Freitag, 5. März 2010



Ich bin Seoul, nun gibt es leckeres Fruehstuck hier im schnieken Hotel und dann wieder weiter home. Habe gestern den unerwarteten Luxus mit einem halbstuendigen Bad genossen (das erste Bad seit 18 Monaten....) und dabei aus der Minibar Heineken geschluerft :)
Freu mich schon auf euch Guys.
Bis gleich

PS: Es waren siebn Grad in Korea als ich gestern angekommen bin. SPINNT IHR EIGENTLICH, NOCH WINTER BEI EUCH ZU HABEN??? ICH GEH DOCH EIN, ICH BIN EINE TROPENPFLANZE!!!!!!!!

Mittwoch, 3. März 2010

Okay, meine Lieben.
Meine letzte Nacht in Australien, wer's noch nicht mitbekommen hat: Ich komme am Wochenende nach Hause.

Endlich habe ich alles gepackt, Copperfield hatte sicherlch seine Hand im Spiel und hat das Innere meines Koffers verdreifacht. Sonst kann ich mir einfach nicht erklaeren, wie alles hinein gepasst hat. Wenn ich nun nur noch im Gewichtlimit bin, glaube ich an Wunder. Aber ich habe dennoch haufenweise Kram weggeschmissen und verschenkt. Musste fuer neue Geschenke PLatz machen :)

Ich freu mich schon auf euch alle, auch wenn ich bei dem Gedanken ans Wetter (heute hatten wir 28Grad und fett Sonne) am liebsten keinen Fuss hinter die Landesrenze tun moechte. Aber egal.
Ich bin schon aufgeregt. Eine Nacht in Seoul, dann bin ich in den heimatlichen Gefilden.

Bis gleich,
Kay

Dienstag, 23. Februar 2010

Sonntag, 21. Februar 2010

Location: Devonport, Tassi
Mood: very, very tired
Current time: 7.30 am

Endlich mein Bericht von unserer Tassi Reise. Ist noch nicht vollstaendig, den Rest arbeite ich in Hobart auf und sende auch Bilder online. Soweit erstmal nur Text, viel Spass damit!

Ein wenig wehmuetig bin ich ja schon, wenn ich daran denke, dass wir unseren letzten Roadtrip anfangen. Aber es kann nicht die Freude ueberwiegen, die mich befiel, endlich wieder etwas von der Natur sehen zu koennen. Am Samstag,06.02., haben wir es aus Hobart raus geschafft, nach einem kurzen Spaziergang ueber die Markets am Hafen und letzten schnellen Einkaeufen. Ich war ein wenig ueberrascht, als Steffi meinte, es sorge doch lieber jeder fuer sich selbst und kocht fuer sich selbst. Bisher wurde alles immer bruederlich und schwesterlich geteilt, also war ich darauf nicht vorbereitet gewesen. Ich flitzte noch inmal schnell in den Supermarkt und stockte an Dosenfutter und Crackern auf.
Dann ging es los, ein kleines Auto voll mit fuenf grossen Leuten. Und bei gross meine ich in einem oder anderen Sinne wirklich gross. Tom ist Amerikaner, der einzige Englischsprecher, der uns dazu bringt, auch mit der Fremdsprache in Form zu bleiben. Er ist ein grosser Kerl, jedoch durch einen Autounfall vor fuenf Jahren hat er staendige Probleme und Schmerzen im Ruecken, aber er macht trotzdem tapfer alles mit. Steffi reist mit ihm schon eine ganze Weile, sie ist ein wenig kleiner als ich und scheint ein umgaenglicher Mensch zu sein. Dann haben wir noch einen Metal-Fan mit langen Haaren und Bandshirt, ein wenig zu kraeftig der Junge, aber dafuer extrem hoeflich und definitiv ein guter Gespraechspartner. Sein Freund Stefan ist auch nicht gerade ein Spargeltarzan und dazu noch ein wenig auf der Klugscheisser-Ueberholspur. Nicht mein Fall, weiss angeblich immer alles besser und detailreicher. Sehr anstregend. Mit mir zusammen bilden wir ein deutsches Quartett und machen es dem armen Tom nicht immer leicht.
Unser erstes Ziel war auf jeden Fall Bruny Island, eine Insel sued-oestlich unter Hobart. Innerhalb von einer Stunde waren wir an der Faehre und uebern kleinen Teich, es war wirklich nicht weit weg.
Unser erster Stop nach der Landung war eine Kaesefabrik, wo es sich tausendmal gelohnt hat, hinzufahren. Nicht nur konnte man den besten Kaese (in olivenoel; Camenbert mit Kuh- und Ziegenmilch; Hartkaese;Schmierkaese etc.) frei probieren, die haben dort auch noch Brot gebacken, auf welches wohl jeder gestandene deutsche Baecker stolz waere. Wir haben uns ein wenig eingedeckt, uns zwei Kaese gegoennt und Tom hat sich ein Brot gekauft, mit dem du jemanden erschlagen konntest.
Wir erkundeten danach den Norden der Insel, Dennes Point und Barnes Bay. Ausser einer schoenen Aussicht war da nicht viel zu erkunden und wir fuhren lieber zurueck Richtung Sueden, um uns den drei Stunden Walk zum Cape Queen Elizabeth mal anzuschauen. Wir sind gar nicht bis ans Ende des Walks gekommen, weil wir vorher schon auf einen Strandabschnitt stiessen, der einige kleine Hoehlen und versteckte Abschnitte zu erkunden bereit hielt. Von daher verbrachten wir lieber zwei Stunen dort.
In den Abendstunden, nach einem Funf-Sterne Abendessen mit Delikatessenkaese, fuhren wir von unserem Campspot nochmal zu einem Strandabschnitt, von dem man die Pinguine an Land kommen sehen kann. Wir haben uns erbaermlich die Nasen abgefroren, um auf die kleinen Kerle zu warten, der Wind blies durch alle Schichten KLeidung hindurch. Aber es hat sich gelohnt, die nicht mal 30cm hohen, schwarzen Minivoegel haben wirklich etwas an sich, dass man sie am liebsten klauen moechte. Wir haben sie in der Dunkelheit mehr erahnen als richtig sehen koennen, bis eine Mitarbeiterin von der oertlichen Schutzstation eine Lampe hervorgekramt hat und wir ein paar Pinguine beim vorsichtigen Landgang beobachten konnten.
Aber die Kaelte nagte doch ganz schoen arg an mir. Am Tage ist es noch okay, wobei auch dann der Wind recht frisch sein kann, Doch nachts wird es wirklich bitter kalt und ich komme damit erschreckend schlecht klar. Ein Toast auf die zwei Meter Schnee in Deutschland.
In meiner Haengematte, dem naechtlichen Eiswind ausgesetzt, habe ich ganz schoen gelitten. Meine Fuesse waren ein einziger Eisklumpen, die Haut in meinem Gesicht hat gestochen und ich sah aus wie ein rotwangiger Eskimo. Aber ich habe es nicht ueber mich gebracht, mich im Auto zu verkriechen. Die zweite Nacht war dann auch okay, ich muss nur wissen, wie viele Schichten ich anziehen muss und wo windgeschuetzte Ecken sind fuer die Haengematte.
Am Sonntag waren wir aeusserst aktiv, haben zwei Walks gemacht und sogar noch gekocht am Abend. Den ersten Walk am Grass Point haben Tom, Matthias und ich ein wenig versaut, weil wir die anderen beiden verloren haben und nach der Haelfte wieder umgedreht sind. Steffi und Stefan sind ganz herum gelaufen und haben den sensationellen Ausblick geniessen koennen. Aber dennoch hat sich auch die Haelfte davon schon gelohnt, mit einer Landschaft so gruen und rau wie Europa (am ehesten vllt Schottland) und dem passenden kalten Wetter. Den zweiten Walk auf den Mt. Mangana haben wir alle versaut, weil die Spitze so zugewachsen war, dass wir den Weg hinunter nicht finden konnten und wieder auf der gleichen Strecke zurueck mussten. Aber mit dem fetten gruenen Wald um uns herum, moosbewachsenen Felsen und umgestuerzten Baeumen habe ich ein Auge immer nach Feen offen gehalten. Ueberrascht haette es mich in der Atmosphaehre nicht.
Zum Abend gabs dann ein waermendes Feuerchen und Pasta. Ich habe mich schoen durchwaermen koennen, bevor es wieder in die Haengematte am Kliff ging.
Wir werden noch einen Tag auf der Insel bleiben, da Tom das Auto nochmal in Hobart durchchecken lassen muss und Montag Feiertag ist. Um nicht eine Nacht umsonst im Hostel zu verbringen campen wir noch einmal, dann gehts am Dienstag mit der ersten Faehre zurueck und in hoffentlich zwei Tagen dann weiter zu dem naechsten Highlight.Somit haben wir den Montag mit einem fuenfstuendigen Walk rund um die Halbinsel verbracht und ich war anstaendig gschafft. Doch es hat sich gelohnt, das fehlende Wildlife-Erlebnis wurde mit ausreichend schoener Landschaft wieder gut gemacht.
Am Dienstag haben wir also das Auto in die Werkstatt gebracht und im Hostel eingecheckt. Was fuer eine Erleichterung die heisse Dusche war. Und die saubere Waesche. Und die fette Pizza am Abend. Wir haben also das Beste aus der kurzzeitigen Rueckkehr zur Zivilisation gemacht. Obwohl uns versprochen wurde, dass wir gleich am MIttwoch morgen weiter duesen koennen, mussten wir zum Zwecke eines guenstigen Komplettchecks doch noch bis Mittag warten auf das Auto und kamen erst um zwei Uhr wieder aus Hobart raus. Von Geeveston aus haben wir auf dem Weg zum Hartz Mountain (Jepp, nach unserem Harz benannt) einige kleine Walks gemacht (ich renne in den letzten Tagen so viel wie in den ganzen letzten Monaten nicht). Da es dann eh schon spaet war schlugen wir Camp auf einem Rastplatz auf, mit Feuerstellen, Spuehltoilette und Wasserhahn, unglaublicher Luxus. Ausserdem gab es auch einen perfekten Platz fuer meine Haengematte am Fluss. Und wir hatten unseren eigenen kleinen 10-Minuten-Walk an dem Rastplatz, so wunderschoen und verzaubert, man haette direkt durch ein Maerchen laufen koennen und jeden Moment springen (oder eher fliegen) einem die Feen ins Gesicht und man stolpert ueber Gnome. Ich habe mich wirklich so gefuehlt (nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal).
Noch faszinierender war am naechsten Morgen der AirWalk, eigentlich genau das Gleiche wie der Tree Top Walk im Sueden von WA. Ein Laufsteg fuehrt dich nach oben zwischen die Wipfel der steinzeitalten Baeume und man bekommt einen schoenen Eindruck von der Lebensweise eines Vogels. Die Berge im Hintergrund und der breite Fluss unter uns liessen uns ein wenig die Zeit vergessen, als wir traeumend und ein wenig sabbernd an dem Gelaender lehnten und in die Ferne starrten. Am hoechsten Ende dieses Walks gab es einen freihaengenden Arm, der herrlich zum Huepfen und Schwingen einlud, wir konten nicht wiederstehen und aengstigten aeltere Touristen, die sich erst auf den Auslauf begeben haben, als die unmoegliche Jugend genug von dem Huepfe-Spiel hatte. Aber wir konnten uns noch ein paar Stunden auf den anderen beiden Walks rund um den Fluss und durch den Huon Pinien Wald beschaeftigen. Zu unserer Freude gab es zwei freischwingende Seilbruecken auf der Strecke. Wir hatten unseren Spass. Nach dem Lunch ging es uber ein moorastiges, wuestes Plateau im Hartz zum Lake Osborne. Durch schmelzende Gletscher und als Damm aufgeschobene Felsen haben diesen See mitten in den Bergen gebildet, ein wenig irritierend ist es schon, so hoch oben Wasser in den Mengen zu sehen.
Freitag, den 12.02., sind wir noch einmal hoch gefahren ins Gebirge, um den wunderschoenen Lake Esperance zu erkunden. Das Wetter war etwas bewoelkt und leichter Nieselregen kroch zusammen mit einem eisigen Wind in jede Oeffnung der Jacke. Tom ist lieber gleich im Auto geblieben, aber wir anderen vier sind trotz dieser Bedingungen sturkoepfig losgezogen. Wir mussten ja unseren taeglichen Hike haben. Trotz des ungemuetlichen Wetters haben wir es doch irgndwie genossen, meine Phantasie sprang Purzelbaeume, als der Nebel und die Wolken um uns herum krochen und uns als Teil des Berges in sich aufnahmen. Vom See selbst haben wir nicht mehr gesehen als fuenf Meter um unseren Standpunkt herum, so dick war die Suppe. Aber wir haetten schwoeren koennen, Loch Ness zu hoeren.
So durchgefroren bis auf die Knochen und nass haben wir einstimming beschlossen, noch einmal nach Hobart reinzufahren und in unserem ehemaligen Hostel eine Dusche zu nehmen, denn die Letzte war wieder in paar Tage zu viel in die Vergangenheit gerutscht. In Hobart waeren wir eh wieder durch gekommen, weil es dort nur einen Highway gibt, der von Geeveston noerdlich fuehrt. Wir hingen dort eine Weile herum, die Jungs mussten noch ihre Waesche waschen und Steffi war im Internet. Der Tag war gut vertroedelt damit und dem anschliessenden Einkauf, wir kamen relativ spaet auf dem Mt Field Campingplatz an. Fuer $10 jeder hatten wir sogar eine Dusche dort, haetten uns die in Hobart also sparen koennen. Und Waschmaschienen standen dort auch doof in der Ecke rum, also komplette Zeitverschwendung in der Stadt. Inklusive war auch der Terror von den Possums, welche sich wenig um uns Menschen kuemmerten, sondern frech wie Oskar auf den Tisch sprangen und sich an den Essenstaschen bedienen wollten. Man musste sie schon betont wegschubsen, um keine kleinen Zaehne in dem Brot vergraben zu finden. Der Abend wurde noch lang und lustig, als wir uns stundenlang mit dem Spiel "Prominente-raten" beschaeftigt haben.
Von dem Hauptgebaeude des Campingplatzes gab es einen Walk zu den Russel und Horseshoe Falls, welchen wir am Samstag auch gleich ausprobiert haben. Der Weg selbst war nur 10 Minuten lang, doch ich verbrachte zwei Stunden an den Wasserfaellen und beschaeftigte mich mit mehr oder weniger kuenstlerischem Foto machen. Matthias und Stefan sind weitergelaufen zu anderen Faellen und Tom und Steffi kamen erst spaeter nach, weil ein platter Reifen gewechselt werden musste. Ich hatte also alle Zeit der Welt, mich an dem einmaligen, gigantischen Ausblick zu erfreuen.
Unsere Wege trennten sich ein wenig, als wir den Campingplatz verliessen und zu den naechsten Shortwalks aufgebrochen sind. Stefan wollte unbedingt einen zweistuendigen Walk auf einen Lookout machen, doch fuer Tom und mich waere es ein wenig zu fett geworden, man musste den Berg regelrecht erklettern. Steffi und ich haben dafuer lieber einen 20-Minuten-Walk um den Lake Dobson herum gemacht, Tom und Matthias hingen im Auto doof rum.
Wir haben den Abend davor von einem aelteren Paerchen den Tip bekommen, doch mal bei einem Festival im Wald vorbi zu schauen, es waere fuer einen guten Zweck, angeblich lebten Hippies dort schon seit drei Jahren in einem Camp, um die Baumfaeller an der Abholzung des Florentine Forests zu hindern. Klang irgendwie spannend, wir verzichteten also auf einen weiteren See-Rundgang und machten uns lieber auf in die andere Richtung, zum Hippie-Festival nach Maydena.
Erwartet hatten wir eigentlich nicht viel, doch im Endeffekt wurden wir stark uebberascht. Als Erstes fielen die ganzen Autos und bunten Campervans auf, die einfach an der schmalen Waldstrasse ( Hauptverkehrsweg) parkten. Dann stachen die schrillen Klamotten/Fetzen/Kostueme ins Auge, die an den manchmal schon etwas schmuddeligen Koerpern hingen. So gut es ging passten wir uns an (nein, wir schmierten uns kein Dreck ins Gesicht), mit Fisherman Pants und Bandana um den Kopf. Aber selbst normale Jeans-Traeger waren willkommen. Am Eingang mussten wir $10 jeder blechen (natuerlich fuer den guten Zweck) und gingen dann durch einen selbstgemachten Rosenbogen ohne Rosen einen breiten, freigeschlagenen Weg hoch zum eigentlichen Camp und der Buehne. Ich war hin und weg, all diese alternativen, gechillten Leute, jeder begruesst dich wie ein alter Freund, man bekommt Umarmungen und Kuesse unwillkuerlich im Vorbeigehen und Kinder und Hunde rennen planlos und vor Freude huepfend durch den Wald und die Menge. Naja, eine "Menge" war es nicht wirklich, am Abend haben sich vielleicht 300-400 Leute auf dem ganzen Gelaende getummelt, es war also nicht ueberfuellt. Wir haben unser Camp mitten im Wald zwischen anderen Zelten aufgebaut, meine Haengematte hing mitten im Weg, jeder, der sein Zelt hinter uns hatte, musste unter mir hindurch kriechen. Tom und ich suchten den naechsten Bottle Shop (Pub mit Alkoholverkauf) auf und deckten uns und die anderen mit $110 an Bier ein. Dann gingen wir wieder zurueck zum Festiival und genossen das einfache, aber sehr unterhaltsame Programm. Es gab "Miss Florentine Beauty Contests" mit Maennern in Kleidern und Badeanzuegen (der Gewinner bekam eine Drahtkrone und eine Packung falscher Naegel). Steffi und Tom verzogen sich bald in ihr Zelt, wahrscheinlich die Ungestoertheit nutzen fuer nicht jugendfreie Dinge. Mich zog es gegen ein Uhr ins Bett, ich schlief wie ein Baby bis elf am naechsten Morgen. Uns ging es allen nicht ganz so gut, bis auf den Fluechtlingen Tom und Steffi, die beiden waren nicht zu halten und nutzten den Nachmittag fuer - naturlich - einen Walk. Die anderen beiden Jungs und ich hingen noch auf dem Festival rum, hatten um zwoelf schon wieder unser erstes Bier und rockten mit den "Muddy Titts", die verzweifelt versucht haben, die aphatischen, bekifften Hippies zum Tanzen zu bekommen. Sie hatten kein Erfolg, doch ihre Songs waren trotzdem gut.
Spaeten Nachmittag schafften wir es endlich zu unserem naechsten Campspot, dem Lake St. Clair NP. Obwohl sehr touristisch und teuer fanden wir einen freien Campingspot 10 Minuten in den Wald hinein vom dem Parkplatz und Visitor Center. Die Duschen und die Kueche auf dem Campingplatz konnten wir trotzdem benutzen und es wurde dementsprechend spaet. Bis halb drei morgends spielten wir "I have never ever..." (wird bei Gelegenheit mal erklaert) gespielt und hatten unseren Spass. Den Plan, Montag frueh aufzustehen, mussten wir deshalb wieder verwerfen. Erst nach einem spaeten Fruehstueck/Lunch machten wir uns auf zum Lake Shadow, vorbei an der Platypus Bay (um Platypus zu sehen waren wir laengst zu spaet dran) und nach 2 Std endlich am See. Stefan war verrueckt genug, den 7 Std Walk hoch zum Mt Rufus in Angriff zu nehmen, er hatte unseren Respeckt, aber mitgehen wollten wir nicht. Den Rueckweg vom See schafften wir in nur einer Stunde, ich rockte und tanzte den Weg entlang mit Musik in meinen Ohren, fuer mich waren wir viel zu schnell wieder am Parkplatz. Doch die Dusche war angebracht zu dem Zeitpunkt und am verhungern waren wir auch alle. Stefan kam am fruehen Abend zurueck und berichtete geniale Aussicht und einen schweineharten Walk. Wir haben also die richtige Entscheidung getroffen. So viel wie ich in den letzten 2 Wochen gewandert und geklettert bin werde ich bestimmt bald Waden wie Armstrong haben, zumindest fuehlt es sich super an und ich merke meine Fitness wieder ein wenig mehr.
Dienstag, 16.02., verliessen wir Lake St. Clair fuer ein paar Short Walks auf dem Weg nach Strahan. Der Franklin-Gordon River Lookout (Donaghys Hill) war zwar eine steile, schweisstreibende Angelegenheit, aber es war die dicken Knie tausendmal wert. Die Aussicht dort oben auf die umliegenden Berge und Taeler war atemberaubend. Doch die Nelson Falls waren ebenfalls eindruecksvoll, oder eher bezaubernd. Es hatte was von einem zu gross geratenen Garten-Wasserfall, so wie Baeche den runden, moosbewachsenenen Felsen herunter gurgelten.
In Queenstown, einem 2400 Seelen-Dorf, machtn wir nochmal einen kurzen Stopp zum shoppen (voellig ueberteuert) und Internet, doch lange wollten wir uns nicht aufhalten. Wir schlugen unser Camp hinter Strahan auf in einem Wald. Wunderschoener Campingspot, waeren die Baeume nicht so alt und dick gewesen, dass meine Hacken von der Haengematte nicht drum gereicht haben. Ich habe eine Verlaengerung der Seile mit einer biligen Waescheleine gebastelt, will mich zum testen in mein Bett schwingen- und lande mit einem lauten Knall auf den vier Buchstaben. Samt Haengematte. Ich brauchte fuenf Minuten, bis ich wieder atmen konnte vor lachen, die anderen waren eher besorgt, stimmten aber nach einer Schreck-Sekunde mit ein. Ich habe mit einiger Muehe zwei passende Baeume gefunden, dafur auch fuenf Minuten vom Camp entfernt.
Naechsten Morgen haben wir es endlich mal geschafft, frueh aufzustehen. Wir hatten einiges vor und sassen um zehn Uhr alle fertig im Auto.
Zuerst schauten wir uns den Ocean Beach an. Wunderschoen und gross und breit, aber nach 10 Sekunden aus dem Auto kaempften wir um unser Leben. Die Horse Flies (beissen ganz fies) schwaermten zu hunderten um uns herum und nur einen Moment stillstehen haette dein Schicksal besiegelt. Also retteten wir uns nach ein paar Bildern schnell wieder ins Auto und fuhren zum naechsten Spot. Die Henty Dunes waren etwas gastlicher zu uns, nach einem schweisstreibenden Aufstieg hatte man eine wunderbare Aussicht ueber Strand und Wald, wir liessen uns eine gute halbe Stunde von der Landschaft verzaubern, dann rollte Matthias die Duene herunter und ich musste Bilder machen. Das Mittagessen mit frischem Brot (gerade warm aus der Strahan Bakery) und Marmelade haben wir uns verdient, denn es ging danach noch weiter im Programm. Die Hogarth Falls waren nicht allzu beeindruckend, doch es war ein schoener Walk. Rosebury war unser naechster Stop, wieder Mal wurde eingekauft und getankt. Wir entdeckten die spektakulaer unspektakulaeren Stitt Falls und raechten uns fuer die grosse Aufmache dieser haesslichen, verdreckten Wasserfaelle mit dem abkratzen des "S" von "Stitt", woraus entstand: "Titt Falls" (zur Uebersetzung: "Titten Faelle"). Na komm, wer einem Ort so einen daemlichen Namen gibt erwartet doch schon fast, das Leute ihren Spass mit den Schildern haben. Wir hatten auf jeden Fall unseren.
Ein wenig ausserhalb der Stadt fanden wir einen schoenen Campspot an einem See, es wurde jedoch nicht sehr spaet, der naechste Tag war wieder voll verplant.
Frueh ging es am Donnerstag aus den Federn, ein dreistuendiger Walk zu den groessten (100m hohen) Wasserfaellen Tasmanias, den Montezuma Falls. Der dreistuendige Walk war extrem einfach, ein wenig ansteigend, jedoch keine Stufen oder heftige Steigungen. Tom unterhielt uns auf der ersten Haelfte des Weges mit dummen, sinnlosen Stories ueber Brueckn und Baeume ("Diese Bruecke hat nur $6 in der Machung gekostet", er deutet auf ein paar Bretter ueber den Weg gelegt. Matthias:"Warum denn nur $6?","Na, weil sie damals Kaenguruhs als Arbeiter benutzt haben und das Futter war die einzige Bezahlung. Hat eben nicht meh gekostet." usw.). Inspririert wurde er von einer Gruppe Pfadfinder, dir nur Minuten nach uns gelaufen ist und von einem Guide ueber die unterschiedlichen Highlights unterrichtet wurden. Kurz vor den Wasserfaellen hatten Tom und ich uns ein ganzes Stueck von den anderen abgesetzt und fanden somit als erste eine kleine Hoehle, frueher ein Minenschacht, der nun fuer Mutige ohne Angst vor er Dunkelheit erkundet werden konnte. Der Weg ging nicht weit hinein, doch von draussen konnte man das Ende in der Dunkelheit nicht sehen und wir hockten uns hin, auf unsere Opfer wartend, um sie aus dem Dunkel heraus anzuspringen und zu erschrecken. Erst kam Stefan vorbei, schaute einmal uninteressiert in die Oeffnung und lief weiter. Dann Steffi und Matthias, doch Steffi ueberzeugte ihn, dass sie lieber auf dem Rueckweg hinein gehen sollten, um nicht die ganze Gruppe Pfadfinder an den Faellen zu haben. Was fur eine Enttaeuschung. Wir krochen also wieder raus, mit dem Plan, uns frueher wieder davon zu stehlen und in dem kleinen Loch um die Ecke hinter der Absperrung auf der Lauer zu liegen. Wir taten also so, als haetten wir irgendwo Bilder gemacht und uns die anderen deshalb nicht gesehen. Die Wasserfaelle selbst waren extrem beeindruckend, zwar fiel nicht viel Wasser dank seltenem Regen, aber die Hoehe war schon unglaublich.

Dienstag, 16. Februar 2010