Samstag, 10. Mai 2008

Die (Un-)Freuden des Alltags

Was die Schule im Leben für eine Bedeutung hat merkt man erst, wenn sie vorbei ist.
Plötzlich kann man ohne schlechtes Gewissen bis um halb eins Mittags schlafen, bis um 15 Uhr in Schlafsachen durch die Gegend laufen und weit nach Mitternacht erst ins Bett gehen. Ohne dass man es merkt mutiert man allmählich zum Nachtschattengewächs und wundert sich, warum es alle um einen herum schaffen, braun zu werden, nur man selbst nicht. Nun ja, nachts scheint ja auch keine Sonne.
Aber ehrlich mal, hätte ich nicht noch die Arbeit, in die ich mich fast jeden Tag stürzen könnte, wäre mein Leben wohl noch um einiges formloser und der ach so wunderbar schillernde Vorsatz, jeden Tag doch ins Fitnessstudio gehen zu können, verpufft hinter den mindestens genauso schillernden Ausreden, die Zeit des schönen Wetters doch lieber mit Sonnenbaden und (gelegentlichem) Skaten zu nutzen.
Formlos ist dazu wahrlich das richtige Wort. Aber ich kann mich trösten, denn bis zur Ergebnisverkündung ist es ja noch einen ganzen Monat hin und bestimmt schaffe ich auch bis dahin, das Auto in das 5 Minuten entfernte Fitnessstudio zu lenken.
Das dumme an der ganzen Freizeit in der Woche ist nur, das niemand aus dem Freundeskreis die gleiche Freizeit mit mir teilen kann. Die armen Schweine müssen bis abends in Büros, Uniräumen oder Arztzimmern sitzen und kriegen das Kotzen wenn ich sie mit der SMS belästige: "Hey, so schönes Wetter heute, wollen wir zum See?". Von daher bin auch fest davon überzeugt, dass Arbeitslosigkeit und Langeweile auch einsam macht. Man kann immer nur über das reden, was man den Tag über so erlebt hat (meist erschreckend ereignislose Tage) oder was man im Fernsehen/Internet/Radio usw gehört/gesehen hat. Und wirklich spannend ist das in der Tat nicht.
Mein Fazit also aus meinem arbeitslosen Schülerleben: Alles kacke, ich will nie im Leben einfach nur gammeln wollen, denn man verkümmert nicht nur sozial.