paar Dinge zu sehen.

Freitag, 30. Oktober 2009

Raus aus Cairns

Location: Mission Beach, Qld
Mood: littl bit annoyed
Current time: 12pm

Wir haben es nun endlich geschaft, Cairns zu verlassen. Nach einer weiteren ungeplanten Nacht im Hostel mit Dennis trafen wir Marlene am Mittwoch im Central Center und sind dann ohne weitere Umschweife losgefahren Richtung Sueden.
Dennis war genauso scharf darauf, die Stadt zu verlassen wie ich. Wir hatten am Montag und Dienstag noch einige Aufregung mit anderen Leuten, die eigentlich mitkommen wollten und im letzten Moment aus den verschiedensten Gruenden abgesprungen sind. Also waren wir auch damit happy, nur zu zweit zu fahren und vielleicht auf dem Weg noch Leute zu finden. Doch Dienstag abend bekam Dennis von Marlene eine Nachricht, sie werde gern mitkommen, kommt aber am Mittwoch erst in Cairns an. Marlene hat Dennis in Thailand kennen gelernt, auch ein deutsches Maedel.
Also, nach viel Hickhack waren wir am Mittwoch Mittag raus aus Cairns, machten einen kleinen Stop in Bramston Beach und kamen spaeten Nachmittag in Mission Beach an.
Dennis ist erstaunlich unvorbereitet fuer Camping. Keinen Kocher, wir haben noch schnell Plastikgeschirr gekauft, nicht mal Werkzeug fuer einen Radwechsel. Doch Marlene ist sogar noch unvorbreiteter. Sie hat nichtmal eine Jacke fuer kuehle Abende. Damit war das Drama am Abend schon vorprogrammiert, als es um die Bettenverteilung ging. Zum Glueck habe ich mich schnell mit meiner Haengematte am Strand aus der Affaere gezogen, ein Platz unter der Sonne, wenn man so will, auch wenn die stetige Gefahr von immer wieder auftretenen Schauern mir ein wenig Sorgen machte. Dennis schlaeft auf einr Luftmatratze im Auto, doch da ist kaum noch PLatz fuer eine zweite Person. Natuerlich haben wir kein Zelt dabei (mein Zelt schlummert ja noch immer in Tiaro und wird auf dem Weg dort abgeholt). Also wohin mit Marlene? Es ging auch kein Weg rein, dass sie sich eben eine Campingausruestung kauft, denn sie muss in wenigen Tagen schon wieder in Cairns fur einen gebuchten Tauchtrip sein und wird nicht den ganzen Weg mit uns kommen. Witr haben das vorher alles nicht gewusst, sonst haetten wir ihr wohl abgeraten von dem Trip, es gibt uns allen ziemlichen Zeit- und Organisationsstress.
Aber dennoch mussten wir was finden und nach hitzign Diskussionen machte sie sich schliesslich aus Handtuechern, Decken und Tuechern ein einigermassen weiches Lager in den ca 30cm PLatz zwischen Dennis' Matratze und Radkasten. Gemuetlich oder bequem war auf jeden Fall was anderes. Als Ausweichoption haetten wir sie naechste Nacht im Hostel abgesetzt.
Doch das war soweit geklaert, war nur noch die Frage, wie ich mich trocken halten konnte in meiner Haengematte, die Schauer wurden immer heftiger und kamen in kuerzeren Abstaenden (den ganzen Tag uber hat es sich schon "eingepisst").
Doch wiedereinmal bringt die uneingenommene Freundlichkeit der Aussies uns weiter. Unser "Nachbar" Cobin fragte erstaunt nach, wer denn in der Haengematte schlafen wuerde und warf mir skeptische Bllicke zu, als ich zoegernd meine Hand hob. Einige gedankenvolle Minuten verstrichen, dann kam er mit seinem Cover von seinem Swag (eine Matratze mit Schlafsack, die man als Minizelt abspannen kann, jeder gute Aussie hat einen, wenn er im Bush zu tun hatte (fuer mich zu gross und zu schwer, um damit herum zu reisen ohne eigenes Auto, ansonsten waere sowas schon in meinem Besitz)) zurueck. Ein dickes, wasserdichtes Leinen, welches ich einfach ueber die Haengematte wie ein Dach gespannt habe und darunter wie ein Baby schlief, als der Regen auf mich rauf prasselte. Gerettet, und das von einem Fremden. Wir sassen den ganzen Abend zusammen und erzaehlten uns Travellerstories, denn er ist auch einer von den "verrueckten" Dauerreisenden. Er bot uns an, uns am naechsten Tag die Sehenswuerdigkeiten um Missionbeach zu zeigen, natuerlich war das ein Highlight, welches wir gerne annahmen.

Am naechsten Tag also kamen wir Mittags nach einem super Fruehstueck auf die Strasse und machten einen Walk auf einen Berg (mal wieder, ich hatte schon ein wenig Panik nach meinem letzten Mount Sorrow-Toetungs-Walk), doch das war Piece of Cake und wurde mit tausend Erklaerungen zu Tier- und Pflanzenwelt von Cobin gespickt. Wir haben versucht, einen Cassowary zu erspaehen, grosse Voegel wie Emus, doch farbenfroher und momentan vom Asusterben bdroht. Aber leider hatten wir kein Glueck. Zumindest haben wir einen Fluss gefunden, wie geschaffen fuer ein Bad. War allerdings erst ein wenig nippelerhaertend.
Unterwegs zeigte uns Cobin Geheimspots fuer Mnagobaeume, wir hatten nach wenigen Minuten Bauch und Auto voller reifer Mangos. Dann stoppten wir noch auf einer Prawnfarm und da Cobin Koch ist (nein, wie schoen) war schon das Abendessen geplant (Prawns mit Mangososse :)))))
Also verbringen wir jetzt noch eine Nacht auf dem Campingplatz, haben herrliches Abendessen und morgen setzten wir Marlene am Greyhound ab, der sie wieder nach Cairns bringt.
Habe ich schon erwaehnt, dass ich gerade zum Schreiben in meiner Haengematte sitze, die zwischen zwei Palmn gespannt ist und mir das Meer fast an die Fuesse schwabt? :)))
Heute muss Cobin wieder in dem Restaurant seines Freundes arbeiten, wir gehen ihn noch zum Mittagessen besuchen. Die Nacht war aeusserst abenteuerlich, ein Sturm hat mich ordentlich durchgeruettelt, doch dank dem Cover habe ich sonst nicht viel gemerkt von Sturm und Regen.
Dennis und ich wollen heute noch ein wenig weiter kommen und ein paar Tips von Cobin abklappern, was man noch gesehen haben sollte.

Bilder kommen naechstes Mal. Bye

Samstag, 24. Oktober 2009

Schlecht-Wetter-Cairns

Location: Cairns Internet Cafe
Mood: very happy
Current time: 12.40pm

Kaum sind wir wieder in Cairns hat es bis jetzt noch jeden Tag geregnet. Perfektes Timing nenn' ich das. Ist zwar noch nicht viel, was da von oben herunter kommt (zu Hause, kann ich mich schwach entsinnen, nennt man das einen Sommerschauer oder Nieselregen), aber hier ist es schon der Beginn von Sturm, Regen und Ueberschwemmungen. Bis dahin bin ich doch aber hoffentlich weg.
Habe gestern einen Lift getroffen, 24jaehrigen Dennis, Hollaender und Dienstag geht es los in Richtung Brissie. Noch einmal Margret besuchen, die Inseln abklappern und hoffentlich wieder ein wenig Geld reinbekommen.
John ist seit gestern mit einem vollen Auto unterwegs, Sascha schon eine Weile weg. Der Vogel schuldet mir noch $40 und ich hoffe er haelt sein Versprechen, es mir zu ueberweisen. Warum glaube ich da noch nicht so recht dran...?
Schlafe nun fuer zwei naechte bei Cooki, einem Aussie, den ich das letzte Mal im Calypso kennen gelernt habe, super lieber Kerl. Spart mir ein wenig Moneten fuers Hostel und ne Menge Fun haben wir bestimmt auch.
Und was ist so zu Hause los? Meine News-Quellen werden weniger und weniger, schneidet mich mal nicht von daheim ab, nur weil ich euch noch ein wenig laenger fern bleibe :) Ihr werdet meine Rueckkehr noch fruh genug bereuen, weil ich allem und jedem nur von Down Under vorschwaermen werde :)
Seit gewarnt.
Bis spaeter.

Freitag, 23. Oktober 2009

Cape York

Location: Cairns
Mood: impatient
Current time: 3.30pm

Wie kam ich eigentlich auf die komische Idee, am Cape York gaebe es nur Regenwald??? Stimmt naemlich nicht, von Regenwald war keine Spur, sobald wir am Cape Tribulation vorbei sind.
Dennoch hat sich der Trip gelohnt und ich bin froh, ihn gemacht zu haben.

Wir haben auf dem Hinweg alles links liegen gelassen, denn mit der Regenzeit im Nacken wollten wir so schnell wie moeglich ans Cape kommen. Dann auf dem Rueckweg, wenn die in der Wetseasion unpassierbaren Fluesse hinter uns sind, wollten wir uns ausreichend Zeit nehmen.
So kam es, dass John, Sascha und ich uns am Freitag morgen trafen und nach einer extrem umfassenden Lebensmittelaufstockung gleich die Strasse Richtung Norden befuhren.
Wir machten trotz eines ersten platten Reifens ganz gut Kilometer weg und campten unsere erste Nacht am Archer Point an der Kueste, kurz vor Cooktown. Dort unterhielten wir den ganzen Abend einen Stock-hol-suechtigen Hund von anderen Campern in der gleichen Bucht.
Meine erste Nacht mal wieder in der Haengematte musste ich aus Baummangel und ein paar fetten aber nicht zahlreichen Regentropfen verschieben, kroch dafuer mit in Saschas Zelt. John hat sich jede Nacht eine Matratze im Auto ausgerollt, so kamen wir mit den Schlafplaetzen sehr gut zurecht (ich habe nach der Nacht jedes Mal geschafft, ein Paradiesplaetzchen fuer meine Haengematte unter dem Sternenhimmel zu finden.... war mir doch egal, wenn sich die Jungs am naechsten Morgen vor dem Monster gefuerchtet haben, welches - verunstaltet von unzaehligen Mozzi-Stichen im Gesicht - aus dem Schlafsack gekrochen kam).
Den Lakehill NP haben wir ebenfalls nicht weiter erkundet. Einmal konnte uns kein Reisefuehrer oder Insiderinformation davon ueberzeugen, dass er es wert gewesen waere, und zum anderen war es von der Landschaft her so unspektakulaer wie das trockenste Outback.
Fuer die zweite Nacht sind wir ein kleines Stueck vom Hauptweg ab in den Busch an einen Fluss - von dem wir gebuehrenden Abstand gehalten haben - gefahren und John hat das erste Mal auf seiner Guitarre gespielt. Es war schoenstes Lagerfeuer-Feeling und liess uns die angespannte Fahrzeit den ganzen Tag schnell vergessen.
Das Fahren war uebrignds ein wenig ungemuetlich, denn Sascha und ich mussten uns zusammen auf die Frontbank quetschen. Eigentlich ein Eineinhalbsitzer denn fuer zwei grosse Leute. Es hat mich die ersten paar Tage sehr genervt, so mit einem Fremden kuscheln zu muessen, zumal er auch nicht mein Typ war.
Nach Morrison kam dann endlich der OTL, die alte Telegraphenstrecke gerade hoch zum Cape. Ohne einen gesunden Gelaendewagen nicht zu bewaeltigen. Fuer die Hasenfusse gibt es noch den zahmen Bypass, aber natuerlich haette sich der Trip nicht gelohnt, haetten wir uns nicht an das Abenteuer gewagt.
Die ersten paar Flussdurchquerungen waren Kinderkacke, auch ueber die abfallenden Wege und Schlagloecher is John ohne mit der Wimper zu zucken gebrettert, dass unsere Koepfe im Takt ans Dach schlugen.
Doch dann kam der Gunshot.
Wieder gab es einen Umweg drum herum, doch wieder nahmen wir den kuerzesten Weg - und verbrachten Stunden damit, die Auto-Nase aus dem Schlamm zu holen.
Der Gunshot ist eine Stelle vor einer Flussueberquerung, an der alle Wege steil runter gehen, das Auto gleitet/rutscht/faellt (im schlimmsten Fall) die Abhaenge herunter. Wenn man noch nie so etwas gefahren ist, sollte man es lassen, der Schaden koennte sich als zu gross heraus stellen. Doch John hat sich die Abhaenge genau angesehen und nach einer Meinungsaenderung einen Abhang genommen, der uns am harmlosesten erschien. Und dennoch, nachdem er vorsichtig herunter kam, vergrub sich die Bullbar (das Gitter an der Front) im Schlamm. John hat mit dem Wagenheber das Auto soweit vorne angehoben, dass es mit den Hinterraedern nachgerutscht ist. Es hat dennoch eine ganze Weile gedauert.
Nach dem gloriosen Ueberleben am Gunshot hatten wir das ueberwaeltigende Gefuehl der Unbesiegbarkeit. Kein Fluss war danach zu tief, keine Crocs zu gefahrlich. Unserer Ubernmut ging sogar so weit, dass wir den Jardine River am Nachmittag mit dem Auto durchfahren haben, wo jeder Mensch mit Verstand die Flussfaehre nimmt. Mittlerweile fahren wir auch um die Gesellschaft der beiden Deutschen Chris und Martin reicher, wir haben die beiden mit ihrem Pat Truck (Martin ist riesiger Patrick-Fan (von SpongeBob)) an den Twin Falls getroffen. Eigentlich hatte John gleich mit ihnen reisen wollen, doch sie mussten noch einen Tag laenger arbeiten und sind dann mit uns aufgeschlossen.
Die Durchquerung des Jardine Rivers jedenfalls zoegerte sich ebenfalls um einige Stunden hinaus, denn Martin und Chris als Vorhut sind prompt stecken geblieben zwei Meter vor dem anderen Ufer. Wieder einmal musste mit dem Wagenheber nachgeholfen werden, Baumstaemme unter das Vorderrad und kraeftig am Seil ziehen. Die Jungs haben es geschafft, dafuer hatten die beiden aber nun auch ein Aquarium im Auto.
Wir haben es etwas problemloser hindurch geschafft und sind am Abend am Cape angekommen.
Unser Camp haben wir nur wenige Meter vom Wasser auf einer kleinen Anhoehe aufgebaut und nach einem von mir erfundenem Gemuesepfannen-Kaesesosse-Abendessen gab es Lagerfeuer und Gitarrenmusik. Am naechsten Morgen stiegen wir die Felsen hinauf fuer einen gigantischen Ausblick und um auf dem noerdlichsten Felsen des australischen Festlandes zu stehen, wie es nur ging.
Chris und Martin haben sich am Mittag dann schon wieder verabschiedet, sie mussten zu ihrem Skydive wieder in Carns sein und hatten nur noch zwei Tage, um wieder zurueck zu kommen.
Wir drei haben uns aber noch ein wenig laenger an diesem wunderschoenen Fleckchen aufgehalten, am Nachmittag uns noch den unspektakulaern Somerset Beach angeschaut und am PunsandBay auf dem Campingplatz (endlich wieder eine ausgedehnte Dusche!!! Ihr glaubt nicht, wie rot mein Shampoo aus den Haaren war von dem angsammeltem Staub) geschlafen.
Wir haben dort noch eine ganze Weile rumgehangen am naechsten Tag, den 15.10., sind gegen elf Uhr weitergefahren nach Bamaga, einer Aboriginal Community. Dort wurden noch schnell Einkaeufe erledigt und es ging wieder Richtung Sueden.
Obwohl wir so viel Spass auf der alten Telegraphenstreck hatten, nahmen wir aus Zeit- und Spritspargruenden den Bypass fuer den Ruckweg, eine unspektakulaere, mit Bushfeuern gepickte Dirtroad. Kaum war die Dunkelheit ueber den Horizont gekrochen und wir kurz vorm Camp aufschlagen, gab es nochmal einen platten Reifen. Doch dieser war ebenfalls schnell gewechselt, mit drei Ersatzreifen (einer davon war aber schon platt und den ersten Platten haben wir in Cooktown reparieren lassen) kein Problem.
Den naechsten Tag kamen wir schon am Cape York an, endlich hatte ich meinen Regenwald und die Jungs schlugen mir zum vollen Genuss des fetten Gruens einen Track auf den Mount Sorrow vor. Beide hatten ihn schon gemacht zuvor und chillten sich lieber an den Strand, waehrend ich naechsten Morgen um halb elf mit zwei Litern Wasser bewaffnet und guter Dinge losmarschierte. Ich wurde schon gewarnt, dass der Eingang nicht einfach zu finden war und tatsaechlich wies nur ein verstaubtes Schild darauf hin, dass durch diese undurchdringliche Dschungelwand ein Weg fuehrte. Ein Weg, wirklich, nicht mehr als ein Trampelpfad, hindurch, ueber und unter Palmenblaetter und Lianen. "Nur" drei Kilometer bis zum Gipfel, zwei kleine Anhoehn davor, kein Ding.
Nach einer Stunde war mein Shirt tropfnass, meine Beine schrieen vor Anstrengunen und mein Kampfgeist verkroch sich langsam aber staetig in den Hintergrund. Die kleinen Anhoehen entpuppten sich schon als eigene Berge, doch zumindest musste ich noch nicht auf Haenden und Fussen an den Wurzeln hoch krakseln. Das kam spaeter.
Das letzte Drittel hoch den Mount Sorrow liess mich alle Sorgen vergessen, ich war ehrlich gesagt kurz davor, mich auf eine Wurzel zu setzen und zu heulen, ich machte aber immer weiter, langsam aber stetig. Ich habe keine Uhr mitgehabt, also wusste ich nicht, wie lange ich zum Gipfel brauchte. Doch als ich oben war hat es sich ausgezahlt, ich verschwendete lieber keinen Gedanken an den Abstieg.
Der Weg zurueck letztendlich war ein wenig einfacher, dauerte dennoch seine Zeit und ein paar Meter vor der Strasse kam mir schliesslich John schon entgegen, man hatte sich Sorgen gemacht (daher wohl der bedeutungsvolle Name des Berges), es war mittlerweile halb fuenf.
Alles in allem war ich schockiert von meiner schlechten sportlichen Verfassung, tausende Vorsaetzte waren in Sekunden gemacht und wieder verworfen. Ich haette es aber wohl noch einmal da hoch gewagt, nach einem Tag Ruhe und einer kalten Dusche. Und jemandem, der mir literweise Wasser hinterher schleppt.
Wir schauten danach noch bei einer Kraeuterhexe vorbei, die mitten im Regenwald Obst aus einem Korb verkauft und unter einem einfachen Dachgestell samt Fernseher lebt.
Spaet kamen wir in Cairns an.

Cape York

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Kuranda

Location: Cairns Calypso
Mood: annoyed of the heat
Current time: 12.30pm

Ich habe mit dem Gedanken gespielt und war auch dichter als dicht davor, mir ein Ticket fuer einen Sprung zu kaufen. Doch auf der anderen Seite... $125 fuer einen einzigen Bungee Jump ist eine Menge Geld und da ich unbedingt noch den Skydive (Fallschirmsprung) machen will, verkniff ich mir die Verlockung eines Adrenalinschocks.
Doch Ben und Mike, die beiden Jungs, die ich begleitet habe am Samstag, hatten ihren Spass. Besonders Ben, der mit sechs Spruengen ueber den Tag so ziemlich alles an verrueckten Dingen gemacht hat, sogar mit Anlauf vom Dach des Jump Towers z springen - 50 Meter in de Tiefe.
Mike war vor seinem ersten Sprung weiss wie eine Wand, hat ein paar schwache Versuche unternommen, sich zu druecken, wurde von uns und den Jungs auf dem Tower aber ermutigt und mehr oder weniger ohne eine Chance zum Absprungbrett geschliffen, sobald er "eingeschirrt" war.
Danach war er nur wenige Minurten wieder die vielen Stufen hoch und stand in der Schlange.
Ich habe wie eine Bescheuerte Fotos und Videos gemacht, dass hat ihnen mal eben $60 fuer ein professionelles Video gspart, auf dem auch nur das Gleiche drauf war.
Es war auf jeden Fall ein lustiger Tag, er hat sich auch ohne Sprung gelohnt.
Am Samstagabend habe ich in der City noch John getroffen, zu meinem Glueck ein Verrueckter, der in den hohen Norden, zum noerdlichsten Zipfel Australiens, hochfahren will und mich mitnimmt. Ich habe ja schon nicht mehr dran geglaubt, dass wirklich jemand mad genug ist, das zu machen. Aber ich freue mich darauf, den richtigen Regenwald zu sehen und einige Abenteuer auf der Strasse zu erleben, wenn man diese 4WD Hoelle denn "Strasse" nennen kann. Einfach wird es sicherlich nicht.
Am Donnerstag geht es wohl los, mit einem anderen Auto und hoffentlich bekommen wir noch zwei Leute mehr bei uns mit rein, damit es guenstiger wird.

Und dann Kuranda. Was fuer ein Dorf, vom ersten Schritt in die kleine Stadt mittem im Regenwald war ich fasziniert. Die Skyrail haette ich mir ein wenig besser vorgestellt, vor allem etwas laenger. Dennoch war es faszinierend, den Dschungel aus der Vogelperspektive zu erkunden.
Kuranda lebt eigentlich nur vom Tourismus. Am Wochenende entladen sich Tourbus nach Tourbus an Touristen, welche die Strassen, Shops und Fressbuden ueberschwemmen. Die beiden Hauptmaerkte, der Rainforest Market und Heritage Market sind mit festen Buden ausgestattet und die Kuenstler verkaufen massenhaft Schmuck, Lederwaren, Souviniers und locale Kunst, von heissen Waffeln ueber ca. 50 verschiedene Eisbuden, Shops in denen Bonbons gemacht werden und du, abgesehen vom direkten Kauf, auch bei der Herellung zu schauen kannst, Cafes, Pubs und sooooo viel mehr. Kurz gesagt, ich war im siebten Himmel und haette nicht schon vorher mein Gewissen aka Rotschopf aka Kaylen ein ernsthaftes Gespraech mit mir gefuehrt ueber Geld ausgeben bzw sparen und dem eh schon unmenschlich schwerem Backpack, haette ich mich dort dumm und daemlich gekauft.
Es war auch eine sehr gute Entscheidung, eine Nacht dort zu bleiben. Ich hatte nur meinen kleinen Rucksack mitgenommen, Zahnbuerste und ein Wechselshirt passten noch mit rein.
Ich wusste, dass es dort abgesehen von den Touri-Oasen auch ein einfaches Backpacker geben sollte. Und "einfach" war es in der Tat, wie ich schon im ersten Moment feststellte, den ich in das weitraumige Gedaeude trat. Niemand war an der Rezeption, nur ein Zettel lag dort: "Sorry, I'm not here at the moment, give me a call." Also waehlte ich die Nummer auf dem Zettel und erklaerte dem Mann am anderen Ende, dass ich gerade in seinem Hostel stehen wuerde und einchecken moechte. "Ja, kein Prolem, mach dir einen Tee oder Kaffee und fuehl dich wie zu Hause, ich bin ungefaehr in einer Stunde zurueck."
Okay, easy going also. Ich wollte mich gerde in einen der schmuddeligen Sessel luemmeln mit Tee und Buch, da kam Hans.
Eine hochgekraempelte Stoffhose wie von einer Uniform, Oberkoerper frei, lockige graue Haare, die wild um seinen Kopf herum standen, begruesste er mich mit einem so herzlichem Grinsen, dass ich fast rot wurde. Nach zwei Minuten Gespraech wechseten wir ins Deutsche, denn er war Oestereicher, lebt aber schon dreiviertel seines Lebens in Down Under und hat alles gemacht, um sich am Leben zu halten, was ein Mensch nur machen kann. Gerade 70 geworden den Tag bevor, erzaehlte er mir von seinen morgendlichen Spaziergaengen durch den Regenwald, dass er trotz seines Alters keine Medikamente nehmen muss und sich noch so fit und jung fuehlt, wie es scheinbar nur in einem Land wie diesem moeglich sein kann. Er lebt in dem Hostel, hilft fuer seine Unterkuenft mit den taeglichen Arbeiten und checkte mich und einen anderen Neuankoemmling gleich ein. Hans ist ein Unikum. Bis ins tiefste seines Herzens lieb und gesellig. Ich fand es fast ein wenig traurig, dass ich nur eine Nacht bleiben wuerde.
Das Hostel selbst war in jeder Hinsicht das Gegenteil vom stylischen Calypso in Cairns. Heruntergekommen, schmuddelig, alles extrem einfach und mein Bett hat so heftig gekracht, als ich mich drauf setzte, dass ich befuerchten musste, jeden Moment durch zu rauschen. Die Zimmer erinnerten mich von der Aufteilung an ein altes, sehr altes Herrenhaus, weite Raueme in denen bis zu 20 Betten standen in Ecken und Gaengen verteilt, ich schlief quasi auf der "Veranda".
Doch abgesehen von dem alten, schmuddligen Flair hatte das Hostel so viel Atmosphaere mit den handvoll an Gaesten und den Sitzecken im Garten verteilt, dass ich das erste Mal seit Monaten von der Muse bedacht wurde und fast die ganze Nacht hindurch schrieb (Kurz vorm zu Bett gehen schaute ich mit Hans noch den Rest einer BBC Doku).

Zurueck ging es mit dem Scenic Train durch die Berge nach Cairns. Meine Kamera legte sich leider nach der Haelfte des Weges schlafen, dennoch habe ich den Ausblick ganz gut einfangen koennen.


Kuranda

Samstag, 3. Oktober 2009

Plaene

Location: Cairns Calypso Bp
Mood: excited
Current time: 8.40am

Hey folks,
einige Sachen haben sich nun endlich mal in Bewegung gesetzt, deshalb mal ein kleines Update.

Am Donnerstag schaffte ich es nach Tagen voller gemahlicher Faulenzerei endlich, meine Flyer in der Stadt zu verteilen und eine Anzeige auf Gumtree.com.au zu schalten, dass ich nach Cape York moechte. Die Anstrengungen dieser Aktion baute ich wieder an der Lagune mit einem Buch vor der Nase ab.
Zu meiner absoluten unvorbereiteten Ueberraschiung meldete sich schon eine halbe Stunde spaeter ein Mann, Australier, der nach Cape Trib fahren wollte mit seinem Bruder zum Fischen. Ich koennte doch mitkommen. Allerdings wollte er noch am gleichen Nachmittag losfahren, ich hatte eine Stune, um zurueck zum Hostel zu laufen (20 min zu Fuss von der City) und meine Sachen zu packen. Er wollte eine Nacht dort bleiben. Erst drehte sich alles in meinem Kopf, wie ich nur so schnell meine Sachen zusammen bringen soll, und dass ich eine Nacht (immerhin $25) im Hostel verlieren wuerde. Dennoch sagte ich ihm zu und machte mich auf zu einem strammen Fussmarsch.
Doch mitten im Laufen kroch eine kleine Stimne in mein farbenfroh verwirbeltes Hirn, ob es wirklich so eine gute Idee war, mit diesen Maennern so spontan und blauauegig mitzufahren. Ich gab dieser Stimme ein wenig Aufmerksamkeit und nach einem weiteren Haeuserblock waren wir uns einig: Irgendwie roch die ganze Geschichte faul. Zwei erwachsene Maenner, fischen gehen am einsamsten Fleckchen Regenwald, ueber Nacht, ganz schnell losfahren.... lass es vielleicht auch nur eingebildete Hysterie gewesen sein, erfahren werde ich es nicht mehr, denn ich gab meinem Instinkt nach und sagte dem Typen wieder ab. Vielleicht hab ich damit einen echt netten Angeltrip verpasst mit Lagerfeuer und ein paar Sixpacks, doch auf der anderen Seite hatte der Trip auch alle Voraussetzungen fuer einen Alptraum.
So verrueckt ich manchmal auch schon war mit meinen spontanen Entscheidungen, ich habe bisher immer meinem Instinkt einen Vote gegeben, un bis jetzt hat er mich gut beraten.

Ein weiteres Angebot fuer einen Lift habe ich danach nicht mehr bekommen, aber das ist auch nicht sehr schlimm. Die letzten drei Tage hier im Hostel waren naemlich jeden Abend angefuellt mit so viel Lachen, erzaehlen und Bier Chucks, dass ich jeden Morgen Muskelkater im Gesicht habe und einen anderen Kater im Kopf (das Katzengejammer koennt ihr euch nicht vorstellen...)
Am Mittwoch habe ich Ben kennen gelernt. Ben ist eine schimmernde, anbetungswuerdige, nachahmungsbeduerftige Person, der ich am ersten Abend bei seinen ersten paar Stories wie ein Hirnie an den Lippen hing (sinnbildlich gesprochen.... leider)
Stammend aus D'land hat er vor zehn Jahren nach einigen missglueckten Ausbildungsversuchen einfach gemeint, fuer ein halbes Jahr zu seinem Vater in die Dominikanische Republik zu gehen und bei ihm in der Tauchschule ein wenig zu helfen. Aus einem Schnuppertauchgang wurde DiveInstructor (klingt das vertraut? :) und aus einem halben Jahr wurden fuenf Jahre. Dem Paradies ueberdruessig reiste er fuer drei Jahre durch Tahiland und arbeitete auch dort als Instructor. Bei Geschichten von Tauchgaengen mit Buckelwalen, Walhaien, Mantarochen und ziemlich jeder Art von Hai triefte mir der Zahn.
Er versucht nun hier in Cairns einen Job in einem der zahlreichen Dive Centres zu bkommen.
Anyway, Ben und ich konnten uns gegenseitig mit strahlenden Augen Taucherfahrungen um die Ohren hauen, doch nicht nur das. Wir quatschen am Mittwoch so lange in die Nacht hinein, dass ich um halb zwei erst das Kissen knutschen konnte.
Seit dem traf sich jeden Abend eine kleine Gruppe zum Bier kippen und erzaehlen. Michael, ein Knadier, Florian, Franzose, Robert und Annika, zwei Deutsche, Cooki der Skydive Cairns-Pilot, Ben und ich. Wie gesagt, so viel gelacht, geflirtet (meistens mit Cooki, der alte Chameur... ) und erzahlt habe ich schon lange nicht mehr.
Heute fahren Ben und Michael zu ihrem gebuchten Bungee Jump, einen ganzen Tag so viel springen, wie sie wollen (oder eher koennen...). Ich habe mich spontan mit eingeladen, doch nur zum Fotos machen und haemischem Lachen.
Am Sonntag habe ich einen Trip nach Kuranda gebucht. Ich werde vom Hostel abgeholt und zur Skyrail gebracht, dass ist eine extrem lange Fahrt in einer Gondel ueber den Regenwald. Diese bringt mich nach Kuranda, bestenfalls ein Dorf mit 600 Einwohnern, doch kuenstlerisch sehr gefragt und mit einigen Sehenswuerdigkeiten. Zurueck geht es dann am Montag mit dem Scenic Train, zwei Stunden Bimmelbahn fahren durch die Huegel um Cairns, am Abend checke ich dann wieder hier im Calypso ein.
Das Ganze (SkyRail und Train) hat mich nur $88 gekostet, das war ein glueckliches Schnaeppchen. Dann muss ich zwar nochmal fuer eine Nacht Hostl in Kuranda bezahlen, aber das kann ja auch nicht so viel sein.
Und dann werden wir weiter sehen....