Montag, 22. Dezember 2008

Merry X-Mas, mates!




Hello mates!
Hier schonmal festliche Weihnachtsgrusse aus dem sommerlichen 30 Grad heissem Perth!
Habt eine schone Weihnachtszeit und einen guten Rutsch, sollte man sich bis dahin nicht mehr lesen! (Das versprochene Weihnachtsmutzen-Strandbild kommt noch!)
An Marcel nochmal: Herzlichen nachtraglich, ich war irgendwie von anderen Dingen abgelenkt, um zeitlich ein passendes Posting zu schreiben. Nicht ubel nehmen. (Aber dafur bekomme ich von dir ja auch keine Neuigkeiten mehr T.T)

Heute backen Sophie, Anki, Amelie und ich ganz standesgemass Platzchen, am Mittwoch dann besuchen wir noch andere lonely backpacker und feiern zusammen unser Weihnachten weit entfernt von zu Hause. Wir sitzen hier ja alle im selben Boot :)
Christmas Day und Boxing Day (1. und 2. Feiertag) ist Party angesagt, mal schauen, wie viel ich mit Krucke vertrage XD

Was das Thema Krucken angeht: Es lauft.... also, ich meine, ich laufe so halbwegs. Wenn ich im Haus bin und zum Beispiel in der Kuche rumspringe kann ich schon ohne laufen, aber fur langere Strecken ist es noch zu anstrengend das Rumgehumpel... Aber ich brauche sowieso nur noch eine, die andere hat mich schon am Mittwoch genervt und ist zu Hause geblieben.
Nach Weihnachten mach ich noch ein Check-up beim Chirurgen und dann lauft die Sache wieder.
Zu Hause ist alles gut, die Jungs umtuddeln mich noch genauso und hier in Fremantle ist es wie in einer kleinen Familie. Ich freue mich wahnsinnig, dass wir zusammen Weihnachten verbringen konnen.

Wenn jmd meine Mama gesehen hat, sie mochte doch bitte mal ihre E-mails checken, dass ist ja kein Zustand! Too busy in der Vorweihnachtszeit, wa?

Ansonsten danke ich allen, die mir so lieb geschrieben haben bisher und mich nicht vergessen haben, auch wenn ich schon knappe 4 Monate aus dem Land bin!
Ich denke an euch und stosse auf euch an am 24.!
Merry Christmas, njoy your time have a great new year!!!

Samstag, 20. Dezember 2008

Noch am Leben

Location: Perth, Haus der Jungs
Mood: very good
Current time: 3pm

Hallo folks, habe nicht viel Zeit, also nur eine kleine Lebensnachricht.
Ich habe die erste Woche auf Krucken recht gut uberstanden, viel vorm Fernseher gehangen und geschlafen. Aber mein Knie scheint es mir zu danken, ich laufe nur noch auf einer Krucke und belaste schon wieder etwas. Geschwollen ist es immer noch, aber kein Fussball mehr :)
Die Jungs sorgen gut fur mich und heute Abend haben wir ein BBQ mit ein paar anderen Leuten. Morgen bin ich in Fremantle, weil Sophie sich den Finger angeknackst hat und nicht arbeiten kann. Gluck fur mich :)
Ansonsten bekommt mir das Rumsitzen gar nicht, ich hab zugenommen wie eine Rakete und meine schon trainierten Waden schwinden... Ist alles Pauls Schuld, er kummert sich zu gut und lad mich standig zum essen ein. Also, wer immer herkommen will, ich kenne nun schon die meisten asiatischen Restaurants der Stadt! XD

Dankeschon fur die lieben Grusse und Besserungswunsche, bestimmt gehts deshalb wieder so gut. Ich habe viel an euch gedacht zu Hause. Heimweh war das aber nicht, versprochen! XD
Neinnein, mir gehts gut und in einer Woche kann ich wieder laufen, das hab ich ja versprochen. Und eine Woche spater mache ich wieder Trackwork XD okay, war ja nur ein Scherz, haut mich nicht gleich.
Auf raten meiner Ma suche ich nochmal einen Spezialisten auf und lass meine Genesung absegnen. Da ich keinen Laptop mehr zu Hause hab kann ich nicht sagen, wann ihr wieder was von mir hort, aber vllt nicht in allzu ferner Zukunft.
Danke euch auf jeden Fall und druck euch alle ganz fest.

Sonntag, 14. Dezember 2008

Nachdem ich mir am Sonntag nachmittag vorgenommen hatte, mit Wally uber das Ende meiner Arbeit bei ihm zu sprechen, musste ich das leider auf Montag verschieben. Jing Sang, der Besitzer unserer meisten Pferde (und nebenbei der lassigste Multi-multi-Millionar, den man sich nur vorstellen kann), kam vorbei und da ist Wally immer mit etwas anderen Dingen beschaftigt.
Am Montag stellte sich aber heraus, dass ich wahrscheinlich mal wieder Schwein hatte, denn Wally hat eine Apprentice eingestellt (Jockey in Ausbildung), die seit Montag mit uns arbeiten sollte und damit war auch schon ein Ersatz fur mich da. Ich einigte mich mit ihm, dass ich bis Freitag noch arbeite, danach wollte ich noch bis Weihnachten ein wenig Praxis im Trackreiten sammeln mit Jeffs Hilfe.
Mitte der Woche aber erzahlte Jeff mir dann von einem Freund, der in Rockwell (ca. ne Std von Perth) lebt und neben seinem eigenen Track ein paar Rennpferde zu reiten hat. Accomodation (Unterkunft) und vielleicht auch Verpflegung waren frei und er wurde mich fur's Reiten bezahlen. Uber das Angebot musste ich nicht lange nachdenken, zumal es auch nur fur eine Woche war und ich Weihnachten wie geplant in Fremantle verbringen konnte. Uber alles weitere machte ich erstmal noch keine Plane.

Die letzte Woche Arbeiten bei Wally stimmte mich auf jeden Fall schon irgendwie traurig, auch wenn es hin und wieder mal Schwierigkeiten gegeben hat und sogar am Freitag noch Wally der Meinung war, mir auf einmal erzahlen zu mussen, wie man ein Pferd richtig fuhrt.
Am Donnerstag sollte ich eigentlich mit einem befreundeten Jockey zum strappen zum Rennen fahren. Gleich nach der Arbeit hetzte ich nach Hause, um mich umzuziehe, als mich Wally auf einmal anrief. Jackie (unser Jockey in Ausb.) ware nun doch aufgetaucht, nachdem man sie den ganzen Mittwoch und Donnerstagmorgen nicht gesehen hatte und eigentlich dachte, sie hatte schon die Lust verloren. Nein, nur ein Missverstandnis mit freien Tagen, wie es schien. Auf jeden Fall schickte Wally sie mit statt mich und orderte mich wieder zuruck, damit ich in meinen besten Jeans und fertig gemacht noch die Stallgasse fegen durfte. Da war ich so richtig sauer, nicht nur, weil ich mich auf den Trip gefreut hatte, sondern weil Wally mir auch den Gefallen eines ganzen Tages Arbeit hatte tun konnen. Bernie und Wayne stimmten mir aber voll zu und meinten auch, dass diese Aktion unmoglich gewesen sei von ihm. Naja, ich wollte auf meinen vorletzten Tag nicht noch grantig sein und habe es ziemlich schnell runter geschlcukt. Wally hat sich zumindest entschuldigt.
Am Freitagnachmittag haben wir dann meinen Abschied mit Selterskuchen (den ich morgends gebacken habe) und ein paar Drinks im Stall gefeiert und ich musste hoch und heilig versprechen, auf jeden Fall noch vorbei zu schauen, bevor ich am Dienstag gehe.
Am Samstag hatte ich eigentlich vor gehabt, mit Jeff gleich morgends wieder zur Arbeit zu gehen und mit ihm ein paar Pferde zu reiten. Wir wollten uns um sechs am Track treffen, doch als ich um funf aufstand waren seine Sachen noch da und ich dachte mir, dass er den Abend zuvor vllt zu lange gefeiert hatte und nicht arbeiten geht. Leider aber habe ich ihn nur verpasst und er ist nur spater gegangen. Pech fur mich, aber zumindest konnte ich annahrend ausschlafen seit zwei Monaten. Annahrend nur, weil mich die Hitze um acht aus dem Caravan getrieben hat.
Weil es so ein schoner Tag war fuhren Lori, Tyron, Neel (der Typ, der nun in meinem Raum wohnt), Jeff und ich zum Strand und hatten echt ne Menge Spass.
Am Abend riefen mich die Jungs an, die mir morgends bei der Arbeit auf'm Track schon immer versprochen hatten, mal was zu trinken zusammen. Also bin ich zu ihnen hin und wir sind nach Perth gefahren, um beim Vietnamesen zu essen. Was ich nicht wusste, dass die Jungs noch in einen Club wollten und ich hatte weder eine ID mit noch Schuhe (die Flipflops habe ich bei ihnen zu Hause vergessen und war barfuss). Also mussten wir zuruck, ich sammelte meine Sachen zusammen und fand im Garten Lori im Dunklen sitzend vor. Sie meinte, ich hatte eine grosse Show verpasst, Jeff hatte den Tisch mit einer Axt zerhauen und sich mit Tyron geprugelt. Wenn man sich klein Jockey-Jeff und seinen Gangsta-Neffen Ty so vorstellt, konnte ich mir vorstellen, wer da den Kurzeren gezogen hat. Es ging wohl mal wieder um die alte Geschichte, Tyron will nicht arbeiten und liegt allen in den Taschen. Ende vom Lied ist, dass nun Tyron und Kat als auch Lori die nachsten Tage ausziehen.
Ich war in dem Moment bitter geschockt, doch immerhin auf dem Weg zu einer Party, also liess ich die Jungs mich gut ablenken.
Wir gingen ins Shed, ein ziemlicher cooler Club und wir haben echt gut gefeiert.

Ich habe ein wenig zu viel gefeiert an meinem ersten Abend Party in Perth. Beim Tanzen muss ich mich scheisse gedreht haben und meine Kniescheibe ist wieder rausgesprungen. Tut mir Leid, Mami, Papi und Adli, dass ihr dass nun so erfahren musst. Ich wollte es euch eigentlich erst personlich erzahlen heut Abend, aber keiner war da. Und da Lori den Laptop mitnimmt weiss ich nicht, wann ich wieder schreiben, bzw. chatten kann.
Nach einigem Drama haben mich alle ins Krankenhaus begleitet. Wirklich, dafur, dass ich die meisten Leute erst seit dem Abend kannte waren alle bis zum Schluss bei mir und haben mir wahnsinnig geholfen.
Wie es in Notaufnahmen so ist bin ich nach dreieinhalb Stunden endlich nach hinten gefahren worden, wo mich eine superliebe Schwester in Empfang genommen hat, indem sie ihre Hosenbeine hochgekrempelt hat und mir ihre Knienarben an beiden Seiten gezeigt hat. Wir haben dann erstmal ein wenig Leidensgeschichte ausgetauscht und mir gings schon besser.
Die Rontgenbilder haben ausser einer Schwellung nichts ergeben, also bekam ich eine Schiene (billiges Model meiner Alten) und wurde um funf Uhr morgends nach Hause geschickt. Angeblich muss ich nichts bezahlen, weil es ein Public Hospital gewesen ist. Aber ich warte mal ab, ob da nicht doch noch eine Rechnung kommt. Ware ja zu schon.
Paul, einer der Jungs, hat die ganze Zeit gewartet und in der Zwischenzeit schon die Anderen nach Hause gebracht. Ich bin ihm unendlich dankbar, dass er das fur mich gemacht hat. Er meinte etwas leidig, er wurde sich eben das Gesicht waschen und gleich zur Arbeit weiter fahren.
Ich humpel nun auf Krucken durch das Haus, kann den Job am Dienstag vergessen und warte erstmal ab, wie es sich entwickelt. Auf jeden Fall ist es nicht so schlimm wie die Male damals (oder ich habe es vergessen). Ich kann schon wieder etwas bewegen und leicht auftreten. Nach zwei Wochen muss ich die Krucken zuruck bringen, aber ich will sie nach einer Woche nicht mehr haben. Ich weiss ja, was ich zu tun habe und ja, ich kuhle es, dass es mir schon abfallt!

Und nein, ich werde auf jeden Fall nicht deswegen aufgeben. Ich werde wieder fit werden, muss den Rest der Zeit und uberhaupt fur immer noch hollisch aufpassen und Extravaganzen wie Tanzen sind erstmal gestorben. Was meinen Rucksack und das Gewicht angeht, habe ich wahrscheinlich jemanden gefunden, der mit mir reist und ein Auto hat. Ich warte noch auf ihren Ruckruf. Das wurde bedeuten, dass ich den Rucksack nicht so schnell wieder schleppen muss und genug Zeit habe, mein Knie wieder zu trainieren. Und laufen werde ich in zwei Wochen wieder normal. Dafur habe ich nun genug Zeit, um dies zu uben.

Jeff gibt mir Loris Zimmer, sobald sie ausgezogen ist und lasst mich die Zeit ohne Miete wohnen, weil ich ja nicht arbeiten kann. Was auch immer dieser Mann fur ein Problem mit seiner Familie hat, was er sagt oder tut, mir gegenuber ist er auf jeden Fall das Beste, was mir gerade passieren konnte. Er wird mich schon gesund hatscheln.

So, nun muss ich mich nochmal ganz doll bei Margret bedanken fur die liebe Nachricht. Was fur eine Uberraschung, naturlich kann ich mich erinnern, was fur eine Frage! Es freut mich, dass du meine Reise hier auch verfolgst und sende dir an dieser Stelle ganz dicke Grusse, wenn auch gerade etwas angeschlagende :)

An meine Family: ich versuche, morgen Abend nochmal ins Net zu kommen, hoffentlich schafft es einer von euch, online zu kommen. Danach sieht es bestimmt erstmal eine zeitlang schlecht aus mit chatten. Tut mir Leid, euch solche Neuigkeiten uberbringen zu mussen. Aber glaubt mir, mein Kampfgeist war noch nie so stark wie jetzt. Das ist eine Kleinigkeit, bis ich nach Hause komme und wir uns gemeinsam uberlegen knnen, was weiter mit diesem Schrottknie passieren soll. Scheinbar war die OP ja nun auch kein Non-plus-ultra.

Ich knutsche euch alle, ganz feste. Macht euch nicht allzu viele Gedanken, das ist noch immer kein Weltuntergang.
Byebye.

verhangnisvolles WE

Sonntag, 7. Dezember 2008

Entwarnung

Location: Perth, back in the Caravan
Mood: not the best but okay
Current time: one hour to afternoon work

Okay, sollte ich euch etwas Angst gemacht haben mit meinem letzten Bericht kann ich nun die Entwarnung geben. Aber das ist ja nunmal keine Schonwetterkolumne hier, da mussen auch mal die Scheisstage mit rein.

Meine Pechstrahne mit den Pferden war nach dem fuck off Mittwoch noch nicht ganz vorbei, am Donnerstagmorgen stand mir der gleiche Gaul auf dem rechten Fuss und hat seine Pirouette gedreht. Ich hatte ein paar Tranen in den Augen und habe mich erst zu Hause getraut, den Schuh auszuziehen, weil ich angst hatte, nicht mehr hinein zu kommen. Die Farbe war im Endeffekt nicht so spektakular wie der Schmerz, heute ist die Schwellung fast weg und ich merk kaum noch was davon, thank Luzi. Seitdem bekommt das Pferd jeden morgen eine Dosis Drogen, um ihn ein bissl ruhiger zu halten. Scheinbar haben die Jungs sich im Stillen abgesprochen und Hoges (das Pferd) zu "Kaydi's project" gemacht. Denn durch ZUFALL bin ich jeden morgen nun diejenige, die ihn zum Track bringt und fertig macht. Scheint eine Art Tradition zu sein, ein anderes Pferd hat Wally mal fast das Bein mit einem Tritt gebrochen, seitdem darf keiner mehr da ran, weil Wally ihn abgottisch liebt. Sind schon komisch, die Aussies :)
Mittwoch war Jeff auf seinem ersten Rennen nach dem Unfall, ist aber nicht unter die ersten funf gekommen, soweit ich weiss. Aber etwas anderes ist an dem Abend noch passiert, was mich zutiefst erschuttert hat.
Tyron und Kat sind mit Jeff zusammen nach Pinjarra gefahren und spat abends zuruck gekommen. Ich habe mit offener Tur geschlafen, also habe ich sie zuruck kommen horen. Kurz nachdem die drei im Haus verschwunden sind hore ich plotzlich Jeff schreien, etwas von wegen kein Respekt und ziemlich heftige Schimpfworter. Kat hat zuruck geschrien, Turen wurden geknallt, Kat hat histerisch gekreischt und irgendwann hat Jeff sie vorne ausgsperrt. Ich habe das Miste nur undeutlich gehort, aber auf jeden Fall war deutlich, dass Jeff sie nicht mehr hier haben wollte und sie ihre Sachen packen soll. Ich war schon in der Nacht ziemlich verwirrt uber den heftigen Streit, aber nochmehr sauer, weil diese Show mich eineinhalb Stunden Schlaf gekostet hat. Nachsten morgen nach der Arbeit habe ich Kat gesehen, sie hat wohl doch wieder hinten im Zimmer geschlafen bei Tyron, aber ihr Anblick war grauenhaft. Abgesehen von den tief dunklen, verheulten Augenringen hatte sie einen blauen Fleck am Hals und Kratzer im Decollte. Wir tranken ein Kaffee zusammen auf der Terasse, doch ich habe mit Absicht nicht gefragt, was los gewesen ist. Von der Pferd-auf-Fuss-Sache war ich eh schon ein wenig pieselig und habe Kat auch deutlich gemacht, wieviel ich von der nachtlichen Kreischaktion vor meiner Tur gehalten habe. Doch sie tat mir auch sofort Leid, als ich sie so da sitzen gesehen habe, wie ein Haufchen elend. Sie erzahlte von sich aus, was gewesen ist.
Scheinbar hatte sie zu viel getrunken und irgend etwas gesagt, was Jeff an die Decke gebracht hat. Genau konnte sie das auch nicht mehr zusammen bekommen. Jedenfalls ist wohl Jeff derjenige gewesen, der handgreiflich gegen sie geworden ist (wenn man's denn so glauben kann, Kat traue ich da nicht ganz uber den Weg) und sie rausgeschmissen hat. Erst auf Bitten von Tyron und Lori hat er sie wieder reingelassen und ihr eine allerletzte Chance gegeben. Doch Kat will von sich aus schon nicht mehr bleiben, doch ohne Geld sieht es mit Wohnung auch in diesem Teil der Erde schlecht aus.
Der Raum von Kat und Tyron war vollig verwustet, Tyron hat dann scheinbar fur sich nochmal einen Wutanfall bekommen.
Ich fur meinen Teil habe in der Nacht die Entscheidung getroffen, auf jeden Fall NICHT uber Weihnachten hier zu bleiben. Entweder verbringe ich Heiligabend bei Sophie und den Madels in Fremantle oder ich fahre die Kuste hoch zu Lisa und Marina. Die haben mich auch schon eingeladen und nach einem Hostel dort geschaut.
Mir gegenuber war Jeff immer hilfsbereit und freundlich gegenuber, aber ich habe auch andere Seiten erlebt, ich weiss, dass er eine furchterliche Lasterschwester ist und jeder ihn mit irgendwas stort. Und abgesehen von meinem standigen Umziehen und den Veranderungen in der Stimmung hier fuhle ich mich auch unabhanging von den Leuten hier nach Weiterreisen und endlich mein verdientes Geld geniessen.
Es ist nur schade, dass ich bis jetzt noch nicht wieder zum Reiten gekommen bin. Durch die Arbeit bei Wally jeden morgen komme ich nicht dazu, auf dem Track Pferde zu reiten und am Nachmittag ist es schwerer, weil nicht jeder seine Pferde arbeitet. Ich will gleich mit Wally daruber reden, ob ich nicht schon eine Woche vor Weihnachten bei ihm aufhore, wenn er Ersatz fur mich hat. So kann ich mit Jeff zusammen noch eine Woche Trackwork machen und die wichtigen Sachen lernen, die man konnen muss, damit man die Anweisungen der Trainer versteht. Aber dafur muss Wally erst jemand anderes haben.

Am Freitag waren Jeff und ich tatsachlich in Belmont im Schwimmbad, dass man eigentlich von der Grosse mit dem Delfina bei uns vergleichen kann. Also nichts besonderes, aber zumindest hatten sie einen Whirlpool und eine Sauna und ich habe meine geschundenen Muskeln und andere Korperteile ein wenig verwohnen konnen. Und naturlich hat er ordentlich uber Kat abgelastert wegen der lustigen Nacht.

Am Samstag war ja nun Ankis B-Day und ich habe einen Abend vorher noch einen Selterskuchen in einer kleinen Blechauflaufform gebacken. Da ihre Lieblingsfarben blau und grun sind habe ich anstandig Lebensmittelfarbe reingehauen, doch scheinbar ein wenig ubertrieben damit >.< Denn von dem ubriggebliebenen Teig habe ich einen Extrakuchen fur hier gemacht und probiert. Er war ein klein wenig gummiartig, vllt war das Oel nicht so gut dafur oder so. Aber jedenfalls hatte ich nach einem Stuck eine Zunge, die von einem anderen Planeten kam. Aber zumindest hat er geschmeckt.
Ich habe noch etra noch Dekokram gekauft, wovon ich immernoch einen Haufen habe und wahrscheinlich fur die PLatzchen aufbewahre (jaha, wir machen hier auch Platzchen und haben sogar schon einen - unechten - Weihnachtsbaum im Wohnzimmer stehen).
Anki hat sich aber auch gefreut und am Abend war er fast alle. Muss also irgendwie geniessbar gewesen sein.
Wir waren im Adventure World Park 10 min von Fremantle entfernt. Der Eintritt von $45 hat uns zwar die Socken geklaut aber es war ein besonderer Tag und da muss man mal verruckt sein. Nur der Park an sich hat uns leider nicht so aus den Socken gehauen und ich frage mich, wo da die $45 geblieben sind. Hauptsachlich Wasserattraktionen, ein paar Karussels und ein kleines Gehege mit einem Kanguruh, vier Koalas, einem Emu und einem Wombat. Immerhin habe ich nun schon mal diese Tiere live gesehen.
Der Wind war leider etwas zu frisch und nach ein paar Wasserrutschen haben wir uns ordentlich den Hintern abgefroren.
Zuerst sind wir mit der SEilbahn quer durch den Park gefahren, bis uns eingefallen ist, dass wir unsere Taschen doch lieber einschliessen wollen (kostete $7, weswegen wir erst gezogert haben). Also sind wir wireder zum Eingang gedackelt und haben uns auf der Wiese von dem ersten anstrengenden Trip erholt und Kuchen gemampft. Danach wollten Anki und Amelie unbedingt mit dem schlimmsten Karussel (eine Version des TopSpin) zuerst fahren und Sophie und ich haben in der Zeit ordentlich uber die Aussies und ihre Bikinifiguren abgelastert. Dabei ist uns aufgefallen, dass es wenige "Zwischendinge" gibt, sondern entweder sind die Leute durchtrainiert und shclank, oder wiorklich ubergewichtig. "Normale" Leute waren deutlich in der Unterzahl und diese Entdeckung hat uns wirklich eine zeitlang beschaftigt. Als die anderen beiden Madels zuruck waren haben wir alle eine Runde mit der Loopingbahn gedreht (und uns ALLE einen blauen Fleck an exakt der gleichen Stelle geholt) und Anki und Amelie sind den Berg mit der Wasserrutsche wieder runter. Uns beiden war da noch zu kalt um schon mit dem Wasserkram anzufangen, also war diesmal klassische Musik das Gesprachsthema auf der Wiese, wahrend wir auf die beiden Wassernixen gewartet haben.
Nach einer ausgedehnten Runde Kuchen haben Sophie und ich uns schliesslich auch ins Wasser getraut.
Es war ein wunderschoner Tag und ich war heilfroh, nicht einmal an die Arbeit gedacht zu haben.
Abends sind wir wieder nach Fremantle, nachdem sich jeder was zu essen besorgt oder gekocht hat und haben uns noch zwei (fur mich nur eineinhalb, bin eingepennt) Filme angeschaut. Anki hat mich dann nach Hause gebracht und um eins bin ich hundemude in die Kissen gefallen.

Heute morgen ist Jeff wieder zum Rennen gefahren und meinte noch, dass sich der neue Typ nicht wieder gemeldet hatte, also sei er nicht wirklich sicher, ob er nun kommen wurde. Ich habe innerlich jubiliert und naturlich noch nicht meine Sachen gepackt. Doch leider stand er dann um halb elf auf der Matte und ich musste packen. Die anderen sassen auf der Terasse und haben meine Fresse der Begeisterung wohl deutlich mitbekommen. Vllt ware es nicht so schlimm gewesen, wenn der Typ ein wenig symphatischer gewesen ware. Aber ich musste ihn direkt nach seinem Namen fragen, stand da und meinte "Hi, I'm Kay.... And... you are?" Danach hat er nichts mehr gesgat, ich habe kein Danke oder irgendwas gehort von ihm und ich glaube, dass war der Hauptgrund fur meine miese Laune. Abernun geht es schon wieder, solange ich mit dem Kerl nicht allzuviel zu tun haben muss.
Naja, um fair zu bleiben musste ich ja eigentlich sauer auf Jeff sein, denn er hat mir versprochen, dass ich nicht mehr umziehen muss und hin und her geschubst werde wie ein Jojo. Aber er hat nur die $-Zeichen in den Augen, denn Cara meinte er nimmt jetzt $100 fur den Raum. Da hat er naturlich das Doppelte verdient als an mir.
Mal sehen, wie es sich hier nun noch die Tage entwickelt, ich bin mal gespannt und werde berichten.
Fakt ist: Mich kriegt keiner klein und bevor ich mich unterkriegen lasse, muss schon ein Stuckchen der Erde untergegangen sein. Also seid unbesorgt :)

Hier noch ein paar Pics...

Vom WE




Mittwoch, 3. Dezember 2008

Back on the back

Location: My Room Ascot
Mood: Pissed off
Current time: 7pm

Du u know one of these days when nothing seems to go right? I mean, u get out of your bed and slip over your thongs... can't be a good day.
So in der Art war es heute auch bei mir, auch wenn der Morgen schon vielversprechend schwul-warm angefangen hat dank des nachtlichen Gewitters.
Aber dann ging es los, als wir die Pferde zum Track gebracht haben. Nachdem ich Teresa schon druben hatte, fragte ich Wally, wer als nachstes kommen soll. Er nuschelte was von "General" und ich habe mir schon angewohnt, nochmal nachzuhaken. Doch kein Kommentar, also soll ich wohl General holen, auch wenn ich mich ein wenig daruber gewundert habe, das Pferd hat namlich schon seit ner guten Woche nicht mehr gearbeitet. Aber wenn der Trainer sagt... glaubt man's ja.
General aber hat sich so dermassen gefreut, endlich wieder arbeiten zu durfen, dass er auf dem Weg zum Track wie ein Bekloppter um mich herum gesprungen ist. Hort sich nicht schlimm an, aber wenn man mitten uber einen Parkplatz lauft mit Autos und Anhangern, mit anderen Pferden und Menschen um einen herum und mit einem bescheuertem, kostbaren Rennpferd an der Leine wird einem schon ein wenig anders und ich war heilfroh, als ich ihn endlich sicher im Store hatte. Doch ich hatte noch nichteinmal das Handtuch auf seinem Rucken, was unter der Satteldecke liegt, da kommt Wally und meint mit seinem scheiss gonnerhaften Grinsen: "Na, I said Gemma, this horse is not working."
Me: *What the F&%$#!!!@#* (Habe ich aber nur gedacht). Naja, General blieb da, damit Wayne ihn gleich zum schwimmen bringen konnte. Trotzdem habe ich mich geargert, nicht umsonst frage ich immer nochmal nach, da muss man mich nicht ignorieren und mir spater den Fehler vorhalten.
Also bin ich wieder zum Stall und habe den richtigen Gaul geholt.
Spater brachte ich dann eines unserer neuen Babys (die frischen 2-Jahrigen) zum Track und wollte ihn aufsatteln. Er hat sich soweit auch ganz gut benommen, ein bisschen Rumgezappel ist ja normal. Doch als ich den Gurt anziehen wollte quetscht mich dieses Mistvieh auf einmal zwischen sich und der Eisenstange ein, dass ich keine Luft mehr bekommen habe. Ich habe nur versucht, ihm irgendwie klar zu machen, dass ich gern ein wenig mehr Platz hatte. Da kommt Wally und meint: "Watch him, it's his second day." Da bin ich ihm fast an die Gurgel gesprungen. Okay, das Pferd kostet schlappe $260 000 und ist ein vielversprechendes Talent, aber verdammt nochmal, ICH war diejenige ohne Luft, und da ist mir scheissegal, was fur ein Pferd das ist, da setze ich mich mit der Faust durh um nicht zerquetscht zu werden. Und er fragt nichtmal, ob mit mir alles okay ist, nein, sein Pferd war ja unruhig. Danach war Wally erstmal fur mich gestorben, was er nur wieder hat ausbugeln konnen, indem er mir statt dem Donnerstag den Samstagnachmittag frei gegeben hat. Warum ich das wollte erzahle ich gleich.
Eine andere Story, die in der Woche passiert ist, als Wally nicht da gewesen ist, ahnelt dieser hier auch ziemlich.
Drei Pferde kommen jeweils immer von morgends bis nachmittags und von nahmittags bis zum nachsten Morgen in die Yards. Dazu hangen wir auch ihre Futtertroge an den Zaun. Doch diese Metallhanger stehen hervor und wenn man die Troge an die Seite des Ganges hangt, kann man sich leicht verletzen. Genau das ist mir namlich passiert, dieser Gang ist schon sehr schmal fur Mensch und Pferd und das Baby hat mich ein wenig zu dicht an den Zaun gedruckt. Ich habe mir zwar nicht doll den Bauch verletzt, aber es war ein ordentlicher Kratzer. Seitdem hangen Bernie, Wayne und ich die Troge an die anderen Seiten, Wally haben wir die Story und den Grund erzahlt, doch was meinte er: "As long as not the horses get hurt..." und hangt die Troge wieder auf die Gangseite. So viel dazu.
An dem Morgen haben wir noch zwei neue Babys bekommen aus einem anderen Stall. Wally und ich wollten sie zusammen vom Track ruber in ihr neues Zuhause bringen, doch da war auch noch Showy, der nach Hause gebracht werden musste. Wayne hat mir aufgetragen, Showy nach Hause zu bringen, nachdem Wally und ich die Babys im Stall hatten. Doch Bernie organisierte irgendwie alles um und ging mit einem anderen Pferd schonmal voraus. Er meinte, ich solle hier bei den drei Pferden warten, damit jemand die Babys im Blick hat bis Wally zuruck ist. Ich wartete eine viertel Stunde auf Wally, brachte mit ihm die neuen Babys heim und habe dann, wahrscheinlich durch dieses ganze hin und her, Pferd bringen oder nicht, Showy total am Track vergessen. Wayne war ziemlich sauer, aber noch viel mehr war ich sauer auf mich selbst.
Ich bin nach dem Fegen auch nur noch nach Hause und ins Bett, ich war so dermassen angepisst von allen und jedem, dass ich wahrscheinlich noch den Besen zerschmettert hatte oder so. Also schlief ich bis zwei Uhr und machte mich wieder direkt zur Arbeit. Zum Gluck war Wayne nicht nachtragend und wir haben nicht mehr uber den Vorfall gesprochen. Da bin ich ihm ziemlich dankbar fur, doch es wurmt mich noch immer. Ein Pferd zu vergessen, aus welchem Grund auch immer, ist einfach nicht okay und ich hatte heute mal wieder das Gefuhl, mit meinem Verstandnis und Verstandlich-machen noch immer ganz unten zu stehen.
An solchen Tagen regt es einen sogar tierisch auf, wenn ein Pferd rumzappelt und der ganze Honeystuff(den sie nach der Arbeit bekommen, irgend so ein klebriges Honiggelumpe, wird ins Maul gespritzt) statt im Pferdemaul an den eigenen KLamotten und Armen klebt.
Aber Bernie war auch nicht gut drauf, das habe ich schon beim morgendlichen Ausmisten gemerkt. Es war ungewohnlich still im Stall, kein Gesinge und Geflote. Ich hoffe mal, dass er nicht noch krank wird und ich Samstag fur ihn einspringen muss.

Denn am Samstag hat Anki B-Day und wir wollen in einen Freizeitpark hier in der Nahe fahren. Ich freue mich schon wahnsinnig darauf, wieder was mit den Madels zu machen.

Ich habe am Montag ubrigends mein Interview fur die Licence gehabt. War kein big deal, sie hat mich nur uber Sicherheitsvorschriften und Ausrustung und den ganzern Kram abgefragt. All das habe ich schon mit Jeff besprochen oder von der Arbeit aufm Track mitbekommen. Also musste ich nur noch vor den Stewards reiten. Das musste am Morgen passieren, weil zu anderer Zeit der Track geschlossen ist. Und ich brauchte ein Pferd, denn Wally wurde mich nicht eines seiner Pferde reiten lassen, dass wusste ich schon.
Fur Wally war es in Ordnung, wenn ich Dienstagmorgen etwas spater fur eine viertel Stunde nicht da bin. Also habe ich mit Sarah gesprochen. Fur sie habe ich am Anfang mal einen Morgen gearbeitet, sie ist der Partner von dem verstorbenen Trainer (Der mit dem Herzinfarkt auf dem Pferd genau am Mittwoch, als ich bei Jeff eingezogen bin). Doch sie wollte mich ja nicht als Stablehand und hatte zu der Zeit sowieso andere Sorgen. Aber sie ist eigentlich ganz okay. Sie hatte tatsachlich ein Pony fur mich, wobei hier nicht kleines Pferd geneint ist, sondern ein Rennpferd, dass keine Rennen mehr geht. Er war das Leadingpony fur die Babys, die neu sind auf dem Track. Ich habe mich im Stall also schnell in meine Reitsachen geschmissen, Wallys Helm mitgenommen (von meinem ist das Sicherheitssiegel abgelaufen, den darf ich OFFIZIEL nicht mehr tragen) und ausserdem eine Weste von Jeff (wie eine Art Militaryweste zum Schutz bei einem Sturz). Dann bin ich zu den Stewards hin und habe ihgnen gesagt, dass ich fur die Licence reiten will. Danach schmiss mich Sarah endlich auf das etwas fertig aussehende Pferd und nuschelte noch: "Hab die Bugel extra lang gemacht." Lang? Das nennst du lang!!???
Zum Gluck ging ich mit zwei anderen Madels von Sarah raus zum Rennplatz. Ich fuhlte mich aber aus irgendeinem Grund nicht wirklich unsicher oder so, es war nur wahnsinnig ungewohnt und am Anfang, nachdem ich dem armen Tier beim Traben ein paar Mal in den Rucken geblumst bin, habe ich endlich den Hintern oben halten konnen.
Anja wurde heulen, wenn sie gesehen hatte, wie ich da auf dem Pferd hockte.
Die Knie irgendwo unterm Kinn, die Hande auf den Hals des Pferdes gestutzt (eigentlich hatte ich mich auch an den Ohren festhalten konnen), den Kopf fast schon uber dem Pferdekopf, den Hintern aussagekraftig gen Himmel gestreckt und uberhaupt hatte das alles so wenig mit dem Reiten zu tun, wie ich es bisher kannte, dass es mich uberhaupt wundert, wie ich da klar kam. Aber der kleine Fuchs war ein super Lehrer, hat nicht gezogen, war nicht zu schnell und hat sehr gut auf mich Acht gegeben. Doch nach einer halben Runde brannten mir schon die Beine und als wir nach einer Runde an dem Ausgang vorbei galloppiert sind, wollte ich schon fast meutern. Aber zum Gluck haben wir danach durchparriert und sind umgekehrt. Ich hatte ein fettes Grinsen im Gesicht, was ich fur den Rest des Tages nicht mehr wegbekommen habe. Aber noch heute spuhre ich meine Muskeln, ich hatte den ganzen Tag weiche Knie und muss unbedingt jetzt Arbeit finden. Unsere Nachbarn suchen wohl einen Reiter fur Nachmittags, da frage ich mal. Auf jeden Fall habe ich mir am Dienstagmittag meine Trackwork Licence abholen konnen. Die berechtigt mich erstmal nur zu "langsamer" Arbeit, dh leichten Arbeitsgallopp auf dem kleinen Track. Aber wenn ich mich selbst fit genug fuhle (was vllt in 2 Wochen soweit ist >.<) kann ich nochmal vor den Stewards reiten und ein Upgrade machen fur Fast Work auf dem richtigen Track, wo dann auch im anstandigen Renngallopp gearbeitet wird. Aber fur mich ist ja sowieso nur erstmal die nachmittagliche Reitarbeit auf dem kleinen Backtrack wichtig.

Hier im Haus war die letzten Tage eine eigenartige Stimmung. Jeff ist eine richtige Lasterschwester und mobbt gerne mal rum, deshalb sind alle etwas gespannt. Jeff hat die Stromrechnung hochgesetzt, weil er wohl beim Erhalten der Rechnung ein wenig ausgerastet ist. Ich muss wieder ins Wohnmobil zu Cara ziehen, weil irgend ein Typ hier ins Zimmer zieht. Ich war etwas sauer auf Jeff, als er mir das erzahlt hat, denn er hatte mir versprochen, dass ich nicht mehr umziehen musste. Aber es ware ja auch nur fur 2 Wochen, versuchte er mich zu beschwichtigen. Na toll, dass ist fast meine ganze retsliche Zeit.
Jeff hat mich ubrigends eingeladen oder fast schon uberredet, uber Weihnachten zu bleiben. Er meinte, danach wurde er ein gunstiges Auto fur mich finden und die neue Rennsaison uberall entlang der Westkustre startet, da konnte ich uberall Arbeit finden.
Ich weiss nicht, was ich machen soll. Einerseits ware es sicherlich ein schones Gefuhl, hier in der Familie zu feiern, aber ich gehore nunmal nicht zur Familie. Und bei den anderen Madels zu sein hatte sicherlich auch seinen Reiz. Abgesehen davon, dass Wally noch uber Weihnachten mit mir rechnet, weil Bernie im Urlaub ist. Daruber muss ich mir nochmal Gedanken machen, aber nichtmehr heute. Jetzt gehe ich ins Bett und berichte nachste Woche von meinen Reiterfolgen, wahrscheinlich hollisch schmerzenden Muskeln, vom Samstag im Freizeitpark und hoffentlich auch vom Sauna- und Schwimmbadbesuch am Freitag mit Jeff und Lori. Ihr konnt also gespannt sein.

CU mates, haut rein.

Donnerstag, 27. November 2008

Die Fanfaren bitte!

Location: Perth
Mood: well, can't complain
Current time: 7.10pm

Heilige Scheisse, da hat sich ja aber jemand ganz schon verschatzt... Kannste mal sehen, Matthias, drei Monate hier und NICHT MAL IM TRAUM DENK ICH DARAN, ZURUCK ZU KOMMEN!!!!!

So, dass musste mal gesagt werden. Tja, es sind nun tatsachlich exakt 3 Monate, die ich schon hier unten rumkrebsel. Seit ehrlich, kam euch doch gar nicht so lang vor, oder? ;)
Leider habe ich in der Zeit noch nicht so viel gesehen und gemacht, wie ich es mir erst ausgemalt hatte, doch im Nachhinein ist das gar nicht mal schlimm. Ich kann nicht gerade uber Langeweile oder wenig Erfahrungen meckern, im Gegenteil. Und der spannende Teil kommt ausserdem auch erst noch, Sommer hat hier ja gerade erst angefangen (wie komisch das klingt so kurz vor Weihnachten.)

Eure Kommis haben mich auch wieder mal sehr zum Lachen gebracht, danke fur die 1000... Kusse, Paulchen, wenn auch nicht gerade freiwillig heraus geruckt, wa?
Und wer sich hier uber zu wenig Neuigkeiten beschwert, der soll selbst einen Blog einrichten und was interessantes schreiben, liebe Leut. Ist ja keine Tageszeitschrift hier.

Ich habe Jeff die Bilder vom Schnee gezeigt, Adli. Er war uberwaltigt und meinte, er hatte noch nie Schnee live gesehen. Wie denn das ware, da drin zu laufen, bekommt man nasse Fusse? Ist das weich oder eher hart?
Wisst ihr, in Deutschland aufgewachsen zu sein ist villeicht doch nicht so schlecht, ich weiss zumindest, was sowohl Schnee, Hitze oder Dauerregen bedeutet. Uber Jeffs Ahnungslosigkeit war ich ziemlich verwundert, aber - naja, irgendwie ja auch verstandlich. Tobi ist jetzt ubrigends meine personliche Winterfee, okay? :)
Und Link, ich geb dir nen guten Tip: versuch die Winterkleidung nicht auf dem gerudischen Markt zu finden... ziemlich zwecklos, ich habe schon fur dich nachgeschaut. Vllt hat Ruto ja noch was aus der Zeit im Keller, als die Quelle eingefroren war...

Nun aber mal zu ernsthaften *hust* Dingen.
Mittlerweile fahre ich schon wie die ganz Grossen allein Auto, zumindest soweit, wie sich Bus&Bahn nicht lohnt. Mit Jeff zu fahren auf dem Beifahrersitz macht mich ehrlich gesagt mittlerweile wahnsinnig, er ist einer von diesen Beifahrern, die standig kritisieren und einem auf dem Schoss springen, wenn die Kurve mal etwas eng war. Das macht mich unsicherer und ich bau erst Recht scheisse. Ich bin dazu ubergegangen, die Zeit zu nutzen wenn er nicht da ist zum Auto fahren oder ihn einfach fahren zu lassen. Allein komme ich allerdings sehr gut klar, kurve auf gigantischen Parkplatzen herum im Shopping Center und mit der Orientierung klappt's auch ganz redlich.
Am Samstag hatte ich einen furchterlichen Tag, weil eine Freundin von Jeff am Freitagabend angekommen ist und sie sassen die ganze Nacht auf der Veranda, ich hatte nicht eine Stunde richtigen Schlaf, dementsprechend war meine Stimmung am Morgen. Nicht dass dies schon alles war, als ich das Licht angemacht habe, grinst mich eine Kakerlake von der Grosse meiner Handflache (und das ist verdammt nochmal NICHT ubertrieben!) an der gegenuberliegenden Wand meines Zimmers an. Ich bin ja wirklich nicht zimperlich und mit Kakerlaken habe ich eigentlich kein grosses Problem, solange sie nicht uber mich krabbeln, aber das war im wahrsten Sinne des Wortes etwas sehr fett. Ich habe sie mit Insektenspray betaubt und dann den Rest des Tages im Joghurtbecher (die grossen 1 Kg) gefangen gehalten, weil ich zur Arbeit musste. Irgendwann habe ich die halbtote Riesenkakerlake dann in der Tonne entsorgt. Man wachst mit seinen Aufgaben, Herpis habe ich vor Ekel zum Gluck nicht bekommen.

Am Sonntag waren Wayne (nun weiss ich endlich, wie er geschrieben wird, er spricht sich aber wie Wine) und ich in Pinjarra beim Rennen. Das war fur mich mal eine neue Erfahrung, endlich mal raus zu kommen aus Ascot, auch wenn dieser Rennplatz (abgesehen von dem Track, der ist ungefahr gleich) von der Grosse ein Witz war. So was wie der Dorfracecourse. Aber es war gemutlich und ubersichtlich. Wayne und ich haben zu Hause zwei unserer Pferde im Truck verladen (ist sowas hier wie ein Pferdetaxi, jeder ohne eigenen Trailer schickt seine Pferde mit dem Truck) und sind dann selbst die ca. 1,5 Stunden in Waynes Auto voraus gefahren.
Ich habe aber nicht nur die beiden Pferde gestrappt, sondern danach kamen dann noch zweri von und und danach noch zwei von Julie (Wallys Freundin), die ich auch gestrappt habe. Mit Wayne allein kam ich sehr gut klar, er kann richtig lustig sein, wie ich es noch gar nicht so erlebt habe (siehe Bild mit der Strumpfhose). Und wir haben uns auch ziemlich gut unterhalten, was ich bisher immer ein wenig schwierig fand aufgrund seines genuschelten Slangs. Allem in allem waren wir ungefahr 8,5 Stunden dort und ich war verdammt alle, als ich nach Hause kam. Man stellt es sich einfach vor, die Pferde da eben fertig zu machen, uber einen Platz zu fuhren, dann zu einem anderen Platz wo die Jockeys aufsitzen und nach dem Rennen die Pferde einfach wieder zu versorgen. Aber es ist knochenarbeit, besonders wenn man so keline Mistviecher dabei hat, die einem das Leben mit Ziehen und Bocken schwer machen. Aber es war okay, ich habe den Trip ziemlich genossen und auf dem Weg auch australische Landschaft gesehen (inklusive einem Schild "Serpentine Nationalpark", ich bin zumindest schonmal vorbei gefahren an einem :)
Wally ist am Montag morgen irgendwo hin geflogen und kommt erst morgen zuruck, uber die Woche hatten wir morgends ein anderes Madel (wobei sie glaube ich schon eher als Frau einzustufen ist, scheint schon ein Gor zu haben) als Hilfe. Ich war erst ein wenig skeptisch, aber sie scheint schon vorher mal ausgeholfen zu haben und weiss ganz gut Bescheid. Demnach macht das Arbeiten keinen grossen Unterschied, auch wenn ich froh bin, meine "Jungs" ;P wieder im Stall zu haben. Ist schon ne dufte Truppe, Bernie bringt mir jeden Tag CDs mit, die ich mir auf die Festplatte ziehen kann. Erst waren es klassische Alben von Tschaikowski (ich sag ja, du musst ihn kennen lernen, Mami :) & Co., nun habe ich den Soundtrack von Forrest Gump hier liegen. Es ist einfach genial, mit ihnen zu arbeiten. Die Sarah, bei der ich das erste Mal gearbeitet hatte, als ich hier angekommen bin, sucht ne Stablehand und Mick hat mich im Aiuftrag gefragt, ob ich nicht zu den kommen will. Nein, ganz sicher nicht, konnt ihr vergessen!

Am Montag ging es dann gleich weiter, ich konnte mir keinen Vormittagsschlaf gonnen, denn in Belmont auf dem Track waren Trials angesagt. Das sind Rennen ohne Geld, bedeutet junge Pferde bekommen die Atmosphare und den Ablauf von einem Rennen mit, doch es geht um nichts, es muss keiner gewinnen, es wird kein Pferd getriezt wenn es nicht will und die Jockeys laufen in ihren Trainingshosen rum.
Fur mich bedeutete es mal wieder einen neuen Track zu sehen und ne Menge Kraft, denn anders als bei den normalen Rennen hatten wir hier nun die Babys am Start, die mich den letzten Nerv gekostet haben. Aber es war okay, wenn auch zwischendurch etwas langweilig, weil wir eine Stunde auf die nachsten Pferde vom Truck warten mussten und irgendwann kann man einfach keinen Kaffee mehr trinken. Etwas Gutes hatte der Tag aber noch: ich war zum Mittag zu Hause und hatte den Nachmittag off, also habe ich gleich meine Fremantle-Madels angerufen und wir haben uns in Perth getroffen. Nach einem leckeren Lunch beim Vietnamesen bummelten wir ein bissl und haben dabei eine Auststellung von dem Projekt "Die Welt von oben" gefunden an der Art Gallery. Die Aufnahmen waren wirklich gigantisch und Sophie und ich haben uns nicht mehr eingekriegt, wahrend Amelie und Anki ein wenig desinteressiert auf den Stufen sassen und gewartet haben, bis unser Kunsthunger gestillt war. Ich mochte aber nochmal dorthin gehen und dann einen closer look in der Art Gallery riskieren.
Danach sind wir dann nach Fremantle, einkaufen und zu den Madels nach Haus, um uns einen Film reinzuziehen (die anderen waren mude). Zu dem Film sind wie aber nicht gekommen, denn Paul kam gerade zuruck, er war in Deutschland und hat dort die Familien von Sophie, Anki und Amelie kennen gelernt. Die Mamas haben naturlich kraftig fur die Kinder eingepackt (ja, auch in anderen Familien wird angenommen, dass es in DU keine Unterhosen gibt, ich habe mich totgelacht...) und damit hatten wir noch einen lustigen Abend.
Sophie hat mich nach Hause gefahren und wir haben uns in meinem Zimmer festgequatscht, bis sie sich um elf dann selbst rausgeschmissen hat. Wer zahlen kann weiss nun, dass ich noch 4 Std zu schlafen hatte... es war also mal wieder ein schlafarmer Tag/ eine schlafarme Nacht. Aber dafur habe ich das Gesprach sehr genossen, nach langem habe ich mal wieder intensiv uber Gedanken und Gefuhle mit jemandem reden konnen, was sich ja auf englisch dann doch noch immer etwas schwierig gestaltet.
Dienstag habe ich den Schlaf fleissig nachgeholt. Jeff ist mit Tyron wieder weggefahren in den Bush, zum Crossbikle fahren, campen, fischen und reiten, eben alles was man so gerne macht. Ich habe mich ein wenig geargert, das erste Mal, dass ich arbeiten muss und nicht einfach ein oder zwei Tage blau machen kann. Ich habe echt was verpasst, die Jungs hatten mich gern mitgenommen. Meine Prioritaten liegen momentan woanders und ich habe nunmal einen Job im Moment, wo ich dass nicht einfach machen kann. Ansonsten hatte ich mich wahrscheinlich gern zwei Tage krank gemeldet, aber hier tue ich jedem damit weh, denn gerade in der morgendlichen Arbeit ist keiner entbehrlich (und wie haben ja schon Ersatz fur Wally). Vllt bekomme ich ja nochmal die Gelegenheit, mit Jeff campen zu gehen. Wer weiss.
Nun, nachdem ich heute endlich den Termin beim Doc hatte und er mich als letzten "Patienten" am Abend noch gecheckt hat, habe ich finally meine Clearance fur die Trackworklicence bekommen (und nebenbei $85 bezahlt >.<) und muss nun als nachstes das Interview organisieren. Morgen habe ich den Nachmittag frei, da werde ich mich mal zum Turfclub bewegen und so schnell wie moglich den Kram erledigen. Aber ich bin schonmal soooo erleichtert, dass ich den Scheiss hinter mir habe. Nicht, weil ich nicht mit einem "Fit for work" gerechnet habe, sondern weil es so lange gedauert hat und es so oft nicht geklappt hat.

So, nun isses schon halb neun und ich muss heia machen.
Man sieht sich, bis denne.

Pinjarra & Stuff

Mittwoch, 19. November 2008

Vor mir im Wagen fahrt ein junges Madchen...

Location: My Room Ascot
Mood: very very chilled
Current time: 7pm

Heelloooo da oben im Norden!

Ein paar News for you. Viel ist uber's WE nicht passiert, alles sehr chillig gewesen hier. Aber am Montag, als ich morgends von der Arbeit kam, bot Jeff mir an, mit mir zum Strand zu fahren. Es war hammer geniales Wetter, 26 Grad (das musste ich euch einfach mal unter die Nase reiben) und ich habe mich echt gefreut. Und dann meinte er plotzlich "And take your driving licence with you." (Nimm deinen Fuhrerschein mit.) Da war ich erst recht happy, obwohl mich der Gedanke, gleich quer durch Perth zu fahren, doch ein klin wenig erschreckte. Aber keine Diskussion, rein in Loris Auto und dann hat er mir erstmal Automatic erklart. Is ja nich viel dran, das hab ich auch ziemlich schnell drauf gehabt. Etwas eigenartig war nur der Blinker auf der anderen Seite vom Lenkrad und von der anderen Seite in den Mittelspiegel zu schauen ist komisch. Und der Rest der Schnauze vom Auto ist nun auf dein er linken und nicht rechten Seite. Trotzdem habe ich mich wohl ganz gut geschlagen, nach 10 Min hat Jeff sogar das Radio angemacht und mir nur noch gesagt, wo es lang geht.
Mein einziges kleines Manko, fur das ich noch einige Konzentration opfern muss, ist die Mittellinie. Ich neige dazu, den Bordstein zu knutschen, weil mich die entgegenkommenden Autos ein bissl irritieren. Auf dem Ruckweg war es schon besser und danach habe ich offiziell Jeff's Fahrtest bestanden und ich darf nun das Auto on my own benutzen.
Am nachsten Tag sind wir gleich nach der Arbeit wieder zum Strand (Scarborough Beach) und haben dort Anki und Sophie getroffen, die ihren freien Tag hatten. Diesmal hat Jeff sich seinen Eski (Kuhltruhe) mitgenommen, inkl ein paar Bier, wir hatten eine Strandmuschel (Ich hab mir am Tag davor schon ein bissl den Rucken verbrutzelt) und ordentlich Lunchpakete. Das hiess, er ging davon aus, dass ich wieder fahre und er trinken kann.
Wir hatten echt ne Menge Spass, der Strand ist der Hammer und das Wasser war nach den ersten 5 Min auch ganz angenehm. Karibikklar und der schonste Sand unter den Fussen. Nichtmal der Wind war zu doll, was wir ja die anderen Tage immer hatten. Im Ganzen also zwei sehr geile Tage, in denen ich nicht zum Lernen fur meine Licence gekommen bin, sondern mich hervorragend angebrutzelt habe :)
Am Sonntag will mich Wally mitnehmen nach Pincherra (k.A. ob's richtig geschrieben ist) zum Rennen, dann kann ich mal woanders strappen. Im Stall wird die Stimmung immer besser, ich liebe das Arbeiten dort. Nur das Arbeiten auf dem Rennplatz hinkt momentan, seit ich vor 2 Wochen mich das erste Mal nicht gefuhlt habe. Dann war ich ja richtig krank und diese Woche will Wally mich zum strappen. Ich sollte eigentlich wieder Gordon, meinen Chef von dort, anrufen und ihm sagen, dass ich wieder arbeiten kann. Aber ich kann mir nicht helfen, im Moment fehlt mir fur diesen Job so dermassen die Laune, dass ich schon beim Gedanken daran kotzen konnte.
Ich werde vielleicht Freitag die Clearance vom Arzt abwarten, womoglich brauche ich den Job dann ab nachste Woche eh nicht mehr :)

Das ist es also soweit von mir erstmal, wie gesagt, ist eben nicht allzu viel passiert. Aber dass ich nun ein Stuck mehr Unabhangigkeit wieder habe mit dem Auto ist schon genial, keinen mehr nach einkaufen fragen und so. Und so oft brauche ich es ja eh nicht hier, mein Fahrrad hat sicherlich noch nicht ausgedient :)
Have a good day, mates. Ich knutsch euch.

Strandbilder

Freitag, 14. November 2008

Jaja, ich weiss, es ist viel zu fruh fur einen neuen Post, aber ich hab eure Kommis gelesen und mich mal wieder weggeschmissen. Und da Jeff und Lori und Max (Jeffs anderer Bruder) ubers WE campen fahren (ich kann ja nicht moit wegen der Arbeit) habe ich den Laptop das WE uber fur mich :D

Also erstmal: es war eine Offenbarung, mitten in der Nacht bin ich aufgewacht, wirklich wie in den Filmen, habe mir vor die Stirn gehauen und blode gelacht. Naturlich weiss ich, wer anmiho ist, blode. Aber ihr habt mir das ja auch nicht gerade einfach gemacht :) Und vllt konnen wir an dieser Stelle einfach mal die langst verjahrte und vergessene Geschichte mit dem Zeugnis begraben? Ist schon peinlich genug, muss ja nicht noch popular gemacht werden >.<

Die Musik von dem Typen ist wahnsinn, Bruderchen. Aber nichts, was ich momentan horen kann. Ein wenig zu melanchonisch, ich bin aber in Gedanken, gerade beim Einschlafen, sehr oft in Hyrule, Astrika oder G-V. Ich konnte echt mit dir Stunden daruber philosophieren, vllt schreibe ich es einfach mal auf.
Und ist es nicht ein beruhigendes und trostendes Gefuhl zu wissen, dass wir beide den gleichen Mond anstarren? Hier ist namlich gerade Vollmond und immer wenn ich morgends zur Arbeit fahre habe ich ihn direkt vor mir. Ich schicke ihn dann immer zu dir ruber, um meine Grusse vorbei zu bringen. Leider habe ich immer noch nicht viel vom Sternenhimmel gesehen - Stadt eben. Aber ich werde bestimmt in eine ahnliche Melanchonie fallen, wenn ich endlich mal im Outback auf dem Rucken liegen und Sterne zahlen kann :) Ich freu mich schon drauf.

Und an dieser Stelle mal ein gaaaanz grosses Hurra fur meinen Papa, der weiss schon, warum. Ich bin wahnsinnig happy daruber und druck dich dafur, finally a piece of luck. Hoffe, Mami nimmt sich jetzt ein wenig zuruck und verbringt mehr Zeit im Internet XD
Und du, kleiner Papa, ergreifst die Chance und halst dein Wort, was du mir gegeben hast... bezuglich F.st. u know? Ware wahnsinnig stolz auf dich, noch mehr als ich jetzt schon bin :)

Adli, dir wunsch ich viel, viel Spass und bitte wieder so lustige Fotos, damit ich was zu lachen habe :) Gruss die Madels und trinkt n leckreren Cocktail fur mich Bierverseuchtes Aussiekind mit XD

Btw, gestern lag ich richtig dolle flach, habe mir ne anstandige Grippe eingefangen und bin nach der morgendlichen Arbeit direkt wieder ins Bett und habe dort auch die meiste Zeit des Tages verbracht. Wirklich erholsam war das nicht, habe eine Klopapierrolle verschnaubt und ne Rudolphnase davon. Am Nachmittag, den ich ja zum Gluck sowieso frei hatte (man ist ja immer an seinen freien Tagen krank), habe ich noch ein, zwei Filme mit Jeff geschaut. Dann Armer Ritter gemacht mit frischen Huhnerarscheiern (Jeff hat ja seine eigenen geliebten Chuks im Garten, also Huhner) und wieder schlafen gegangen. Naturlich bin ich heut morgen wieder zur Arbeit, aber es war schon nciht mehr ganz so schlimm. Nun huste ich noch wie eine alte Mahre und schnaub mir das Naeschen wund, aber die druckende Wolke um meine Stirn hat sich etwas gelichtet und presst mir nicht mehr die graue Masse wie ein Schraubstock zusammen. So oder ahnlich hat es sich namlich gestern angefuhlt. Vllt hattest du statt Weihnachtsutensilien lieber Paracetamol ins Packchen stecken sollen, kleine Mama :) (btw, hatten wir uns nicht geeinigt, kein X-maspakt zu schicken? UNFAIR!)
Heute ist es aber wie gesagt schon wieder besser und bis jetzt habe ich noch keinen Anruf bekommen, dass ich morgen auf dem Rennplazt arbeiten muss. D.h. ich kann mir noch einen ruhigen Tag gonnen und nachste Woche voll durchstarten. Will am WE lernen und dann Montag zum Doc gehen fur meine Clearance. Vllt hab ich die Licence dann schon Mitte der Woche, mal schauen :)

Heute morgen habe ich ubrigends einen unserer Birdies tot im Kafig gefunden. IOch hoffe, das ist keine Krankheit oder ein Fluch, der auf dem Kafig lastet oder so. Jeff meinte, er hatte dann gern wenigstens noch 3 lebende Vogel, wenn er wieder kommt.
So, nun habe ich gerade die Erwachsenen verabschiedet, Jeff meinte tatsachlich, dass er es traurig findet, dass ich nicht mitkommen kann. So ein paar Tage bis Sonntag am Fluss campen hort sich schon ausserst verlockend an, aber wer Arbeit hat braucht auf die Freizeit nicht zu hoffen... oder so ahnlich.
Werd ja hoffentlich noch genugend Zeit fur sowas haben.

So, man sieht sich, ich koch mir noch einen Tee und zieh mir auf Jeffs grossem Plasmafernseher n Film rein. Wenn die Katzen aus dem Haus sind.. neinnein, er hat es mir ja angeboten. Ist schon wie ein Stuck Familie hier, witzig.

Dicken Knutsch fur euch alle, wenn auch einen verrotzten (seit froh, dass Bakterien nicht so weit fliegen konnen).

Mittwoch, 12. November 2008

Tralali-Tralala...Kay ist wieder da.

Location: MY room in Jeffs House, Perth
Mood: sniffy
Current time: 6.20pm

Sagt mal, ihr Lieben... mochtet ihr vielleicht, dass ich in meiner knapp bemessenen Zeit zwischen Schlafen und Arbeiten auch noch ein Forum fur euch einrichte? Da hab ich ja mehr zu lesen als ihr mit meinen Berichten!

Erstmal, kleine Mama, hab ich deine Tips mit dem Tauchen naturlich zur Kenntnis genommen und war sehr uberrascht uber deine von Kenntniss zeugende Information. Ich werde mich demnachst mal erkundigen, wo hier so die Tauchbasen sind, wahrscheinlich irgendwo in Fremantle unten. Da hab ich ja wieder das Problem, dass mein halber Tag frei nicht unbedingt zu solchen grossen Aktionen ausreicht. Oder ich muss Wally mal auf Knien und mit Hundeaugen um einen ganzen freien Tag anbetteln. Vielleicht gibt er mir mal einen Sonntag, da ist eh nicht viel zu tun.
Und nochmal zu einer anderen stark nachgefragten Sache: Nein, noch bin ich kein Auto (selbst) gefahren. Fragt mich nicht warum, aber irgendwie kriegen wir das nicht geschissen, immer ist irgendwas zu tun. Am Wochenende fahren die >Erwachsenen< zum Campen und lassen die arbeitende Jugend blauaugig hier zuruck... *hehe*, hab schon zu Cara gesagt, das schreit doch geradezu nach einer Party, auch wenn wir beide am nachsten Tag tot sind. Na mal sehen, wie wir Jeff's Haus am besten zerlegen...

Ach ja, sei mir nicht bose, Mr oder Mrs Anonym, aber ich kann mit "anmiho" einfach nichts anfangen, auch wenn der Kommi echt suss war. Danke dafur, aber vllt ware ein weiterer kleiner Hinweis auf eure Identity von Nutzen :) Cheers.

Kleiner Bruder, ich hoffe, dir geht es ein wenig besser und vllt magst du am So morgen ja mal online kommen, da bin ich bestimmt wieder on und wurde endlich gern mal mit dir quatschen.

@Adli: Thx a lot fur die geilen Bilder, was bekomme ich dafur, dass ich die hier nicht online stelle? Ich habe wirklich Tranen gelacht und die Jungs auf der Veranda konnten es ssich nicht verkneifen, zu fragen was los sei (ich hab sie ihnen nich gezeigt) :) Wirklich einmalig, musste igentlich jeder seinen Spass dran haben durfen XD Und Flohe sind kein Weltuntergang. Sei froh, dass du noch nie Bettwanzen hattest (Ich ja - toitoitoi - auch noch nicht). DAS ist erstmal ein DRama. Oder diese Fliegen hier, dass konnt ihr euch nicht vorstellen! Was bei uns eine Fliege ist, ist hier ein penetrantes, freches, annoying little Scheissvieh. Die fliegen nicht einfach so weg, wenn du dein Bein oder Arm bewegst, da musste schon drauf hauen! Die konnen namlich auch beissen und das juckt wie die fuck off Mozzies. Und die fliegen die auch direkt ins Ohr oder ins Auge, ziemlich zielstrebig und wie gesagt penetrant. Ich glaube, dass ist eines der Dinge, an die ich mich hier nicht gewohnen kann. Die Scheissdinger machen mich wirklich aggressiv, bis ich mich selbst grun und bl;au geschlagen hab.

Also was die Lizenz angeht fur's Reiten ist es doch alles ein wenig anders gekommen. Es ist nicht so einfach, wie ich gedacht habe, aber ich werd auch das hinbekommen. Jeff hat mich am Freitag mit zum Arzt genommen, der hat mich jedoch nur sparsam angeguckt: "No form? Du brauchst den Antrag vom Turfclub, damit ich das ausfullen kann. Komm wieder, wenn du die hast."
Jo, das war mein Arztbesuch. Jeff hat mich danach gleich zum Turfclub gekarrt und ich habe mir das Formular da rausgeholt. Btw Jeff darf noch 2 weitere Wochen keine Rennen reiten. Hatte ich erzahlt, dass er bei einem Rennen in Broom vor 3 monaten schwer gesturzt ist und sich die Schulter ausgekugelt hat? Er war namlich beim Arzt, um sich seine Clearance (Bestatigung, dann musst du das nicht nachschlagen, Julchen :) geben zu lassen, wieder Rennen reiten zu durfen. Aber nix da, noch 2 Wochen, Jeff war pissed off.
Nun habe ich also dieses Formular, ein halber Katalog, dieser Mist. Ich muss alle Regeln fur die Bahnen auswendig lernen, also welche Bahn fur schnelle und langsame Arbeit, wo uberholt wird, Vorfahrtsregeln an Ein- und Ausgangen und die ganze Ausrustung. Hort sich nicht schwer an, aber das Ganze noch auf englisch und ich muss ein Interview halten mit einer vom Turfclub, ob ich fit bin. Dann schauen die sich noch an, wie ich reite, der Arzt muss mir die Clearance geben und erst DANN bekomme ich hoffentllich meine Licence. Dazu kommt noch, dass ich naturlich einen Helm brauiche, dazu noch eine Weste, wie eine Militaryweste, so ein hartes Ding. Die sind nicht billig, aber vllt kann mir meine kleine Mama zumindest meinen Helm schicken, dann muss ich den zumindest nicht mehr kaufen. Wurde ich morgends auf dem Track reiten brauchte ich auch noch blin kende Lichter an meinm Helm, wie man sie an Hunden oder an Fahrradern hat, wenn man im Dunkeln fahrt oder lauft. Aber ich will ja noch bei Wally arbeiten, also brauche ich die zum Gluck nicht auch noch. Doch Cara meinte, ich wurde das Geld schnell wieder drin haben, wenn ich erstmal ein paar Pferde geritten habe und weiss, wie der Hase lauft. Ich hoffe es wirklich, ist eine scheiss grosse Investition, aber danach kann ich zu jedem Rennstall in DU gehen und da reiten. Das gibt gute Kohle und fur mich ist es nicht Arbeit in dem Sinne wie im David Jones oder so ein Scheiss. Also beisse ich wohl in den sauren Apfel.
Nun muss ich nur noch den ganzen Regelkram lernen (oder besser, den ganzen Text erstmal mit meinem kleinen netten Dictionary durcharbeiten :)

Donnerstag hat Jeff mich ein wenig herum gefahren, wir waren in den Hills um Perth herum, er hat mir das Wasserreservoir von Perth gezeigt, leider war die Brucke vom Staudamm schon zu. Vorher haben wir noch bei einem Bekannten von ihm vorbei geschaut, der war aber leider nicht da. Fur mich war das nicht so schlimm, denn dieser Bekannte lebt mitten in den Hills in der Walachhei und hat Kamele. Er bietet Kamelreiten durch den Busch an und wir konnten uns diese lustigen Tiere mal von der Strasse aus anschauen. Jeff meinte, er wurde mit mir nochmal herkommen und dann kann ich mal ein Kamel reiten :) Das ist doch mal was, da brauche ich zumindest keine blode Lizenz.
Fur mich war es da oben das erste Mal, dass ich ein wenig Buschluft schnuppern konnte. Es war schon Abend und die Vodel haben wohl schon weitestgehend geschlafen. Jedenfalls war alles ruhig, der Wald lag vor mir und ich bin ein Stuck hinein gegangen. Ich habe das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen, Meine Batterien haben sich aufgeladen mit dieser Ruhe da draussen und mit den ganzen riesigen Baumen und dem australischen Floraleben. Ich habe auf einmal eine extreme Sehnscht danach bekommen, endlich aus den Stadten heraus zu kommen und das fur mich wahre Australien kennen zu lernen. Doch ich habe noch Zeit und muss einfach ein wenig geduldig sein. Auf jeden Fall war es ein wunderbares Gefuhl, so ohne Leute und ohne Stadtlarm.
Nach den Kamelen und dem Stausee kutschierte mich Jeff zu einem Restaurant und gleichzeitig Hotel, doch leider hatte auch das geschlossen. Das Besondere an dem Restaurant ist, dass die wilden Vogel drum herum mit dir Essen wollen. Dir sitzen dir auf Kopf und Schultern und betteln dich an, was manchmal auch schon ein wenig anstrengend sein kann, wie Jeff mir beteuerte. Ich habe auch gleich ein paar Verteter gesehen und plotzlich sitzt direkt vor meiner Nase ein Kookaburra, eines der Nationaltiere Australiens. Ich war hin und weg, mal wieder an diesem Tag. Ich konnte sogar ganz dicht ran, wollte nur nicht riskieren, dass er wegfliegt, wenn ich meine Hand ausstrecke um ihn zu streicheln. Aber so dicht war ich immerhin schon. Auch Galahs habe ich einige gesehen und das Highlight schlechthin: Als wir von dort weggefahren sind habe ich aus dem Augenwinkel noch meine ersten wilden Kanguruhs gesehen! Leider habe ich kein Bild mehr machen konnen, aber ich bin im Auto hin und her gehupft, dass Jeff mich fast zur Beruhigung hinterher hatte laufen lassen. Meine ersten Kanguruhs, die da einfach so gegrast haben! Aber ich denke, ich werde noch Gelegenheit zu Bildern haben.
Der nachste Halt war wieder bei Freunden von ihm, die er lange nicht mehr gesehen hat. Eine ganz bodenstandige, gastfreundliche australische Familie mit Riesenhund und Kind und schwangerer Frau. War wirklich sehr nett und ich habe mich gut unterhalten.
Danach ging es endlich zu dem versprochenem Abendessen in einer Taverne irgendwo zwischen den Hills und unserem Great Eastern Highway.
Ich weiss, Fish&Chips klingt sher ordinar, aber glaubt mir, ihr habt noch NIE solche Chips (Pommes) und frittierte Fischstucke gehabt. Ich habe mich weggeschmissen und Jeff wollte mich zum 2. Mal an die frische Luft setzen (nene, er hat sich sehr amusiert). Es war simply delicious, was kann ich anderes sagen. Und Jeff hat alles bezahlt, auch das Bier und vorher im Bottleshop (den gibt hier auch als Drive Thru, man glaubt es kaum...) hat er mit schon etwas ausgegeben.
Im Ganzen wirklich ein fantastischer Nachmittag, sehr ereignisreich fur mich und ich bin Jeff sehr dankbar, immerhin muss er mich nicht quer durch die Gegend fahren, nur damit ich ein bisschen was sehe.
Am Sonntag habe ich mein Projekt hier im Garten angefangen, und zwar die grosse Vogelvoilare (schreibt man das so? Ach, Keks drauf) auf der Terasse hinterm Haus vom giftigen Efeu zu befreien (dank dem ist der Kafig namlich leer) und wieder herzurichten. Ihr konnt euch nicht vorstellen, wie sehr ich mich geekelt habe, in diesem Kafgig zu krabbeln und von Spinnen und anderem Viehzeugs zu befreien. Amazing, ich habe mich selbst ubertroffen und bin verdammt stolz auf mich gewesen, keinen Nervenzusammenbruch bekommen zu haben. Am Montag habe ich mein Werk dann vollendet, dem ganzen noch einen kunstvollen amateurhaften Anstrich mit Spruhfarbe gegeben und dann mit Jeff 4 Finke gekauft.
In dieser Birdworld, dem Laden, wo wir die her haben, gab es wahnsinnig viele Vogel, von Finken bis hin zu grossen Aras und anderen Papageien. Mein Tierfreundliches Herz hat sich mal wieder verkrampft bei dem Anblick der winzigen Kafige, ich habe ernsthaft daruber nachgedacht, in der Nacht zuruck zu kommen und alle Kafige einfach zu offnen. Jaja, keine Sorge, habe den Gedanken ja schon wieder verschoben, aber es nagt immer noch an mir. Es war so verdammt grausam, dass ich mich frage, wo Australien all die Jahre mit dem Thema Tierschutz gesteckt hat, um so wenig aktiv in dieser Richtung sein zu konnen. In D'land wurde sofort der nachste Dorftierschutzverein auf der Matte stehen. Es war wirklich nicht schon, aber zumindest haben nun 4 kleine quirliege Finke ein besseren Zuhause gefunden.

Heute war eigentlich weiter nichts los, ich habe wieder ein Pferd fur Wally gestrappt und wir sind sogar auf dem 5ten Platz gelandet. Nicht schlecht, aber auch noch nicht gut genug. Am Meisten hat mich der kleine chinesische Besitzer des Horseys amusiert. Wally trainiert ja nicht nur seine Eignen, sondern auch von Fremden, und oft sind das asiatische Geschaftsleute, die auf Rat ein Pferd kaufen, es einem Trainer geben und hoffen, dass da ein Sieger raus kommt. Ist schon lustig, die Leute haben nicht die blasseste Ahnung von Pferden, aber wie so oft muss man eben nur Geld haben.

Ich werde hier jetzt auch Schluss machen, denn ich bin ein wenig angeschlagen und schleppe eine Erkaltung mit mir herum, die sich hoffentlich nicht festsetzt. Halsschmerzen und eine Schnupfnase reichen mir vollig. Keine Ahnung, vielleicht habe ich mir das eingefangen, als ich mal wieder vom Pferd geduscht worden bin, anstatt anders herum.
Ich wunsche euch noch viel Spass mit den Bildern und schreibt wieder fleissig Kommis :)

Dicken Knutsch

Flora&Fauna :)

Mittwoch, 5. November 2008



Das Leben war gut, wenn es lang genug blieb und zur richtigen Zeit geht.
Ich werde deine kleine Oma in Erinnerung behalten, Bruderchen. Ich habe sie wie eine eigene Omi geliebt und zu jeder Familienfeier von euch gehorte sie unbestreitbar mit dazu. Aber trauere nicht allzu lang daruber, dass sie Ruhe hat. Es war genau an der Zeit dafur. Was wurden die meisten Menschen dafur geben, so friedlich gehen zu durfen, das war ein Geschenk.
Ich drucke jeden aus deiner Family und naturlich besonders dich ganz fest (Phil, ubernehm doch mal bitte eben, und einen Knutscher auch...).

Doch nun erzahl ich eben von ein paar Neuigkeiten und meinen letzten Tagen (ich opfer meine Dusche fur euch, also beschwert euch nicht, dass ich nach Gaul stinke!).

Letzten Donnerstag und Freitag hatte ich das erste Mal frei. Bloderweise aber nur die Nachmittage, dh da war nichts mit weggehen oder Party. Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen, ein wenig Kulturprogramm zu machen und ein paar Museen zu besuchen (na, wer is nu spiessig, Schwesterchen? No worries, bei dir ist NOCH nicht Hopfen und Malz verloren :). Aber wie das so ist mit freien Nachmittagen habe ich am Donnerstag nur rumgegammelt, viel geschlafen, ein paar Filme mit Jeff gesehen und wieder geschlafen. Aber zumindest am Freitag war ich ein bisschen aktiver. Nach einem kleinen Nickerchen hat Lori mich mit ins Casino genommen, das erste Mal in meinem kleinen Leben! (Ich mache doch noch einige lebenswerte Erfahrungen, gambling instead of working, yeah man, that's fuckin live!!!! :) Ersteinmal war ich ein wenig beeindruckt, auch wenn es mitten am Tage war (24/7 hat das Casino offen) war das Casino gut besucht und jeder war ziemlich schick angezogen. Ich hatte mir $50 mitgenommen, mein absolutes Maximum, was ich von meinem hart verdientem Geld verschleudern wollte. Lori (ich glaube, sie ist ernsthaft spielsuchtig, rennt dauernd da hin) hat mich erstml herum gefuhrt und mein offenstehendes Kinn hin und wieder zugeklappt. Ich kam mir wirklich vor wie die Landtulpe in der weiten grossen Welt XD. Dann versuchte sie mir das Prinzip der Maschinen (einarmige Banditen?!) zu erklaren. An fur sich irgendwie schon eine Sache fur sich, welche Knopfe fur welche Wetten und welches Risiko usw. Aber das Ganze bitte noch auf aussie-englisch und alles ein wenig ungeduldig, weil sie endlich spielen wollte. Ich habe lieber ein wenig zugeschaut am Anfang und die 20er flogen nur so in diesen gleinen nett beleuchteten Schlitz. Dann traute ich mich tatsachlich auch endlich, hatte vorher $10 in Munzen eingetauscht und schmiss 5 davon rein. Einfach die gleichen Knopfe gedruckt wie Lori und ein wenig geschlottert (und an meine gute Kinderstube gedacht, und daran, was meine Ellis wohl dazu sagen wurden... naja, der Gedanke war nur kurz :).
Doch siehe da, das Gluck ist mit den Doofen: Es rollte die Zahl meines Guthabens nur so hinauf und an der Spitze von $106 genehmigte ich mir noch ein paar Spiele, bis ich an der Grenze von $100 wieder angekommen war und dann hat's gescheppert. Geiles Gefuhl, auf diesen Button zu pushen und die ganzen $1-Munzen kommen da in den Behalter geprasselt! Ich hab tatsachlich gewonnen, und das nicht zu knapp!
Bin mit dem Kleingeld zum Wechselschalter, habe dann nochmal $15 verprasst und bin uberglucklich nach Hause gegangen. Lori hat mal eben so nebenbei $200 verspielt, ohne nennenswerte Gewinne zu machen. Sie war glaube ich ein wenig sauer, weil das Gluck sie immer verlasst, wenn sie einen Neuling mitnimmt (war bei Kat auch so).
Mir war's wurscht, ich war stolz wie Oskar.
Aber eines steht fest: suchtig konnte ich danach nie werden, ich bin zu scheiss-geizig dafur und mein hart verdientes Geld ist mir einfach zu schade. Nene, keine Chance. Da halte ich mir lieber noch andere Suchtrichtungen offen XD (vllt travelsuchtig?) BTW habe ich ubrigends KEIN Alkoholproblem, auch wenn ich zu der heissen Tageszeit taglich mein Bier gezischt habe. Jetzt, wo es wieder so kalt geworden ist und so regnereisch (die haben hier tatsachlich auch echtes Aprilwetter!) trinke ich uberhaupt keinen Alkohol und meinem belly bekommt das sehr gut. Ich glaube, ich habe schon ein wenig abgenommen, meine Hose rutscht wie blode, wenn ich den Gurtel vergesse :)
Ach ja, und am Freitagmorgen im Stall habe ich doch tatsachlich meinen ersten wilden Papagei gesehen! Ich war vollig baff, habe gerade einen Gaul vor dem Tor grasen lassen, weil alle Yards voll waren und ich auf Wally gewartet habe, dass er eines der Pferde reinholt, da schaue ich so in den Baum hinauf und sehe einen grauen Papagei mit pinkem Kopf. Verdammt, Jeff hatte doch gesagt, wie der hiess.... vergessen. Jedenfalls ist er auf den Boden gehupft, als ich wegging und ich habe es Wally ganz aufgeregt erzahlt. Er ist mit gucken gegangen und was macht er, geht einfach zu dem Vieh hin und krault ihm den Kopf. Da stand mein Mund in der Tat sperrangelweit offen (zum Gluck gerade mal keine Fliegen da). Ein wilder Vogel lasst sich einfach anfassen.... aber als Wally ihn greifen wollte hat er ihn gebissen (hehe) und ist weggeflogen. War aber echt irre und ich habe den ganzen Tag gegrinst.

Tja, what else... Samstag habe ich mal nicht auf dem Racecourt gearbeitet, war zu wenig los. Dafur habe ich wieder fur Wally gestrappt (wie Mittwoch schon, diesmal hatte ich ja schon ein wenig durchblick, wie das lauft).
Zedi, das Pferd, das ich gefuhrt habe, war etwas arg anstrengend und auf dem Vorfuhrplatz fragt mich so ein Aufsehertyp standig irgendwas mit der tongue. Den Rennpferden muss die Zunge mit einer Art Nylonstrumpf festgebunden werden, weil sie die im Stress irgendwie verschlucken konnen oder, habe ich nicht ganz geschnallt. Ich meinte immer "Jaja, alles in Ordnung", aber er fragte mich die nachste Runde nochmal und da war ich mir nicht mehr sicher, was er wollte und verpasste, dass mein Vordermann schon aus dem Rondell raus war Richtung Sattelplatz, wo die Jockeys aufsteigen. Ich wollte noch eine Runde und wurde zuruck gepfiffen, das war ziemlich peinlich. Aber ich gab Zedi einen kleinen Tritt und wir holten schnel wieder auf und flutschten in unsere Lucke mit der Nummer 4. War alles ziemlich aufregend, aber weder Zedi noch Patchi haben einen Platz gemacht,m obwohl Patchi die ganze Zeit bis kurz vor dem Ziel gefuhrt hat. Aber auf der Geraden wurde er haushoch uberrannt. Vllt das nachste Mal, Wallz schickt jetzt glaube ich alle Pferde einmal zum Rennen, um sie fit zu kriegen.

Mein WE war sonst ruhig, nichts besonderes ausser ein paar Spiele Billard und ein kleiner Umzug. Gestern (Dienstag) kam Max zuruck und ich habe den ganzen Tag gearbeitet (von 4am-8.15am bei Wally, nach Hause gehetzt, umgezogen, Toast reingestopft, um 9am aufm Rennplatz angefangen, grosser Melbourne Cup-Day bis 6pm). Und als ich nach Hause kam, waren alle meine Sachen weg. Ich lief etwas panisch herum, bis Jeff mir erklarte, ich wohne nun im Zimmer, in dem Hurby vorher war (der ist ein Haus weiter gezogen wg neuem Job). Das ist eine Art Anbau, ich habe meinen eigenen Raum mit Tur zur Veranda, sodass ich nicht mehr durchs Haus muss. Aber ich habe naturlich den Schlussel fur's Haus, ist klar. Aber es gefallt mir hier eigentlich ganz gut, nachdem ich erstmal meinen Arger runtergeschluckt habe. Zum Gluck hat zumindest Kat meine Sachen ruber getragben, ich war echt angepisst, dass man meinen personlichen stuff (inkl. Unterwasche usw) einfach removed hat ohne mich vorher zumindest zu fragen. Naja, ich habe es uberwunden und ihnen verziehn.
Am Melbourne Cup Day wurde eine richtig grosse Meute erwartet, unglaublich, du wirst nicht mehr treten konnen, so voll wird es sein! ... ... Also, was die Aussies unter "nicht mehr treten konnen" verstehen ist mir ein Ratsel... Die sollten mal zum Oktoberfest gehen. Es war jedenfalls gut besucht, das war's aber auch schon. Ich hatte nur einen relativ kleinen Bereich zu bearbeiten (u know, Flaschen aufsammeln und Mull usw), von daher war es recht ubersichtlich. Doch von Stunde zu Stunde wurde es widerwertiger mit den Menschen. Ich war ja noch nie ein grosser Fan von Menschenmengen (besonders nicht von betrunkenden), aber das war mit Abstand der most disgusting und annoying day of my life! So viele halbnackte Manner, die gepisst haben wo immer sie standen/sassen/ lagen (und das meine ich wortlich), herumknutschende Weiber, dass es schon zum Himmel stank. Pobelnde Machos und Mull, dass man kaum laufen konnte.
Menschen schimpfen sich hohere Intelligenz, aber welches Tier walzt sich in seinem eigenen Dreck, hat sich so wenig unter Kontrolle und ist so abstossend, selbst nach Alkohol? Ehrlich, kaum jemand hatte sich da am Ende des Tages noch unter Kontrolle und wenn dies der Sinn eines Renntages ist, der im ganzen Land wie ein Feiertag gefeiert wird, dann bin ich froh, dass ich statt mich selbst zu vergessen lieber einen Haufen Asche gemacht habe an diesem Tag und dem Ganzen von sicherer geistlicher Entfernung (wenn schon nicht korperlicher) zugesehen habe.
Und dann habe ich auch noch den Fehler gemacht, und mich fur den nachsten Tag (heute) fur das Clean Up angeboten. Ich musste schon spater kommen (als zum eigentlichen Beginn um 7.30am), weil ich ja noch bei Wally gearbeitet habe. Also fing ich um 9am an, gleich von Wally bin ich hingefahren, noch in meinen Stallklamotten, aber who cares, wenn ich eh nur Dreck sammel?!
Es war wirklich ziemlich ekelhaft (ein Hoch auf meine Hepatitisimpfung und Gummihandschuhe) und obwohl ich mir vorgenommen hatte, bis 2pm zu arbeiten und dann gleich wieder zu Wally zu gehen um drei Uhr, habe ich um zwolf aufgegeben und mit ausgetragen. Ich war einfach angepisst, habe mich selbst irgendwie gehasst, dass ich mich zu so einer Arbeit herab lasse, soviel Geld ich auch verdienen wurde und es fuhlte sich an wie ein Verrat gegen mich selbst. Dazu kommt noch, dass ich am Morgen fast verschlafen hatte, weil m ein Handy nicht laut genug war und zum laden auf dem Tisch lag. Durch Zufall bin ich um 3.45am aufgewacht und habe es blinken gesehen. Da war nur noch Zeit, um den Stoff auf den Leib zu reissen und 2 Apfel in die Tasche zu stopfen. Also hatte ich nichtmal Fruhstuck, war am verhungern und wie gesagt pissed off. Aber es war kein Problem, dass ich um zwolf schon wieder gegangen bin, jeder ist da ziemlich casual (was so viel heisst wie: locker, unverbindlich).
Zu Hause habe ich das Fruhstuck nachgeholt und mit Jeff "der Mann in der eisernen Maske" geschaut (zum Gluck kenn ich den so gut wie auswendig, auf englisch der Horror -> schwierig :)
Im Stall am Nachmittag hatte ich wieder viel Spass mit Bernie, ich mag diesen schragen Vogel jeden Tag mehr. Wir haben uns uber deutsche Bands und die Mauer unterhalten (meine erste Geschichtsstunde auf Englisch :) und er will unbedingt ein wenig deutsch lernen, weil er da mal hinreisen will. Nu bringe ich ihm langsam den Refrain von "Sie mussen nur den Nippel durch die Lasche zieh'n und mit der kleinen Kurbel ganz nach oben dreh'n...". Er hat zwar keine Ahnung, was er da singt, aber ihm gefallts XD. Und ich habe in jedem Fall mein Spass.

Morgen habe ich wieder frei und was ziemlich cooles vor: ich geh zum Arzt.
Jepp, das IST cool, denn der stellt mir eine Clearance aus, dass ich fit genug bin zum reiten, dann geh ich mal wieder zum Turf Club Office und mach mir eine Trackworklicence. Das bedeutet...: *trommelwirbel* ICH DARF ENDLICH REITEN!!!
Ich kann dann Nachmittags oder in eminer freien Zeit Pferde von den Stallen arbiten und verdiene richtig Kohle. $10-15 bekommt man fur einen Ritt. Wenn ich mich ranhalte schaffe ioch locker 10 Pferde jeden Tag und das ist dann Cash. Dazu noch Wallys Job... Nur auf dem Racecourt will ich dann nicht mehr arbeiten, die Arbeit ist mir dann einfach zu... minderwertig? Ja, ich denke das Wort trifft es recht gut. Hab ich dann nicht mehr notig, den Dreck anderer Leute wegzuschaffen XD
Wie es dann gelaufen ist bekommt ihr frisch auf den Tisch. Nun ist es schon acht und ich muss heia machen, hatte keinen Mittagsschlaf.

Und eines will ich euch nochmal sagen...:
KEIN WORT MEHR VON GLUHWEINPARTIES IN UNSEREM GARTEN, ICH WERDE FUCKIN NEIDISCH!!!! Ich komme hier nichtmal auf ein Bier raus, Sophie und Anki arbeiten auch nur noch wie die Schweine und ich will mal wieder Party! (Abgesehen davon ist es nicht nett, meine Freunde frohlich beim Gluhwein zu wissen, wenn ich nicht hore, was sie uber mich lastern.... Tobi, bewahr meine Ehre... ahm, naja, vielleicht auch nicht XD Nene. geniesst es, ich habe bald Strand und uberlege, wo ich meine Weihnachten am Besten verbringe... in dem Ort, wo die anderen Madels aus Syd gerade arbeiten und wo ich am Strand reiten kann, Fallschirm springen kann und Party habe? Oder an einem ganz anderen Ort irgendwo in diesem Land XD Wer die Wahl hat... Aber dazu ein andern Mal mehr, verdammt, ich wollte doch schluss machen! Lenkt mich nicht immer wieder ab.)
So, nun aber wirklich.
Ich drucke euch alle mal wieder ganz fest und der dickste Kuss geht an mein Bruderchen. Ich werde heut Nacht im Traum zu dir ruber kommen und wir spinnen ein wenig in Hyrule herum und bauen dort ein wenig scheisse, okay? Lieb dich.

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Location: Jeffs Kitchen, Perth
Mood: very fine
Current time 7.30pm

Hello folks,
hier mal wieder eine kleine Abenteuergeschichte aus dem Leben des Vagabunden :)

Eine aktuelle Berichterstattung der Situation ist mal dringend notig, denn mittlerweile hat sich mein Leben hier ein wenig normalisiert und in geordnete Bahnen geschoben.

Ich arbeite nun bei Wally Mitchel, einem Trainer drei Strassen weiter von Jeff.
Mein Tagesablauf unter der Woche sieht also folgenermassen aus:
Um drei Uhr morgends stehe ich auf, nicht wirklich anwesend, doch immerhin soweit bei Bewusstsein, um heil aus meinem Bett uber der Fahrerkabine des Caravans klettern zu konnen. Ich raffe mir meine Arbeitshose, ein Shirt und das geliebte blaue Baumfallerhemd und torkel erstmal die Auffahrt hoch uber die Veranda ins Haus. Da noch alle schlafen muss ich mich sehr konzentrieren, nicht allzu viel Larm zu machen, wenn ich gegen Turrahmen renne oder uber Schwellen stolper ins Bad. Meine Maschinen fangen erst an zu arbeiten, wenn ich bei einer Schale Musli wach werden kann. Danach geht es auf meinem pinken Klapperfahrrad, welches mir Jeff geliehen hat und wo der Stander entweder in die Speichen sticht oder meine Pedale behindert, die Strasse runter zu Wallys Stall. Das ist momentan wirklich das schlimmste am Morgen, denn das Wetter hat sich deutlich abgekuhlt und wir schwanken taglich zwischen Regengussen und Sturm hin und her. Wenn es so windig ist geht es eigentlich noch mit der Kalte, hier ikst nichtmal der Sturm wirklich kalt. Nur wenn man um diese Uhrzeit, also kurz vor vier Uhr, auf dem Fahrrad mit nackten Waden im Regen durch die Nacht radelt, ist alles die Holle.
Ich komme also um 4 Uhr im Stall an\, hore Bernie schon von weitem singen und muss gleich erstmal grinsen. Das macht die morgendliche Arbeit um einiges einfacher. Zum warm werden darf ich Scheisse aus den Yards (so eine Art Paddocks) sammeln und die Wassereimer neu fullen. Einige Pferde, genau genommen drei, weil wir drei Yards haben, bleiben die Nacht uber draussen. Das wechselt immer. Die Pferde kommen dann also in ihre Boxen, wir saubern die Yards und schmeissen drei andere Pferde wieder raus. Dann kommen ihre Boxen dran, wobei Bernie, Wine (Wallys Bruder) und Wallys Exfrau die Boxen von Appeln befreien und glatt harken. Ich saubere und befulle Wassereimer, leere die Eikmer mit den Appeln aus und wenn die Boxen grundlich gereinigt werden fulle ich die Karre mit neuer Einstreu.
Dann kommen die drei Pferde wieder rein, die nachsten drei gehen raus usw. Das geht ungefahr eine Stunde lang. Wir haben momentan elf Pferde im Stall, wobei das aber auch immer mal wechselt, weil nicht alle Pferde (eigentlich nur der kleinste Teil) davon Wally gehoren, sondern er die Pferde anderer Lweute bei sich stehen hat, um sie zu trainieren.
Mit den gemachten Boxen ist die Arbeit aber noch lange nicht getan, denn nun werden die Pferde, die auf dem Track (Rennplatz) gearbeitet werden, ruber uber die Strasse gefuhrt. Auf dem Platz gibt es reihenweise Stander fur die Pferde, weil alle Stalle aus Ascot hier zusammen kommen. Wir haben unsere festen Platze und Wine hat schon mit dem Bus die ganzen Sachen hingebracht. Die Gaule kommen also in diese Stander, werden aufgesattelt und warten dann auf die Jockeys. Das Prinzip hinter dem Training ist namlich, dass die Jockeys eigentlich in erster Linie auf dem Track reiten, um sich selbst zu trainieren. Die Trainer stellen sozusagen die Pferde zur Verfugung und habven ihre Gaule dazu gleich noch bewegt. So in der Art muss man sich das also vorstellen, wenn die Jockeys mit ihren blinkenden Lichtern an den Helmen (nicht zu vergessen, noch stockfinstere Nacht und wenig Licht auf den Rennbahnen) und ihren Signalwesten (die wir ubrigends alle auf dem Track tragen) an den Standern vorbei rennen und mit den Trainern schnacken, ob sie reiten konnen/sollen. Also Trense (engl. Bridal) aufgezogen, Instruktionen vom Trainer gehort und ab geht er. Meine Aufgabe ist es, die Pferde eben aufzusatteln und aufzutrensen und die Pferde nach der Arbeit wieder in Empfang zu nehmen. Dann wird ihnen alles vom Leib getuddert und es geht in die Waschboxen. Zum Fuhren ausserhalb des eigenen Hofes ist ubrigends ein Boullbit (k.A. ob man's so schreibt) vorgeschrieben. Das ist quasi ein einfaches Gebiss, was einfach uber das Halfter gezogen wird und mit dem Halfter zusammen Am Fuhrstrick befestigt wird. So hat man eine bessere Kontrolle uber die manchmal doch recht aufgedrehten Viecher. Man darf namlich auch nicht vergessen, dass Rennpferde ja alle noch verdammt jung sind und wenn man so einen Haufen Halbstarker auf die Rennbahn schickt, kann man nicht erwarten, dass sie danach wieder die Ruhe in Person sind.
In der Waschbox wird also der Schweiss runter gespuhlt (gaaaanz wichtig: zwischen den Pobacken und den Kopf bzw. hinter den Ohren. Am Anfang war ich mindestens genauso nass wie das Pferd, mittlerweile habe ich den Dreh mit dem Abstand halten raus :) .
Dann geht es zuruck in die Stander, mit einem Handtuch wird der Kopf abgerubbelt und mit einem Schweissmesser der Korper. Wenn die Pferde fertig sind, bekommen sie mit einer Spritze (naturlich ohne Kanule) einen Mineral- und Vitaminsirup ins Maul gespritzt. Die einen lieben ihn und konnen gar nicht genug bekommen, die anderen hassen ihn.
Dann geht es zuruck in den Stall, einmal rein in Yard zum welzen und dann in die Box, Fruhstuck beenden (sie bekommen schon vorher was, aber das iost genug, um sie den ganzen Vormittag zu beschaftigen).
Wenn alle Pferde (die generell gearbeitet werden, momentan haben wir zB einen Fusskranken und eiknen, der seine Karriere als Rennpferd beendet hat und Showpferd werden soll) fertig sind, gibt es da noch vier andere in einem anderen Stall hinter dem Haus, eine Strasse weiter. Das ist immer eine ziemliche Rennerei, wenn man nicht von Wally in seinem A4 um die Ecke gefahren wird. Oder von Bernie, in dem klapprigen Bus :)
Wenn alles erledigt ist, wege ich noch als letzten Akt den Stall und den Hof, meistens ist es dann auch schon 8 Uhr oder spater.
Zuruck zu Hause geniesse ich ein 2. Fruhstuck und falle wieder ins Bett, meistens, wenn nichts anderes anliegt (wie hochwichtige Wasche zu waschen), schlafe ich bis zwolf oder noch spater.
Aber am Nachmittag, um 3 Uhr, muss ich wieder los, noch einmal Stallarbeit machen, Wehwehchen von Pferden versorgen und manchmal gehen welche zum Pool, schwimmen. Ja, lacht nicht. Das ist auch eine Trainingsmethode und neben dem Track ist extra ein Swimmingpool fur Pferde gebaut worden. Der Trainer lauft am Rand entlang, dirigiert den Pferdekopf mit einer Stange ein wenig vom Beckenrand weg. Ich habe noch nicht geschafft, ein Video zu machen oder Bilder, aber das kommt noch. Es sieht wirklich zu komisch aus, wie ein Pferd richtig schwimmt. Als der Pool noch nicht da war sind sie immer zum Fluss runter geritten und dort mit den Pferden geschwommen. Das muss wirklich genial gewesen sein.
Fertig mit der Arbeit wird noch einmal gefegt und ich kann nach Hause, koche etwas oder hange mit Jeff vor dem Fernseher. Um acht gehts dann auch schon wieder ins Bett, immerhin ist die Nacht fruh vorbei.

Gut, soviel also zu meinem Alltag. Samstags picke i9ch ja noch die Glaser up, habe das nun schon 2 Mal gemacht und das letzte Mal, am 25.10., einen richtigen Einlauf bekommen. Nein, ich habe keinen Fehler gemacht oder die betrunkenen Gaste angespuckt.
... ... Ich habe gearbeitet.
Einer aus der Crew nahm mich beiseite und meinte doch ernsthaft, warum ich mich denn nicht mal fur zehn Minuten hinsetzen will? Bringt doch auch nichts, den ganzen Tag wie angestochen zwischen den Tischen herum zu rennen. Nimm dir 'nen break, relax, nimm das bloss nicht so ernst! Was, du rennst ja immer noch?! Nun reicht's aber! Rauchst du? nein? Egal, komm jetzt mit, wir gehen eine Rauchen.
Also musste ich meinen Eimer und Lappen in der Kuche lassen und bin mit ihm in eine Ecke des Platzes gegangen, wo allgemein Crewtreffen ist.
Ich habe ihm erklart, dass wenn man in D'land einfach eine Pause nimmt (ausgenommen von der regularen naturlich) auch gleich geyhen kann, denn da steht man immer unter Druck und muss was zu tun haben. Da schaut er mich mit grossen Augen an und erklarte mir, dass dies hier das Letzte ist, was irgend jemand erwarten wurde. Selbst wenn der Boss mal vorbei schauen SOLLTE, ist man eben gerade in seiner regularen Pause, aknn er doch nicht wissen. Und auch wenn man statt seiner halben Stunde einfach eine dreiviertel Stunde Pause macht, juckt doch auch keinen.
Ich war danach ein wenig nachdenklich uber diese Haltung. Naturlich ist das nun nicht gerade ein Job, der grosse Anforgerungen hat. Aber gerade DESWEGEN ist es fur mich nur naturlich, in meiner Arbeitszeit auch zu arbeiten. Ich will nicht herum sitzen, wenn ich arbeiten KANN.
Dass es Australien trotz dieser Arbeitshaltung nicht schlecht geht ist offensichtlich. Zumindest sind die meisten Defiziete auf das Klima und die schlechten landwirtschaftlichen Bedingungen zu schieben. Und alle sind viel, viel, viel entspannter, freundlicher, haben Zeit fur einen Schnack am Rande und mussen nicht hektisch schauen, wo sie die nachste Zigarette durchziehen konnen.
Trotzdem kann ich das nicht von einem Tag auf den anderen abstellen. Ich will mir dabei selbst treu bleiben und wenn mich alle fur einen Workaholic halten, ist mir das auch egal. Nicht umsonst hore ich dafur standig "You're doin' a good job, girl."

Ubrigends habe ich am letzten Freitag (habe ich das schon erzahlt? sehe selbst nich mehr durch) mein erstes Gehalt von Wally bekommen. $300, da war ich etwas geschockt. Ich habe danach Hurby gefragt, was hier so normal ist, und das ware fast das doppelte. Aber er meinte, ich solle die nachste Woche abwarten, immerhin habe ich ja ers5t seit Montag bei ihm gearbeitet und da noch nichtmal richtig. Also sehne ich den kommenden Freitag mit Spannung herbei, was da im kleinen Tutchen ist.
Dazu kommt noch, das ich heute Strapper war. ... Tja, was konnte das nun wohl wieder sein :)
... ich sag's euch (naturlich tue ich das): Wenn an einem Renntag Pferde laufen, werden sie vor dem Publikum vorgefuhrt, damit die Leute ihre Wetten platzieren konnen. Das ist strappen.
Heute liefen zwei von Wallys Horsies, eines aus "meinem" Stall und eines, das ich bis dahin noch nicht kannte. Ich habe am Nachmittag ganz normal gearbeitet, sollte aber unbedingt meine Licence und andere Klamotten mitbringen. Dann habe ich Chips (eines der Pferde) fein gemacht und mich umgezogen und bin dann mit ihm die Strasse entlang zum Rennplatz getrabt. Normalerweise ist Chipsy ein sehr umganglicher, ruhiger Gaul. Aber naturlich, wenn es ein besonderen Anlass gibt, ist alles andere auch anders. Chipsy war namlich nur so lange ruhig, bis er eine vom Sturm angetriebene Pappbox uber die Strasse poltern sah. Ab da war's vorbei mit der Ruhe und ich lieferte mir einen kleinen Kampf am anderen anderen ande des Stricks mit ihm. Ich habe ihn schon die Strasse davongalloppieren sehen, doch dank Boullbit und wassereimertragend-starke Arme habe ich gewonnen und ihn mehr schlecht als recht zum Tor bringen konnen. Zum Gluck kannte ich die Frau am Einlass schon, da konnte ich mir jeden Papier- und Licenselkram sparen und gelcih durchgehen zu den Standern.
Wally war mit dem anderen Gaul schon dort und auch seine neue Lebensgefahrtin (eine echt liebe Frau, hab immer noch nicht ihren Namen drauf T.T ). Sie hat zum Gluck das andere Pferd gestrappt und ich musste nur hinterher laufen. Es wurden alle bei diesem Rennen startenen Pferde vorgefuhrt und dann zu einem Platz, wo die Jockeys vom wiegen kommen und die Pferde besteigen. Dann warten wir das Rennen ab und nehmen die Pferde wieder in Empfang. Die Jockeys mussen mitsamt sattel wieder zum wiegen und wir fuhren die Pferde direkt (weil sie nicht unter den ersten 6 waren) wieder zu den Standern zuruck. Dabei hatten wir wieder alle Hande voll zu tun, denn beide Gaule waren noch verdammt aufgebracht und gar nicht so schnell zu beruhigen nach dem Adrenalinschub. Aber nach dem Duschen ging es wieder besser und im Yard wurde der Feierabend genossen.
Fur mich eine ziemlich coole neue Erfahrung, weil ich nun einmal bei einem Rennen auf der anderen Seite des Zaunes war.
Ein Statement zum Rennsport allgemein werde ich aucyh nochmal niederschreiben, aber momentan reicht es zu sagen, dass (soviel ich eben gesehen und mitbekommen habe in meinem Stall) mit den Pferden besser umgegangen wird als in so manchem Spring- oder sogar Freizeitreiterstall. Es wird nirgend geschrieen, es gibt hochstens mal einen Klaps auf die Brust oder an die Nase, wenn sich die Pferdezahne nicht aus dem Hemd losen lassen. Das Futter ist eine reine Wissenschaft fur sich und gepflegt werden die Tiere bis ins letzte Haar.
Bei uns ist es sogar noch artgerechter, weil wir bei entsprechendem Wetter ganz auf Decken verzichten und sich Pferd walzen darf und scheuern darf wie es will. In anderen Stallen ist immer eine Decke auf den armen Viechern, damit sie nicht schmutzig werden.
Was naturlich ein grosses Manko ist, ist der fehlende freie Auslauf. Ausser in den Yards haben die Pferde keine Gelegenheit, sich ungehemmt zu bewegen (wie auf einer Weide zB). Wir lassen sie zwar ofters grasen, aber das ist keine Option. Definitiv geht es hier in der Stadt mit so vielen Pferden nicht anders und es ist zumindest ein kleiner Trost, dass die Pferde nur saisonweise im Rennstall sind, sonst eben auch "Urlaub" im Outback bekommen oder ganz mit dem Sport aufhoren und in (hoffentlich meistens) bessere Verhaltnisse ziehen was das angeht.

Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden in dem Job, auch wenn ofters noch Verstandigungsprobleme Fehler meinerseits hervor rufen und ich mich selbst ohrfeige dafur. Abwer ich lerne jeden Tag, selbst wenn es nur das Wort fur Besen ist oder ahnliches. Und den Jungs bringe ich taglich neue bose deutsche Worter bei :) (wusste gar nicht, dass ich so viele kenne XD)
Ach ja, Bernie ist ubrigends noch einer, der mit im Stall arbeitet. Bierbauchig, nahezu Glatze und Bart, eigentlich ein typischer HYarleyfahrer. Aber herzensgut, immer gute Laune und ich glaube, Mami wurde sich tagelang mit dem amusieren konnen. Er erinnert mich manchmal stark an dich :)
Und er singt standig, war schon bei American Idol (was bei uns DSDS ist) und ist aber nicht genommen worden XD. Und er steckt dich einfach immer an mit einem Grinsen, egal wlche Uhrzeit oder in welcher Verfassung du bist. Auf dem Track kennt ihn jeder und jeder schreit schon von weitem "Gid mornin' Bernie!". Ich werd mal heimlich ein Video machen :)

Eigentlich wollte ich noch erzahlen, dass ich Montag- und Dienstagabend weg gewesen bin und Sophie und die Madels aus dem Boomerang in Syd getroffen habe (Lisa und Marina von eminem Zimmer da). Aber nun ist es schon neun und ich denke, ihr habt eh genug zu lesen. Also verschiebe ich das auf das nachste Mal.

Hotte-hues


Gute Nacht!
Dicken Kuss
P.S.: Ich schreib auch dir bald mal wieder ne Mail, hab dich nich vergessen kleine Mama!